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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Zs.: Brood-, Koffie-, Saod-<br />

Spindel f. (Spindeln; Spindelken) Spindel. → Spille.<br />

Zs.: Brems-, Ieser-, Picker-<br />

Spindelstock m. Stahlstift, Ritzstock an <strong>der</strong> Werkbank des<br />

Drechslers (rechts u. links eingeklemmt, zentriert). → Körner<br />

Spinn-aobend, -aowend m. Abend, an dem gesponnen wurde<br />

Spinnbahne f. Spinnbahn (<strong>der</strong> Seilerei)<br />

Spinne f. (Spinnen; Spinneken) Spinne. Spinnen jaagen (Spinnen u.<br />

Spinnweben mit dem Besen entfernen). He is wahnig (giftig) as ne<br />

Spinne (Er ist sehr böse, wütend).<br />

Zs.: Krüüs-, Spool-<br />

spinnefaind todfeind, in <strong>der</strong> Wendg. Se bünt sik spinnefaind (Sie<br />

sind sehr verfeindet).<br />

spinnegiftig sehr böse, wütend, erzürnt. → spinnig<br />

spinnehellig sehr böse, wütend, erzürnt. → spinnig<br />

Spinnejääger → Spinnekoppsjääger<br />

Spinnekopp m. 1. Spinne. so giftig (hellig) as ne Spinnekopp (sehr<br />

böse, wütend). → hellig. 2. Spinngewebe. Spinneköppe kehren<br />

(jaagen) (fegen). 3. böse Person (bes. Frau)<br />

Spinne(kopps)jääger m. Spezialbesen in Halbrundform mit langem<br />

Stiel od. grüner Zweig an langem Stiel zum Entfernen von<br />

Spinngeweben. ‘n Stock in’t Gatt, dann is‘n Spinnekoppsjääger<br />

ferrig (wenn jd. die Haare zu Berge stehen). → Stoffjääger<br />

Spinnekoppslock n. Loch am Spinngewebe u. Versteck <strong>der</strong> Spinne<br />

Spinnekoppsnüst, -nüss; Spinnen-nüst,<br />

-nüss n. Spinngewebe, Spinnennetz<br />

Spinn(e)maol n. (Vr, Sü, Ge, Hei, Rae) kleines Fest mit Mahlzeit<br />

od. Schnäpschen in <strong>der</strong> Woche zwischen Weihnachten u. Neujahr. →<br />

Spinnvisiete, -wääke<br />

spinnen (spinnt; spann, spannen; spunnen) 1. spinnen (Flachs od.<br />

Wolle mit dem Spinnrad spinnen). Bi’t Spinnen konn wi bi singen. →<br />

Draod, drullen, Laaken, Siede. 2. phantasieren, Unsinn reden. Du<br />

spinns!<br />

Spinneng(e)räi n. Spinnen (alle zusammen, abw.)<br />

Spinnen-nüst, -nüss → Spinnekoppsnüst<br />

Spinner m. wer Unsinn redet.<br />

Zs.: Fien-<br />

Spinnerij f. 1. Spinnerei, Betrieb, in dem Garn gesponnen wird. 2.<br />

nicht ernst zu nehmendes, unsinniges Gerede.<br />

Zs.: Boomwull-<br />

Spinnewääwe f. Spinngewebe<br />

Spinneweel n. Spinnrad. → Spinnradd, Welle 2<br />

Spinnewiewken 1 alte Spinnerin; geübte Spinnerin, die an<strong>der</strong>e<br />

Frauen in <strong>der</strong> Textilfabrik anlernte; Frau, die bei allem aushelfen<br />

konnte (z.B. beim Ferkeln half)<br />

Spinnewiewken 2 (Vr, Hei, Bo) Spielzeug aus Bindfaden u. Knöchel<br />

od. Knopf (wird gezwirnt, macht ein schnurrendes Geräusch). →<br />

Schnurrebutt<br />

spinnig sehr böse, wütend, erzürnt. → spinnegiftig, -hellig<br />

Spinnkaamer f. Spinnstube<br />

Spinnmaol → Spinnemaol<br />

Spinnmaschien(e) f. Spinnmaschine. engelske Spinnmaschienen (in<br />

<strong>der</strong> Fabrik)<br />

Spinnradd n. Spinnrad. Ähr Muul geht äs en Spinnräddken (Sie redet<br />

ununterbrochen, Ot). → Spinneweel, Weel, Weelradd<br />

Spinnrocken m. Spinnrocken

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