13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pötter dood (Erst <strong>der</strong> Sohn genießt, was <strong>der</strong> Vater durch Fleiß<br />

erworben hat, Bo). 3. Pflanzkartoffel. Bi de Erpel bünt mooie<br />

Pötters bi. → Pott-erappel, Sort.<br />

Zs.: Bohnen-, Boom-, Dännen-, Erpel-, Fiezebohnen-, Runkel-<br />

Pötter 2 m. Töpfer. → Pöttker<br />

Pott-er(ap)pel m. Pflanzkartoffel, kleine Kartoffel. → Wennewick<br />

Potterij f. Töpferei.<br />

Zs.: Fucke-<br />

Pöttering m., Pötterken n. Zeisig<br />

Pott-erlöösen (Ra, Bor, Rae, Rh, Bo) best. Versteckspiel<br />

(Gefangene Kin<strong>der</strong> kommen in einen <strong>Kreis</strong>, Pott, u. können hier von<br />

Mitspielern erlöst werden.)<br />

pöttersken herumarbeiten, tüfteln, nicht vorankommen. → föttken,<br />

pröttken<br />

Pötteschenne f. Töpferschiene (Werkzeug des Töpfers zum Glätten<br />

<strong>der</strong> Außenwand von Gefäßen)<br />

Pötte-uphaalen (Vr) Hochzeitsbrauch: aus <strong>der</strong> Nachbarschaft wurden<br />

Kochtöpfe für das Hochzeitsessen zusammengeholt. → Venüüspott<br />

Pöttewaage(n) m. Töpferwagen; Wagen des Tofhändlers. → Hundewaagen<br />

Pottewottel f. (St, Sü, Ge, Rh) 1. Samenwurzel, Knolle. → Gemen.<br />

2. kleines Kind. → Pissewitt, Possewottel<br />

Pottfickel m. schmutzige Person (bes. Kind, Junge)<br />

Pottfinger m. (schmutziger) Finger. He mott doch öwwerall met<br />

siene Pottfinger in sitten te röhrn. Bliew daor met diene<br />

Pottfinger van af! → Fottfinger<br />

Pottgatt n. Vertiefung im Herdfeuer. → Raake<br />

Potthaaken, -haok(en) m. 1. Herdgerät. 2. schlechte Schrift,<br />

Unterschrift. Wat häff he daor ne Potthaaken (Potthaakens)<br />

un<strong>der</strong>satt! → Froulööhandschrift, Hahn, Kloue<br />

Potthaol n. Kesselhalter (im Ggs. zu → Pannenhaol)<br />

Potthasten, -hassen, -hast m. verschiedene Fleischstücke vom<br />

frisch geschlachteten Schwein (frische Mettwurst, Braten, Speck,<br />

Blut- u. Leberwurst, erhielten die Verwandten u. Nachbarn als Lohn<br />

für die Hilfe beim Wursten, Schlachtgeschenk z.B. für den Pastor<br />

od. Lehrer). → Friss, Kollassen<br />

Pottkaamer f. Raum des Bauernhauses, in dem <strong>der</strong> Viehkessel stand<br />

(wo das Schweinefutter gekocht wurde; Waschküche; Abstellraum). →<br />

Schwiene-, Vehköcken, Venüüspottkaamer<br />

pottkaorn (Wes, Vr, Sü, Rae) unfachmännisch kochen (z.B. wenn <strong>der</strong><br />

Mann die Frau am Herd vertreten u. als Aushilfe kochen muß). →<br />

pottköstern<br />

Pott(kar)tuffel f. Pflanzkartoffel. → Pott-erappel<br />

pöttkenvull (Hei) übervoll. → pöitenvull<br />

pöttken in die Mulde treffen (beim Knickerspiel)<br />

Pöttken-scheeten → Pöttkes-scheeten<br />

Pöttker m. Töpfer. → Pottebacker, Pötter 2, Stadtlohn<br />

Pöttkes-knickern Spiel mit Knickern (Die Murmeln werden in<br />

Richtung auf eine Mulde geworfen; <strong>der</strong> Reihe nach werden die<br />

Knicker, die noch nicht in die Mulde gerollt sind, mit dem Finger<br />

„hineingeschnippst”, → pipsen, ticken. Wer die letzte Murmel ins<br />

Loch bringt, darf alle behalten). → Kühlkes-, Riegen-scheeten<br />

Pöttkes-scheeten, Pöttken-scheeten best. Spiel mit Murmeln. → fuul<br />

Pottkieker, Pöttekieker m. Topfgucker, wer neugierig in Kochtöpfe<br />

guckt, sich um Angelegenheiten an<strong>der</strong>er kümmert. Pottkiekers kommt<br />

nich in’n Hemmel (wurde zu Nachbarinnen u. Männern gesagt;<br />

neugierige Nachbarfrauen kamen gerne am späten Vormittag.)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!