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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Lünkert m. wer lauert, durch einen Spalt schaut. → Gliewert<br />

Lüns (Lünsen) Achsennagel, Verschlußstift an <strong>der</strong> Wagen- u.<br />

Kutschenachse. den Lüns met Dopp (Verschluß des Achsenkopfes).<br />

Wenn den Lüns verloorn häs, dann löpp di dat Radd dr’af. → Spleet.<br />

Zs.: Assen-<br />

Lunte f. Lunte.<br />

Zs.: Schwääwel-<br />

Lünten ON Lünten, Bauersch. von Vr. Lüntske Ssiepelfabriek<br />

(Ssiepelbuurn) (Ortsneckerei aus Ot u. Ahaus). Lüntske Löchte<br />

(Vr). Lüntsken Wind. Lüntske Gaasemelkers (Spott aus Ahaus).<br />

Lüntske Sandhaasens. In Lünten, daor giff’t Schaopstatt met’n<br />

Kabuusbladd. Lüntske Bünte (schwarzbunte Kuh). Lüntener Toon<br />

(Töpferton, → Maagertoon). Lüntsken Aflaot (Lüntener<br />

Ablaßschreiben, Ablaßgenehmigung, -termin; Kirmes in Lünten). Bi’n<br />

Lüntsken Aflaot, daor gaff’t rüggen Stuuten (Mischbrotsorte). →<br />

Starke<br />

luppsken → lubbetsk<br />

lüssen → lüsten<br />

lussern, lüssern → lüstern<br />

Lust f. Lust. → timmern.<br />

Zs.: Un-<br />

lüsten, lüssen (Rae, Rh, Bo) mögen, gelüsten. Lüst di dat?<br />

(Schmeckt es dir). Ik lüsse keenen Schnaps (Rh). Dat lüst mi nich<br />

(Das mag ich nicht, schmeckt mir nicht, paßt mir nicht). Dat lüst<br />

mi wall (Das macht mir Spaß). → klin<strong>der</strong>e-klan<strong>der</strong><br />

Lüster m. 1. seidig glänzen<strong>der</strong>, leicht knittern<strong>der</strong> Halbwollstoff<br />

(ähnlich dem Satin). ne schwatte Schotte van Lüster föör Sunndagg.<br />

→ Lüsterschotte, Siamoosenstoff. 2. Metallglasur auf Majolika,<br />

glänzende Zinnglasur<br />

Lüsterfink m. Horcher. Lüsterfink steht achter de Klink<br />

(Döörenklinke), häört siene eegene Schande („Der Lauscher an <strong>der</strong><br />

Wand hört seine eigene Schand”).<br />

lusterig (Ra) gehorsam<br />

Lüsterjacke f. Jacke aus schwarzem Halbwollstoff (sonntägliche<br />

Männerjacke)<br />

lüstern; lüssern (Rae, Rh, Bo). lustern (Ra, Hei, Rae). lussern<br />

(Ra, Ge) 1. zuhören, horchen, lauschen. De Saage lüstert föör alle<br />

(Auffor<strong>der</strong>ung, zuzupacken). → Sudde 1. 2. gehorchen. Wuss du wall<br />

lüstern! De Blaagen mött’t lustern. → pareern<br />

lüstern aus seidig glänzendem Halbwollgewebe. Wi göngen met ne<br />

lüsterne Schotte nao Schoole. → Lüsterschotte<br />

Lüsterschotte, -schötte f. Sonntagsschürze aus schwarzem, seidig<br />

glänzendem Halbwollstoff (ohne Bän<strong>der</strong>, aber mit Latz, <strong>der</strong> oben<br />

festgesteckt wurde)<br />

Lüsterwams n., -wämsken Weste aus seidig glänzendem Halbwollstoff<br />

Lusthüüsken Gartenlaube. → Gaorden-, Sommerhüüsken<br />

lustig lustig.<br />

Zs.: hieraods-, puppen-<br />

luts(k)en lutschen<br />

Luts(k)er m. Lutscher<br />

lütt, lüttke (St, Sü, Ge, Ra, We, Hei) klein, zierlich; leicht<br />

gebaut. den Lütten (Lüttken) (<strong>der</strong> kleine Junge). Et is lütt<br />

uutfollen. → minn<br />

Lütten-Buur m. (St, Sü, Ge, Hei, Rae, Rh) Karo-Bube im Kartenspiel<br />

lutter lauter, nur. lutter Melk. van lutter Pleseer (aus reinem<br />

Vergnügen). Dat is lutter dumm Tüüg (nur Geschwätz). → baar

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