13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

gewönnt, gewennt; gewonnt (Ra, We, Bor) üblich; gewohnt. De is<br />

noch nich vull gewönnt (unerfahren). * Wenn’t gewönnt büs, kaas<br />

met de Nösse an’n Näägel hangen. → gewönnen, Hölle, kiddeln, natt,<br />

Tuunpaol, wönnen.<br />

Zs.: jung-, old-, un-<br />

Gewönnte f. Gewohnheit.<br />

Zs.: Un-<br />

gewwe → geewe<br />

Gewwe- auch: Gebbe-<br />

Gewwehochtied f. (St, Sü, Ge, Ra, We, Bor, Rae) Hochzeit, zu <strong>der</strong><br />

man irgendwelche Geschenke mitbringt. → frij, Schinkenhochtied<br />

Gewwel m. (Gewwels; Gewwelken) Giebel. He häff ne grooten Gewwel<br />

in’t Gesichte (Nase). → päppeln.<br />

Zs.: Achter-, Geer-, Holt-, Spitz-, Straoten-, Vöör-, Vull-<br />

Gewwelbalken m. Giebelbalken<br />

Gewwelbredd n. Giebelbrett, Stirnbrett <strong>der</strong> Windfe<strong>der</strong>. Gewwelbrää<br />

dranmaaken (Verbretterung des Giebels; Mauerwerk war zu schwer)<br />

Gewweldack n. Giebeldach einer abgeschrägten Giebelspitze,<br />

Krüppelwalm<br />

Gewwel-end(e) n. Giebelende (Dort wurden Heu, Korn u. Stroh<br />

aufbewahrt.)<br />

Gewwelfenster, -fää(n)ster n. Giebelfenster<br />

Gewwelkrüüs n. Giebelkreuz (Verzierung am Giebel). Dat Gewwelkrüüs<br />

was wall groot genugg (auffälliges Giebelkreuz, nicht bes. fromme<br />

Leute).<br />

Gewwelmüür(e) f. Giebelmauer<br />

Gewwelplanke f. Giebelbrett. → Gewwelbredd<br />

Gewwelprofiel n. Giebelschablone aus Dachlatten (zum Ausmessen u.<br />

Zurechtsägen <strong>der</strong> Giebelbretter)<br />

Gewwelsied(e), -siete f. Giebelseite, Stirnseite<br />

Gewwelteeken n. Giebelzier, Verzierung des Giebels. → Gewwelkrüüs<br />

Gewwelwand f. Giebelwand<br />

gewwen, gebben (giff; gaff, gaffen; gewwen) 1. geben. Dat giff’t<br />

doch nich! Alls wat’t giff, bruukt man nich te häbben. Wat giff’t?<br />

(Antwort:) Dat Gebben is uut de Welt; wat twee gefft, kann eene<br />

wall up, blooß an Schlääge nich. Dat giff sik! Ik häbb’t em gewwen<br />

(die Meinung gesagt). Dann wi’k äs sehn, wat’t giff (beim<br />

Abschied). He giff daor nix üm (macht sich nichts daraus). He gaff<br />

nargens wat üm (kümmerte sich um nichts, gleichgültig, gefühllos).<br />

Se gefft de nich vull mähr üm (Er ist todkrank). Ik geff dr’ nix<br />

up (mache mir nichts daraus). He giff nix up sik (Er ist<br />

nachlässig, schlampig). → Blanken, fraogen, Gott, midden, misken.<br />

2. abgeben, schenken, verschenken. Geff so, dat ih Gewwende bliewt<br />

(nicht hochmütig schenken). * Van’t Gebben is noch nümms rieke<br />

wodden. * Solange, as‘t Geld dr’ is, is ‘t Gewwen uut de Welt<br />

(wird nichts mehr verschenkt). → Peerd. 3. sik gewwen (1. sich<br />

begeben, anschicken. 2. sich ergeben, nachgeben). He giff sik an’t<br />

Sööken. Wann’t sik so giff (wenn es sich so ergibt, zutrifft).<br />

Klööwen dee wi met de schwaore Äxen, bes dat Holt sik gaff. He<br />

giff sik nich (gibt nicht auf). 3. ausrichten. He häff sienen<br />

Fiewtigsten gewwen (Er hat zu seinem 50. Geburtstag eingeladen).<br />

→ uutdoon<br />

Zs.: dran-, nij-, weer-, wegg-, wie<strong>der</strong>-,<br />

gewwerig freigebig<br />

giärn(e) → gäärne<br />

gibbeln (Ot, Vr, Ra, Rae) kichern, albern lachen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!