13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fraogestatt m. neugierige Person. → Fraoge-äärs<br />

Fraogeteeken n. Fragezeichen<br />

Fratte f. (Fratten) (Ge, Ra, We, Bor, Hei, Rae, Rh, Bo) Warze. →<br />

Weerte<br />

fratten → fradden<br />

Frattenkruud n. (Ge, Ra, We, Bor, Hei, Rh) Schellkraut (gegen<br />

Warzen). → Bullenkruud<br />

Fratze f. (Fratzen) Grimasse, Fratze. Fratzen trecken (schnien)<br />

(Gesichter schneiden)<br />

frech frech. Wat Löö, de bünt doch frech un drieste. Ih könnt old<br />

un gries weern, owwer nich frech (zu frechen Jungen). so frech as<br />

duusend Mann. → donne, keemen<br />

Frechdass m. Frechdachs<br />

Frechhäid f. Frechheit. Dat is doch ne Frechhäid, so wat!<br />

(entrüstet).<br />

Frecht- → Frücht-<br />

Frechte f. (Frechten) (Bor, Rae, Rh, Bo) Zaun um eine Weide. He<br />

häff de Frechte nich satt (Er ist dafür nicht verantwortlich). →<br />

Früchtung<br />

frechten → früchten 1<br />

freed, wreed 1. rissig, aufgesprungen, rauh. freede Hande. Dat<br />

Hemd is freed (rauh).He is so freed as ‘n Peerdestatt (struppig,<br />

rauh, grob). De is freed in’n Schnuuten (redet grob). 2. robust,<br />

kerngesund, kräftig, zäh, wi<strong>der</strong>standsfähig; stolz. ‘n freed<br />

Froumääsk. so freed as Stroh (sehr zäh). He was so freed as ne<br />

Könning (stolz).<br />

Freeden → Frää<br />

Freedigkäit, Wreedigkäit f. Rauheit; Robustheit, Wi<strong>der</strong>standskraft.<br />

Daor is de Freedigkäit af (Er ist nicht wehleidig, wenn ihm etw.<br />

zustößt).<br />

frees-achtig fröstelnd, leicht frierend, wärmebedürftig. →<br />

fösterig, freesig<br />

Freeseköttel m. wer schnell friert (auch im Warmen)<br />

freesen (früss; froos, froosen; froosen) 1. frieren. He fröss as<br />

ne Schnie<strong>der</strong>. * Et is so kold, et früss tüsken Mann un Frou. Warme<br />

Jungs, de freest nich (auf die Frage: Frierst du nicht?). →<br />

Froulöö. 2. gefrieren. Dat früss di hooge (z.B. von Pflaster ohne<br />

ausreichend tiefes Fundament). * Up old Ies früss‘t gau (z.B. alte<br />

Feindschaft flammt schnell wie<strong>der</strong> auf). freesend Weer<br />

(Frostwetter, Bo). → Ääten, Fenne, gerecht, Pöll, roufroorn.<br />

Zs.: fast(e)-, kaputt-, kott-, loss-, Schüddel-<br />

Freeserij f. Frieren; Schüttelfrost. → Gefreese<br />

freesig (Ge) fröstelnd, frierend. → frees-achtig<br />

Freeske Schaasken (Pl.) (Vr, St, Rae) „Hollän<strong>der</strong>” Schlittschuhe<br />

(aus Holz mit Eisenkufen u. Le<strong>der</strong>riemen)<br />

Frende (Wes, Ot, St, Sü, Ge, Ra, Bor, Rae); Fräinde (Vr) (Pl.)<br />

Familie, Verwandtschaft, bes. entferntere Verwandtschaft. * Well<br />

Kin<strong>der</strong> häff un Frende, sien Leed is nimmer an’n Ende (Kin<strong>der</strong> u.<br />

Verwandte tragen das Leid mit; in einer großen Familie gibt es<br />

immer Sorgen). → Famillie, Naober, upgewwen, Verwandtschup.<br />

Zs.: Groowen-<br />

Frende- auch: Fräinde-<br />

Frendejunge m. Junge aus <strong>der</strong> Verwandtschaft, <strong>der</strong> zu Besuch ist (in<br />

den Ferien od. länger)<br />

Frendekind n. adoptiertes Verwandtenkind, an Kindesstatt<br />

angenommen (als Hoferbe bei Kin<strong>der</strong>losigkeit)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!