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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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de Oogen häbben (hollen) (beobachten, → Gatt). Holl se in’t Ooge!<br />

(Vorsicht). Öl<strong>der</strong>s heelen en Ooge up de Frijers. Man mutt de Oogen<br />

vöör un achter (öwwerall) häbben (gut aufpassen). Muss ‘t Ooge<br />

in’n Nacken häbben! (sehr aufmerksam sein). * Oogen loss of ‘n<br />

Büül loss (beim Handel aufpassen). Häbbt de Oogen loss (Seht zu,<br />

dass ihr viel seht, z.B. bei <strong>der</strong> Konkurrenz)! De kick met (socke)<br />

groote Oogen (überrascht). Se keeken sik de Oogen uut’n Kopp<br />

(staunten). Soss di de Oogen uut’n Kopp schaamen. Dat steck<br />

richtig in’t Ooge (z.B. grelle Farbe). Dat steck ähr in de Oogen<br />

(Sie ist scharf darauf). Komm mi nich weer un<strong>der</strong> de Oogen!<br />

sehen<strong>der</strong> Oogen (zusehends). De moch mi nich sehn vöör de Oogen (Er<br />

sieht mich ungern). * Wat’t Ooge nich süht, kränkt’t Hatte nich<br />

(dööt’t Hatte nich weh). Ik sall di de Oogen wa’ räin wahrn! (von<br />

wegen).Dat is mähr föör’t Ooge (schön, weniger praktisch). * Man<br />

mutt de Oogen de Kost gewwen. Dat Ooge will ook wat häbben (vom<br />

Anrichten <strong>der</strong> Speisen). Daor kümp ‘n Ooge dran (Das wird<br />

verschönert, z.B. Haus mit Verblendung versehen, → öögen). He dööt<br />

dat up’t Ooge (nach Augenmaß). He leet dat Beld nich uut de Oogen.<br />

Se is mi uut de Oogen wassen. De föhrt di uut de Oogen (fährt dir<br />

davon). Se leep alle uut de Oogen (flott, z.B. bei <strong>der</strong> Arbeit). Se<br />

häff de Oogen tomaakt (todaone, dichtdaone) (ist gestorben). De<br />

kick uut de leste Oogen (liegt im Sterben). Dat Kleed kick all uut<br />

de leste Oogen (ist stark beschädigt). en Öögsken toschmieten<br />

(tokniepen) (zwinkern, liebäugeln). ‘n Ooge häbben up (ein Auge<br />

werfen auf). De häff’n paar gudde Oogen in de Bluuse (einen großen<br />

Busen, → Vöörbou). Se hä’en de kinn Ooge föör (erkannten nicht den<br />

eigentlichen Wert). Met glöönige Oogen schwadroneern (wütend<br />

schimpfen). → begehrlik, beköggeln, bineenekniepen, brääken, Buuk,<br />

dien, Dood, Dook, Dopp, droomen, flimmern, frömd, Funke, funkeln,<br />

glöönig, Helligkäit, holl, insehn, Kaarnemelk, Kind, küürn,<br />

Lappen, Lecht, lieke, löchten, loss, natt, neggen, recht,<br />

schaamen, Schmacht, schmieten, sehn, todrucken, tofallen, Träöne,<br />

treffen, Troost, trüggefallen, uuthüülen, uutrichten, verdräien,<br />

vull, Waater, wahrn, waogen, witt. 2. augenförmiger, augenartiger<br />

Gegenstand. Oogen in den Pannekooken (Speckstücke, → Fierdagg).<br />

Oogen in de Suppe (Fettaugen). In de Suppe kiekt mähr Oogen in as<br />

uut (magere Suppe). ‘t Ooge van de Näinaodel (Öhr, → Öögte). Oogen<br />

in de Erpel (Keimstellen). Manks kiet mähr Ooegen uut ‘n Pott as<br />

drin (schlecht geschälte Kartoffeln, Wortspiel). ’n Ooge föör’n<br />

Stell (Fassung für den Stiel, → Dült, Heft 1). Buuskenwedde met’n<br />

Ooge (Rute mit Schlinge zum Binden des Reisigbündels). Oogen<br />

insetten (okulieren, Obstbaum mit dem Knospenansatz eines Zweiges<br />

veredeln). Daor bünt kinne Oogen in (Fehlstich beim Skat, → güst).<br />

Zs.: Döpp-, Erpel-, Faa(de)n-, Fett-, Gluup-, Hohner-, Katten,<br />

Kniep-, Kollen-, Korinten-, Lucks-, Maikes-, Näinaodel-, Naodel-,<br />

Neggen-, Ossen-, Planten-, Pouen-, Rood-, Schääl-, Schaops-,<br />

Spleet-, Tuffel(n)-<br />

öögelik → ööglik<br />

öögen gut aussehen, ins Auge fallen. Dat Huus öögen düftig (sieht<br />

hübsch aus). Dat öögt nich! Et öögt bääter (macht mehr her).<br />

Houptsaake, dat de Speckbollen gudd öögt! → töönen.<br />

Zs.: blind-, kniep-, sperr-<br />

Oogenbeköggelerij → Oogenverköggelrij<br />

Oogenblick m. Augenblick, Moment. → Oogenschlagg<br />

oogenblicklik augenblicklich<br />

Oogenblicks-saake f. Angelegenheit von kurzer Dauer

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