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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Spijdook m.n. Tuch zum Abwischen von Erbrochenem beim Füttern des<br />

Säuglings. → Schlabberlätzken<br />

Spije. Spöie (Rh, Bo) f. Speichel, Spucke. Up ne Müggenstecke moss<br />

lück Spije up doon! Daor moss en bettken nüchterne Spije bidoon<br />

(wenn die Verbindung beim Schweißen nicht geklappt hat, →<br />

Nössendroppen). → Lülle, Nülle.<br />

Zs.: Düüwels-<br />

spijen. spöien (Rh, Bo) (spigg; spee, speen; gespöin) spucken,<br />

speien; sich übergeben. He spijt gladd van’n Baord (1. Er spuckt<br />

viel, vom Kautabak. 2. Er schimpft, macht sich wichtig). In de<br />

Hande gespöin un up de Arbäid gedretten (vor <strong>der</strong> Arbeit, Jux). He<br />

spijt daor nich in (z.B. in Bier, Schnaps: Er mag es gern). He<br />

spijt kinn Beer weer uut. Spijende Kin<strong>der</strong>, dijende Kin<strong>der</strong><br />

(„Speikin<strong>der</strong>, Gedeihkin<strong>der</strong>”). → Gräwwel, kotzen, Mund, Prüüm,<br />

Räier, Ssoppert.<br />

Zs.: Blood-, wegg-<br />

Spijnapp m. Spucknapf. → Spijback<br />

Spikelaatsie, Spikelaatsie- → Spekelaats, Spekelaats-<br />

Spijpapp m. Hafermilchsuppe mit Spelzen (die man ausspuckte). →<br />

bulsterig, Haawerbulster, -götte, pelsterig<br />

Spijpott m. Spucknapf. → Spijback<br />

Spill; Spöll (Ge, We, Ra, Bor, Hei, Rae, Rh, Bo) n. (Spilleken) 1.<br />

Ding, Sache; Sachen (alle zusammen); Angelegenheit, Affäre;<br />

unangenehmer Zustand. Schmiet dat ganze (dat heele) Spill wegg!<br />

(alles). dat olle Spöll (z.B. unbrauchbare Sachen). Wat’n<br />

Spilleken! (z.B. Glücksfall). Nu häbb wi ‘t Spill tegange (Nun<br />

klappt die Sache). Dat was ‘n ganz Spill monks met dat Peerdebeschlaon<br />

(ein „Zirkus”, z.B. mit schwierigen Pferden). Dat was ‘n<br />

Spill daor up de Hochtied! (Da war was los). He is ‘t Spill quiet<br />

(hat z.B. den Hof verloren). Wi ha’n eegen Spill, wi wann’ kinne<br />

Wönners (Wir hatten einen eigenen Hof). Wat’n düür (armöödig,<br />

truurig) Spill (teure, armselige, traurige Angelegenheit). → Bais,<br />

fien, Gedööns, Miraakel, sprääken. 2. „Regel” <strong>der</strong> Frau. Se häff<br />

ähr Spill. → blooden, Dagg, Fierdagg, häbben, Karmis, Kommies,<br />

Krempel, Nööseblooden, Pröttel, püük, Tied, Wienachten.<br />

Zs.: Armoods-, Behelpens-, Blaagen-, Bloomen-, Buurn-, Daibels-,<br />

Düüwels-, Froulöö-, Füllen-, Geböide-, Hohner-, Holt-, Karmis-,<br />

Mensken-, Müggen-, Naazi-, Schnubber-, Waater-, Wönner-<br />

Spillboom m. Pfaffenhütchen<br />

Spille f. (Spillen) (St, We, Bor, Hei, Rae, Bo) Achse, Welle,<br />

Mittelstän<strong>der</strong> eines drehbaren Gerätes. de Spille van’n Spoolenbuck<br />

(Spindelstock, Achse im Gestell für Spindeln). Spille in’t Töi<br />

(Pickerspindel am mechanischen Webstuhl, → Pickerspindel). de<br />

Spille van de Dräibanke. de Spille van de Dräischiewe (Verbindung<br />

von Antriebsscheibe u. Kopf <strong>der</strong> Drehscheibe). → Könning, Spindel<br />

Spillebank(e) f. (St, Ge, We, Hei) Drehbank, Werkbank des<br />

Drechslers<br />

Spillwark, -werk n. unangenehme Angelegenheit. Wat’n Spillwark<br />

ook!<br />

Spinaot m. Spinat<br />

Spinaotwaater n. Wasser, in dem Spinat gekocht wird (Eifärbemittel<br />

zu Ostern, → Ssiepelwaater)<br />

Spind m.n. (Spinde; Spindeken) Spind, kleiner Schrank. Süüsa<br />

Kinneken, Päppken steht in’t Spinneken (aus einem Wiegenlied, Ge,<br />

→ haia). Wenn wi di nich hadden un kinn Brood in de Spinde, wo<br />

soll wi’t dann upkriegen (wenn jd. angibt, → Erpel).

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