13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Picklämpken → Pickelämpken<br />

Picklehm m. bes. zäher, bläulicher Lehm. → pickerig<br />

Picknaodel, -naole f. große Sacknadel (zum Stopfen <strong>der</strong> Säcke, zum<br />

Durchziehen des Bandes, mit dem <strong>der</strong> Schinken aufgehängt wird)<br />

Pickplaoster n. Pechpflaster, Zugpflaster bei Geschwüren<br />

(Schusterpech wurde mit einem heißen Messer auf ein dünnes Stück<br />

Le<strong>der</strong> aufgetragen u. auf das Geschwür gelegt). → Treckeplaoster<br />

Pickröske(n) f. (Wes, Ot, Vr, St, Sü, Bor) Binse, Teichbinse,<br />

Flatterbinse. → Hollrösken, Rösken<br />

Pickröskenpoll m. Büschel Binsen<br />

pickschwatt; pickeschwatt (Bo) pechschwarz. Pickschwatt Schüppen,<br />

well nich danzen kann, mott hüppen (Juxvers beim Kartenspiel).<br />

Pickschweeter m. wer nicht gerne arbeitet od. „keine reine Weste<br />

hat”<br />

Picksteen m. -steenken schwarzer Naturstein, Eisenortstein,<br />

Raseneisenerz (wurde von den Äckern abgesucht u. als Bodenbelag<br />

verwendet). → Iesersteenken<br />

Pickstrick n. Mahdhaken mit Sand-Pech-Belag zum Schärfen <strong>der</strong><br />

Sense. → Pickhaaken<br />

Piek m. Holznagel, Stift; in <strong>der</strong> Wendg. en Piek vöörstääken<br />

(vöörsetten) (Piek setten, St) (einen Riegel vorschieben, stoppen,<br />

sperren). → P, Pinn<br />

Piek n. Piek (Farbe beim Kartenspiel). So druck as Piek-Sebben up<br />

Karmis (so eilig, beschäftigt, scherzh., → Faschlaowend). →<br />

Piekus-van-<strong>Borken</strong>, Schüppen<br />

Piek ‘Haß, Groll’ → Pick 2 m.<br />

piekedüüster → pickedüüster<br />

piek(e)fien sehr reinlich, gepflegt; im Festkleid, -anzug<br />

pieken, pieksen stechen, pieksen. → pricken<br />

piekfien → piekefien<br />

pieksen → pieken<br />

Piekus-van-<strong>Borken</strong> m. Pik im Kartenspiel als Fehlkarte<br />

piel steil, gerade, pfeilgerade, aufrecht. → pielgeraade, piel-up<br />

Piele f. (Pielen; Pieleken) 1. Ente. 2. Palmstockgebäck in Form<br />

einer Ente (Kin<strong>der</strong>spr.)<br />

Piele-ente, -ante f., -enteken 1. Ente. 2. Gebäck für Palmstock<br />

od. Nikolaus in Entenform (Kin<strong>der</strong>spr.). → Palmvoggel<br />

Pielepatte f. „Entenpfütze”, in Ortsneckereien. → Alstätte, Epe,<br />

Legden, Südlohn<br />

piele-piele, pille-pille Lockruf für Enten od. Gänse. → däi-däi<br />

Pieler m. (Pielers) Pfeiler. * Unner’n gudd Mesthuus häört ook ‘n<br />

paar gudde Pielers (dicke Beine, → Paol). achter’n Pieler staon<br />

(bei <strong>der</strong> Messe hinter dem Pfeiler stehen, um schnell wie<strong>der</strong><br />

fortzugehen). → Schnappmisse.<br />

Zs.: Eck-, Hook-, Karken-<br />

Pielerholt n. Pfeilerholz (zum Abstützen beim Stapeln von<br />

Grubenholz, krumm, verschieden dick). Dat Pielerholt was<br />

meerstieds een Meeter fiewentwintig lang.<br />

pielerlieke, -rech(t) → piel-lieke, -recht<br />

Pieleworm m. Regenwurm (Kin<strong>der</strong>spr.). Practicus est multiplex, sägg<br />

de Buur, daor tröck he sik ne Pieleworm uut’t Gatt un bruukt’n as<br />

Schohreemen (daor bunn he sik ‘n Schoh met’n Pieleworm to, St).<br />

pielg(e)raade pfeilgerade<br />

pielhooge gerade hoch<br />

piel-lieke, pielerlieke pfeilgerade

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!