13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schliekenfänger m. raffinierte, hinterlistige Person, z.B.<br />

Betrüger, Schlitzohr; Schönredner, Schalk. Wann een ne<br />

Schliekenfänger is, de spöllt met di as de Katte met de Muus. Den<br />

Schliekenfänger, de konn di Düüste an’n Kopp küürn. → Mooipraoter<br />

Schlieker m. Schleicher, wer etw. erschleicht.<br />

Zs.: Hillgen-<br />

schliekerig schleimig; glitschig, glatt. Den Toon is te<br />

schliekerig (Der Töpferton ist weich u. klebrig, nicht drehfähig).<br />

‘n schliekerig Wiew (doppelzüngig, hinterhältig)<br />

Schliem m. Schleim. → Schliek.<br />

Zs.: Haasen-, Haawer-<br />

schliemen 1. schleimen, Schleim abson<strong>der</strong>n. 2. heuchlerisch reden<br />

schliemig schleimig<br />

Schliemwottel f. wilde Malve. → Haasenschliem<br />

Schliepband n. Schleifband (an <strong>der</strong> Schleifmaschine des<br />

Holzschuhmachers, Schreiners)<br />

schliepen (schlipp; schleep, schleepen; schleppen) schleifen. de<br />

Äxe schliepen. Wi häbbt dat Scheermess schleppen up’n Waatersteen.<br />

Zs.: wegg-<br />

Schlieper m. Schleifer.<br />

Zs.: Scheeren-<br />

Schliepgatt n. (Rh, Bo) Mahdhaken, kurze Latte an <strong>der</strong> Sense zum<br />

Schärfen <strong>der</strong> Schneide. → Säißenstrick<br />

Schliepmähl n. Schleifstaub (z.B. Staub, <strong>der</strong> beim Schleifen <strong>der</strong><br />

Holzschuhe entsteht). → Schliepsel<br />

Schliepmaschien(e) f. Schleifmaschine (des Holzschuhmachers,<br />

Schreiners)<br />

Schliep-papier, -pepier n. Schmirgelpapier. → Schüürpapier<br />

Schliepsel n. Schleifstaub. → Schliepmähl<br />

Schliepstatt m. wer sich verlegen davonmacht; Duckmäuser. →<br />

Luurpeeter<br />

schliepstatten, -stattken sich kleinlaut, verlegen davonmachen,<br />

beschämt fortgehen. Daor schliepstattket he langs (schleicht sich<br />

weg, z.B. aus Furcht, Verlegenheit, Feigheit). He geht daor te<br />

schliepstatten (Er drückt sich verlegen herum). → an, drieten,<br />

hangen.<br />

Zs.: wegg-<br />

Schliepstätter m. wer sich verlegen davonmacht; Duckmäuser<br />

schliepstattig kleinlaut, verlegen. Daor bünt se schliepstattig<br />

aftrocken.<br />

Schliepstättken (Bo) Stinkmorchel (Pilzart)<br />

Schliepsteen m. Schleifstein (war auf jedem Hof, zum Schärfen <strong>der</strong><br />

Geräte, Werkzeuge). de Hiepe (Äxe) öwwer’n Schliepsteen hollen.<br />

den Schliepsteen dräien. He kick drin as Piek-sewwen up’n<br />

Schliepsteen (sieht aus, „als ob er nicht bis drei zählen kann”).<br />

→ Aape, Sand-, Waatersteen<br />

Schliepsteenspille f. Achse o<strong>der</strong> Spindel des Schleifsteins<br />

Schliepsteentrogg m. Behälter mit Wasser unter dem Schleifstein<br />

Schlier- auch: Schleer-, Schlie<strong>der</strong>-, Schlöör-<br />

Schlierbahn(e) f. Rutschbahn, Eisbahn, Schlitterbahn (paarig<br />

angelegt auf dem Eis). Kriss ne Schlierbahn in’n Buuk (zum Kind,<br />

das viel Eis ißt). → Glier-, Ies-, Rutskbahne<br />

schliern; schlöörn (Hei). schleern (Ra, Rae). schlie<strong>der</strong>n (Rh, Bo)<br />

gleiten, schlittern (auf dem Eis), rutschen (alt). → schlin<strong>der</strong>n.<br />

up de Schlierbahne schliern. → gliern.<br />

Zs.: Hücksken-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!