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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Bedach(t) m. Bedacht, Vernunft, Überlegung, Ernst. He ett met<br />

Bedacht (Er ißt bedächtig). → Ümsicht<br />

bedach(t) überlegt, ernst, in Wendungen wie Et is em nich bedacht.<br />

Daor is em nix van bedach (Es ist nicht ernst gemeint, nur zum<br />

Schein). Is Uh dat bedacht? (Meinen Sie das wirklich?) Et is mi<br />

bedacht (Ich meine es ernst). → bedenken<br />

bedächtig überlegt, besonnen, ruhig, bedacht<br />

bedachtsaam, -sam vorsichtig, berechnend<br />

bedanken bedanken. Bedankt! Büs ook bedankt! (Danke. Antwort: Nix<br />

te danken, dree Mark füftig, scherzh.).<br />

bedäödelt → betäödelt<br />

bedaon fürsorglich. He was de recht bedaon (gedaon) met.<br />

Bedarw m. Ver<strong>der</strong>b (alt). → Verdarw. Et steht up´n Bedarw (Es<br />

verdirbt).<br />

bedarwen ver<strong>der</strong>ben (alt). → verdarwen. en bedorwen Määske<br />

(sittlich verdorbener Mensch)<br />

Bedd-dääke, -decke f. Bettdecke<br />

Bedd-dook m.n. Bettuch, Bettdecke<br />

Bedde n. (Bedden; Beddeken) 1. Bett, Bettgestell, Bettlade,<br />

Bettstelle. Lao we nao Bedde gaon. uut’t Bedde springen un in de<br />

Buxe scheeten (plötzlich aufstehn). uut’t Bedde kloppen (driewen,<br />

schmieten). in’t Bedde sitten (krank sein; Bettlänge 1,80 m). Dat<br />

Bedde treckt em van de Beene (Krankenlager macht schlapp). Ligg äs<br />

‘n paar Daage in Bedde, dann büs sicher krank. Nich föör an<strong>der</strong>e<br />

Löö‘t Bedde terechtemaaken (arbeiten u. an<strong>der</strong>e haben den Vorteil<br />

davon, → fäärdigmaaken, Kuckuck). ohne Papp nao Bedde (Strafe für<br />

Kin<strong>der</strong>). Häbb ih in’t Huus gaar kinne Bedden? (zu späten Gästen).<br />

Well met de Hohner nao Bedde geht, de kann ook met de Hahnens<br />

upstaon. ** Bääter in’n old Bedde as up’n nijen Tuun (vom<br />

Heiraten, → Ääksternüst). He is demet in’t Bedde west (hatte<br />

Geschlechtsverkehr). Dao ligg dat Bää weer up de Ää (auf <strong>der</strong> Erde,<br />

Ortsneckerei, Spott auf die <strong>Mundart</strong> von Alstätte). van’t Bedde<br />

up’t Stroh leggen (von Toten). Nu help mi äs van’t Bedde up’t<br />

Stroh (ungeduldig, wenn einem etw. nicht einfällt). Mo’k di äs<br />

van’t Bedde up’t Stroh helpen? (1. aus <strong>der</strong> Not helfen. 2. durch<br />

Betrug arm machen, iron.). De helpt di wall van’t Bedde up’t Stroh<br />

(machen dich ärmer, besitzlos, → Essel 1). → afhollen, glööwen,<br />

Hegge, Klooster, Kracke, Kuhle, Lampenfett, Lessekant, Miege,<br />

Moo<strong>der</strong>, Nacht, Ostewind, Pöll, Schneese, Schotte, Spass, upmaaken,<br />

upstaon, uut-trecken, verkehrt. 2. bettartiger Gegenstand (z.B.<br />

Bankbett an <strong>der</strong> Drehbank des Drechslers). 3. Beet, Gartenbeet;<br />

lange, beetartige Reihe. twee Bedden met Arften (Erbsenbeete). ‘n<br />

Bedde bi’t Klüün-maaken. Höi an Bedden sträien (in kleinen,<br />

länglichen Flächen). en Bedde dosken (Schicht <strong>der</strong> ausgelegten<br />

Garben auf <strong>der</strong> Tenne dreschen, die Ähren lagen übereinan<strong>der</strong>, die<br />

Schicht mußte ein Polster für das Schlagholz des Flegels bilden).<br />

Sess Bedde wann’ een Schuft (best. Menge beim Dreschen). een Bedde<br />

dosken vöör’n Papp (ein Durchgang mit dem Flegel vor dem<br />

Morgenbrei). → Döske.<br />

Zs.: Arften-, Bloomen-, Bohnen-, Bruuds-, Deck-, Dooden-, Doske-,<br />

Ehe-, Floot-, Foot-, Gaorden-, Garwen-, Gäste-, Groote-Bohnen-,<br />

Gurken-, Haia-, Hemmel-, Kabbes-, Kasten-, Kin<strong>der</strong>-, Kind(s)-,<br />

Klüün-, Kranken-, Kraom-, Kruud-, Nüürn-, Öwwer-, Puppen-, Roosen-<br />

, Ruut-, Schlaot-, Ssiepel-, Starwe-, Stroh-, Süüse-, Trää-,<br />

Un<strong>der</strong>-, Wottel-

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