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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kraomkleed n. Umstandskleid<br />

Kraomkumme f. große Tasse ohne Henkel. → Kraompott<br />

Kraomkump m. große Tasse ohne Henkel. → Kraompott<br />

Kraomlaaden m. Krämerladen<br />

Kraom-markt m.n. Krammarkt, Textil- od. Viehmarkt (z.B. am<br />

Kirmesmontag). → Karmis-, Plodden-, Prüllen-, Sünt-Jöbkesmarkt<br />

Kraom-möi f. 1. hochschwangere Frau. 2. Hebamme<br />

Kraom-moo(de)r f. 1. Frau, die gerade Mutter geworden ist. 2.<br />

Hebamme. → Böörfrou, Wiesemoor<br />

Kraomnapp m. Wöchnerinnenschüssel (kleine Deckelterrine aus Zinn)<br />

Kraompott m. große Kaffeetasse (für den Kaffee, den die Mutter<br />

nach <strong>der</strong> Geburt bekommt). → Kraomkumme, -kump, Moo<strong>der</strong>kumme<br />

Kraom-schüdden (Vr, Sü, Ge, Bor, Rae) Besuch kurz nach <strong>der</strong> Geburt;<br />

<strong>der</strong> Mutter wird gratuliert; größere Familienfeier nach <strong>der</strong> Taufe<br />

u. Wochenbettzeit. → Ansprääksvisiete<br />

Kraomsg(e)räi n. Kaffee, Kandiszucker u. Zwieback (brachten<br />

Nachbarn u. Verwandte <strong>der</strong> Wöchnerin)<br />

Kraom-stönnen Besuch <strong>der</strong> Verwandten u. Nachbarn nach <strong>der</strong> Geburt<br />

(Dabei wird Taufgebäck, z.B. ein großes Korinthenweißbrot,<br />

geschenkt.)<br />

Kraomstuute(n) m. großes Korinthenweißbrot (schenken die<br />

Nachbarinnen od. Verwandten zur Geburt). → Plass 1<br />

Kraomtasse f. (Rh, Bo) mit Kaffee, Zucker, Zwieback u.<br />

getrockneten Pflaumen gefüllte Tasche, die die Nachbarfrauen <strong>der</strong><br />

Wöchnerin schenkten<br />

Kraomvisiete, -vesiete f. Besuch bei <strong>der</strong> Wöchnerin<br />

Kraomweggen m. Taufgebäck, großes, flaches Weißbrot mit Rosinen. →<br />

Plass 1<br />

kraosen, kräösen 1. vor sich hin tüfteln, umständlich arbeiten,<br />

nicht vorankommen. Wat hä’ ih doch te kraosen! 2. herumkramen,<br />

umordnen, aufräumen. Jee<strong>der</strong>-eene kräöst u. lääwt föör sik hen. →<br />

kraosken<br />

Kraoserij f. Gekrame, Aufräumerei<br />

Kräösken n. Flirt, Techtelmechtel, loses Verhältnis. De häbbt ‘n<br />

Kräösken (metneene).<br />

kraosken (Vr, Ra) 1. gackern. → krouen. 2. scherzen. 3.<br />

herumkramen, langsam arbeiten. → kraosen, musseln 1<br />

Kraote, Kraot, Kraole, Kraol f. (Kraoten; Kräöterken) 1. Kehlkopf.<br />

2. Stimme; Mundwerk, „Klappe”. De häff daor ne Kraol dran staon,<br />

de kaas van wieden häörn (laut). Wat häff he ne (groote) Kraote<br />

(Großmaul, Angeber, Wortführer).<br />

Kräöterken n. (Vr, Bor, Hei, Bo) kleines Kind. → Kreewken<br />

Krappe f. (Krappen; Kräppken) drehbarer hölzerner Riegel (z.B.<br />

innen an <strong>der</strong> Stalltür befestigter Drehriegel); Schubriegel an <strong>der</strong><br />

Klappe über dem Schweinetrog; Riegel zum Verschließen von<br />

Schiebedeckeln, Schranktüren, Blendläden u.a.; Halter am<br />

Löffelbrett. → Gründel, Krampe, Schlagg m.<br />

Zs.: Holt-<br />

Krappwottel f. Färberrot (Pflanze)<br />

krasken mit den Zähnen knirschen. → fraasken<br />

Krassbossel, -bössel m. 1. Kratzbürste (best. Bürste des<br />

Anstreichers). 2. wi<strong>der</strong>spenstige Person, z.B. gesun<strong>der</strong>,<br />

mutwilliger Junge. Usse Jungs, dat wann’ socke Krassbössels. 3.<br />

Geizhals<br />

krassbosselig, -bösselig kratzbürstig; wi<strong>der</strong>spenstig; feindlich,<br />

unversöhnlich

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