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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Blaosebalgträä<strong>der</strong> m. Blasebalgtreter<br />

Blaosebüül m. Angeber, Prahler<br />

Blaosegiege f. Angeber, Prahler<br />

blaosen (blöss; bloss, bloosen; geblaosen) 1. blasen, pusten. He<br />

geht hen blaosen (z.B. Trompete blasen). ** Bääter hatt geblaosen<br />

as sik de Muule verbrannt. He weet nich von Tuuten noch Blaosen<br />

(hat keine Ahnung). Blaos mi in de Taske (an’t Gatt)! („Rutsch mir<br />

den Puckel runter“, → Tuuten). Well alls genoog häff, de wödd<br />

immer noch mähr in’t Gatt blaosen. → Aor 1, Flöite, Lock, Spieker<br />

m.n., Stoppelhahn, Taorn, Vaa<strong>der</strong>-unser. 2. angeben. He blöss sik<br />

wat terechte.<br />

Zs.: wegg-<br />

Blaosepiepe f. 1. Blasrohr zum Anblasen u. Schüren des Herdfeuers.<br />

2. Angeber. → Püüster<br />

Bläöser, Blaoser m. 1. Bläser, Musikant. de Bläösers<br />

(Blaskapelle). 2. Kuh, die Scheidenriß nach oben hat. 3. Angeber.<br />

→ Pucher, Windmääker.<br />

Zs.: Glass-, Wind-<br />

Blaosetüüte f. Angeberin<br />

Blaoshaorn, -hurn n. Blashorn<br />

blaosig angeberisch<br />

Blaosmusiek f. Blasmusik, Blasorchester<br />

blass blaß. He süht blass uut. Wat büs blass üm de Nösse.<br />

Zs.: lieken-<br />

Blässbäitel, -bäidel m. Schäleisen für Eichenrinde. → Schällbäitel<br />

Blässe f. (Blässen; Bläss(e)ken) 1. weißer Stirnfleck,<br />

durchgehen<strong>der</strong> langer, breiter Streifen von <strong>der</strong> Stirn bis zur Nase<br />

(bei Pferd, Kuh, → Schnibbe, Stern). 2. Stirn. Ik häbb ‘n Schweet<br />

vöör de Blässe staon. 3. Pferd, Kuh mit Stirnfleck (Pferde-,<br />

Kuhname). Dat kann Bläss (Hans, Piet) nich trecken (Das ist zu<br />

viel, zu teuer, geht über meine Möglichkeiten). 4. schmutzige<br />

Frau, schmutziges Mädchen; eingebildete Person. ne Blässe van’n<br />

Froumääsk (van ne Däärne). 5. Markierungszeichen an Bäumen. ne<br />

Blässe dr’an schlaon (Bäume zeichnen vor dem Fällen, → Boste). 6.<br />

Verletzung. He häff ne Blässe afkreggen. → blesseern, Bünte.<br />

Zs.: Schnüür-<br />

blässen Bäume anzeichnen, vor dem Fällen ritzen. → kennteeknen,<br />

ritzen<br />

Blässhaaken, -haok(en) m. Ritzmesser zum Anzeichnen von Bäumen (im<br />

Forstwesen). → Ritzmess<br />

Blässhohn n. Bläßhuhn, Wasserhuhn. → Blässtüüte, Bääken-,<br />

Waaterhohn<br />

Blässmess, -er n. Ritzmesser zum Anzeichnen von Bäumen (im<br />

Forstwesen). → Blässhaaken<br />

Blässtüüte f. (Ot, Ra, Hei) Bläßhuhn. → Blässhohn<br />

blatten 1 auf einem Blatt fiepsen, Rehe anlocken. → fiepsen<br />

blatten 2 laschen (z.B. beim Schreiner: zwei Balken miteinan<strong>der</strong><br />

verbinden)<br />

Blattern (Pl.) chronische Form von Rotlauf<br />

Blatt-tied f. Blattzeit bei <strong>der</strong> Rehjagd (ab August, wenn Rehe<br />

gejagt werden dürfen)<br />

blau blau. He häff ne blauen Näägel (blauer Fingernagel vom<br />

Hammerschlag, → blund). De Ruuten wodden teggen de Fleegen met<br />

blaue Farwe strecken (Stallfenster wurden im Sommer blau gekalkt,<br />

Fliegenschutz). Et is blauen Damp in’t Holt, et giff an<strong>der</strong> Wäär.

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