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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Sägg em dat pladuus vöör’n Kopp (Sag ihm gerade heraus die<br />

Meinung). → platt<br />

Plaffker(t) (Vr). Blaffkert (Wes, Ot, St, Sü, Ge, Ra, Hei, Bo) m.<br />

1. großer Gegenstand (z.B. großer unförmiger Klumpen, großer<br />

flacher Stein, großes Geldstück, große Scheibe Brot). Wat häff de<br />

föör Plaffkers (z.B. große Schuhe od. Füße). 2. große, unbeholfene<br />

Person; Angeber<br />

Plafong; Blafong m. (Wes, Ot) Zimmerdecke (aus Spalierlattenputz).<br />

→ Pliesterdecke<br />

Plagge f. (Plaggen; Pläggsken) abgestochenes Rasenstück, Gras-,<br />

Heidesode. Plaggen stääken (mäien) (Auf <strong>der</strong> Heide u. auf an<strong>der</strong>en<br />

bewachsenen Feldgründen wurden Soden od. Schollen gemäht, gehackt<br />

od. gestochen. Sie wurden getrocknet, in den Kuhställen verteilt<br />

u. bildeten mit dem Mist wertvollen Dünger). de Plaggen vöör de<br />

Döör weggmäien (keinen Anstand haben). * He lött sik de besten<br />

Plaggen vöör de Dööre weggmäien (dümmlich; läßt sich z.B. das<br />

Mädchen ausspannen). * Lao di de Plaggen nich uut de Faalte haalen<br />

(Laß dich nicht um deinen Vorteil bringen). → natt, Schadden,<br />

Scholle, Sträinge, Sudde 1, Tossen.<br />

Zs.: Deck-, Gröss-, Heed-, Kuhl-, Suup-, Torf-<br />

plaggen Soden stechen<br />

Plaggen-esk(e), -ess m. Ackerland, das durch Plaggendüngung<br />

allmählich höher geworden ist<br />

Plaggengatt n. „Heidesodenloch”, in Ortsneckerei. → Metelen<br />

Plaggengröss, -gräss n. auf Soden wachsendes Gras<br />

Plaggengrund m. 1. Grund, wo Soden gestochen werden. 2. Ödland,<br />

Feldmark. → Feld-, Heedgrund<br />

Plaggenhacke f. viereckige Hacke mit Stiel zum Stechen von Gras-<br />

od. Heidesoden (als Streu für den Kuhstall). Wenn ih daor-öwwer<br />

prackeseern willt, mött ih de Plaggenhacke gaon laoten (arbeiten<br />

statt nur zu grübeln). → Gedanken<br />

Plaggenhee(d) f. Heidefläche, auf <strong>der</strong> Soden gestochen wurden. →<br />

Heedplagge<br />

Plaggenhoop m. Haufen von Heidesoden. Plaggenhoop met Mest<br />

detüsken (Komposthaufen, zum Düngen <strong>der</strong> Weiden)<br />

Plaggenmäier m. Mann, <strong>der</strong> Heidesoden sticht<br />

Plaggenmest, -mess m. Kompost (als Dünger bes. für Weiden). →<br />

Eerdmest<br />

Plaggenrand m. Rand aus Heidesoden (z.B. zum Abdichten <strong>der</strong><br />

Seitenwände im Kartoffelschuppen)<br />

Plaggensaid(en) m. Sichel mit kurzem breiten Blatt zum Mähen von<br />

Heidesoden<br />

Plaggensäiße f. Sense zum Mähen von Heidesoden. → Heedsäiße<br />

Plaggensich(t), -siech m. (Vr, St, Sü, Bor, Rae, Bo) Kniesense zum<br />

Mähen von Heidesoden. → Heedsäiße, Sträingesicht<br />

Plaggenspaan, -spaon m. dreieckiger Spaten zum Stechen von<br />

Heidesoden. → Sträingesicht<br />

Plaggenstääker, -stecker m. Mann, <strong>der</strong> Soden sticht, in<br />

Ortsneckerei. → Epe<br />

Pläi- → Pläite-<br />

pläien → pläitern<br />

Pläier(t). Pläiter(t) (Rh, Bo) m. wer viel redet tratscht,<br />

Schwätzer; Angeber, Prahler<br />

Pläiseer → Pleseer<br />

pläite pleite. → beet, boss<br />

Pläite- auch: Pläi-

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