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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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uun → ruuen<br />

Ruunentand m. (Vr, Sü) beson<strong>der</strong>er Zahn bei männl. Pferden<br />

(zwischen Schneide- u. Backenzahn)<br />

Ruupe f. (Ruupen; Rüüpken) Raupe; Larve von Schädlingen. → Untüüg.<br />

Zs.: Kabbes-<br />

Rüüpel m. (Rüüpels) Flegel<br />

Ruupen-nüst, -nüss n. Raupennest (z.B. in Obstbäumen). →<br />

uutbraanen<br />

Ruupsack m. Lümmel, Rüpel<br />

Rüür → Rüüde<br />

Ruus → Ruust<br />

Ruuse f. 1. in <strong>der</strong> Wendg. in de Ruuse (in Bausch u. Bogen). in de<br />

Ruuse koopen (nach Schätzung, eilig kaufen, z.B. Schlachtvieh<br />

nicht nach dem Gewicht, → Rams 2). He kann in de Ruuse ääten<br />

(unerhört viel, Ge). 2. Laune, Stimmung, in Wendungen wie Se<br />

häff’t met Ruusen (so bi Ruusen) (ist launisch). Et löpp (geht) em<br />

in de Ruuse (Er ist geistig verwirrt, verrückt, redet<br />

durcheinan<strong>der</strong>, z.B. von alten Leuten, → demet, Foot). Dat Wäär<br />

häff’t met Ruusen (unbeständiges, launisches Wetter). → Pudding,<br />

Tuur.<br />

Zs.: Hunde-, Sünt-Jans-<br />

Ruusen (Pl.) gefrorene Unebenheiten, überfrorener Schneematsch<br />

ruusen 1. (etw.) auf gut Glück als Ganzes nehmen; ungefähr<br />

abschätzen. He ruust dat ganze Spill (kauft alles zusammen). 2.<br />

schnell, ungenau, unordentlich arbeiten. → Loof. 3. rasen, toben<br />

Rüüserij f. (We, Bor) Streiterei, Lärm, Unruhe. → Rüsie<br />

ruusig (Vr, St, Sü, We, Bor, Rae) ungenau, unproduktiv;<br />

verschwen<strong>der</strong>isch. He arbäidt so ruusig.<br />

Rüüske f. (Rüüskes) Rüsche. Rüüskes an’n Kleed<br />

ruusken rauschen. De Wind ruusket. Waater ruusket.<br />

rüüsken 1. rauschen. De rüüsket nett as ne olle Kluckhenne (vom<br />

Geräusch eines weiten Rockes). 2. Fe<strong>der</strong>n verlieren. → rürsken<br />

Ruust, Ruus f. (Vr, St, Sü) zähe, robuste, burschikose Person<br />

(nicht leicht einzuschüchtern). ne Ruust van ne Deerne. → Fruust,<br />

Rüütert, Wörgel<br />

rüüsterig 1. naßkalt, trübe, regnerisch, windig. rüüsterig Weer.<br />

2. ungepflegt, schlecht aussehend. → Buurngatt, plüüsterig,<br />

röisterig<br />

rüüstig zäh, hart. Dat rüüstige Holt moch dr’uut (beim Holzschuh).<br />

Ruut n. Unkraut (sämtliche Arten). Ruut uut-trecken. Wi gaot in’t<br />

Ruut (Wir jäten). Dat Ruut steht mi achter’t Gatt weer up<br />

(Unkrauthacken bei nassem Wetter ist vergebliche Mühe). → Bucht 3,<br />

Rapp, ruut, Unbucht, Untüüg, weeden, Wildgröss.<br />

Zs.: Erpel-, Rööwen-, Runkel-, Waater-<br />

ruut heraus. Ik täll uut met ne Hand vull Kruud, un du büs ruut<br />

(Abzählvers; Wortspiel mit Ruut u. ruut). → haruut, uut<br />

Ruut-äide, -ääg(e)de f. große Egge mit langen Zinken (um tief zu<br />

jäten od. Kartoffellaub auszuziehen). → Saod-äide<br />

Ruutbedde n. Beet, Ecke mit viel Unkraut im Garten<br />

Ruute 1 f. (Ruuten; Rüütken) 1. Raute; Karo. Ruuten was Truuw. He<br />

moch de Ruuten bi doon (Karo im Kartenspiel). → Karro. 2.<br />

Fensterscheibe im Rahmen (früher kleine, in Blei gefaßte<br />

Scheiben). Ruuten insetten (verglasen). Ruuten inschmieten<br />

(Scheiben einwerfen). Wat kicks so däämlik döör de Ruuten? Jeede<br />

Ruute eene Schnuute (von neugierigen Leuten am Fenster). → blau,<br />

Glass, Rahm n.

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