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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Stell n. (Stelle) Gestell (z.B. Wagengestell, Pfluggestell). dat<br />

Stell van’n Waagen. dat Stell döörlaaden (1. den Wagen überladen.<br />

2. sich betrinken). → Gestell, uutnan<strong>der</strong>stöcken.<br />

Zs.: Ächter-, Ploog-, Vöör-, Waagen-<br />

Stellaase f. Gestell, z.B. Baugerüst. → Stäiger n.<br />

Stelle f. (Stellen) Stelle; Dienststelle. → Stää, golden<br />

Stellen → Stell m.<br />

stellen 1 stellen, setzten. Stell dat an’n rechten Plass! Se häbbt<br />

em up’n Kopp stellt (z.B. gründlich untersucht). → Kopp, Sied. 2.<br />

in Wendungen wie He moch sik stellen (mußte zur Musterung, →<br />

loosen). Dat Dierken stellt sik noch nich („stellt noch nichts<br />

dar”, ist noch zu klein, unschön → vöörstellen).<br />

Zs.: klaor-, wegg-<br />

stellen 2 mit einem Stiel versehen. de Biele stellen<br />

stellen ‘stehlen’ → stählen<br />

stell(en)sdick(e) so dick wie ein Stiel. → stammdicke<br />

Stell(en)sdickte f. Stärke eines Stieles<br />

stellenwiese stellenweise. → stääenwiese<br />

Stellfatt n. Stielfaß; Schöpfkelle mit Stiel, große Jauchekelle<br />

Stellküssen 1. n. Auflage am Gestell des Bockpfluges.<br />

Stellküssen 2. n. hochstehendes Dekorationskissen am Kopfende des<br />

Bettes, „Paradekissen”<br />

Stellmääker, -maaker m. Wagenbauer, Stellmacher (fertigte<br />

Ackerwagen u. Rä<strong>der</strong> an). → Raamääker, Toll.<br />

Zs.: Fien-, Groff-<br />

Stellmaakerij f. Wagenbauerei. De Stellmaakerij is een van de<br />

suurste Handwerke, et was alles Hand-arbäid. → verstorwen.<br />

Zs.: Fien-, Groff-<br />

Stellmaakersholt n. Holz für den Wagenbauer (Hartholz, z.B. Eiche,<br />

Esche, mußte zweieinhalb Jahre trocknen, damit es sich nicht mehr<br />

verzog)<br />

Stellnapp n. Stieltopf, z.B. Kaffeetopf. → Koffiesetter, Muddion<br />

Stellnett n. Fischnetz. → Trecknett<br />

Stellpott m., -pöttken Stieltopf, Fettopf, Fettpfanne. Wi könnt wa<br />

met’n Stellpöttken en melken gaon (Die Kuh gibt wenig Milch). Dat<br />

dickste Ende kümp noch, sägg de Düüwel, daor schlock he ‘n<br />

Stellpott (→ Stell m.). → Fettpott<br />

Stellrod<strong>der</strong>, -röd<strong>der</strong> m. Kartoffelro<strong>der</strong> mit Stiel (frühe Form, um<br />

1910)<br />

Stellung f. Stellung, Anstellung. Fröhr ging man in Stellung, ähr<br />

man troute. Se was daor as Maiken in Stellung (als Magd,<br />

Hausgehilfin, um das Kochen zu lernen).<br />

Zs.: In-, Uut-<br />

Stelte. Stölte (Rh, Bo) f. (Stelten, Stelteken) Stelze<br />

(Kin<strong>der</strong>spielzeug). up Stelten gaon (loopen). De häbbt ‘n Spill in<br />

Huus: De Müüse gaot up Stelten (Unfriede, Streit). * Vöör de<br />

Fierdaage (Veerhochtieden) geht den Düüwel up Stelten (Bei den<br />

Vorbereitungen für die hohen Feste passiert schnell ein Unglück, →<br />

Krücke 1). → Holt n., Stölpe 2<br />

stelten → stölten<br />

Stelten-loopen Stelzenlaufen (Kin<strong>der</strong>spiel)<br />

Stemmbäitel, -bäidel m. Stemmeißel, Stecheisen<br />

Stemme. Stimme (Bo) f. (Stemmen; Stemmken) Stimme. Ik bün de<br />

Stemme quiet (bin heiser). Denne häört gäärne siene eegene Stemme<br />

(hört sich gerne reden).<br />

Zs.: Froulöö-, Mannslöö-

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