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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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leed leid; überdrüssig. Ik bünt’t so leed as Steene dräägen (so<br />

leed as de Vöggel nen natten Dagg) (bin es gründlich leid). Wenn<br />

de Jungs fääker in’n Voggelnüst pocken, dann wodd den Voggel de<br />

Äier leed (verließ <strong>der</strong> Vogel die Eier). Se fratten sik leed an<br />

Speck (wurden es leid, Speck zu essen). Ik häbb mi daor so leed in<br />

egääten („Ich habe es satt”). Up dat Kleed, daor kicks di leed up<br />

(Man mag es nicht mehr sehen). Dat maak ik em leed (verleide ich<br />

ihm). leed doon (leid tun, bereuen, bedauern). Dööt mi leed!<br />

(Bedaure, → duurn). Lee<strong>der</strong> Gotts! (Lei<strong>der</strong> Gottes). Dat is leed<br />

Geld (z.B. für Strafe, Steuer). * Leede Pöste staot am längsten. *<br />

Leede Pöste, de staot lange (fallt nich lichte) (von alten Leuten<br />

auf dem Hof, die lange leben). → afgaon, Heek, Leewde, möitlik<br />

Leedbodde m. (Bor) wer zur Beerdigung einlädt. → Groowen-nööger<br />

leed-bodden (Bor) zur Beerdigung einladen<br />

Lee<strong>der</strong>book n. Lie<strong>der</strong>buch<br />

leeden; läiden (Bo) leiten, führen. * He weet alle Wääterkes nao<br />

siene Mölle te leeden (ist immer auf seinen Vorteil bedacht).<br />

Leedwessen n. (sth.s) Leidwesen. Daor bruuk ih kinn Leedwessen van<br />

te häbben („ist nicht so schlimm”, billiger Trost).<br />

Leefebrij → Leewhäbberij<br />

Leege f. tiefe Stelle im Gelände. → Leegte<br />

leege. lääge (Ge, Ra, Rh) niedrig, tief, tief gelegen, flach. ne<br />

leege Kaamer. leege Schoh (flache Schuhe, → leegen Klumpen). De<br />

Schwalwen scheert so leege (Anzeichen für Regen). leege Lucht<br />

(drückende, feuchte Luft). → hooge<br />

leege Arfte, Erfte f. Fel<strong>der</strong>bse. → Feld-arfte, hooge Arfte<br />

leegen Klumpe(n), Klump m. flacher Holzschuh (mit Le<strong>der</strong>riemen od.<br />

mit Le<strong>der</strong>kappe, im Ggs. zu → hoogen Klumpen). → Klumpleerken,<br />

Leegen<br />

leegen Warf m. (Ot, Sü, Ge, Rae) Kriechweide, Zwergweide<br />

leegen Wind m. West- od. Südwind (aus Tiefdruckgebiet kommen<strong>der</strong><br />

Wind, feucht, warm, bringt oft Regen). → hoogen Wind, Westewind<br />

Leegebalg m. Lügner<br />

Leegebaronn m. Lügner<br />

Leegebees(t) n. Lügner. → Löggenbeest<br />

Leegeböis m. Lügner<br />

Leegebüül m. Lügner. → Löggenbüül<br />

Leegefarken n. Lügner<br />

Leegefritz(e) m. Lügner<br />

Leegehammel m. Lügner<br />

Leegejänsken Lügner<br />

Leegen m. flacher Holzschuh. faine sunndaggske Leegen. → leegen<br />

Klumpen<br />

leegen (lügg; loog, loogen; loggen) lügen. Leegen is nich schlimm,<br />

wenn se män mooi leegt (wenn es nur nett gesagt wird). He lügg as<br />

‘n Farken (as ne Koh). He kann bääter (hätter) leegen as ‘n Peerd<br />

(He lügg gäwwer as ’n Piärd in’n hatten Kadraff loopen kann, (St),<br />

→ draawen, gau). He lügg mähr as he sägg (lügt viel). He lügg, wat<br />

he bäädt (He lügg bi’t Bääden) (Er lügt noch beim Beten, lügt sehr<br />

viel; ihm ist nicht zu trauen). Wat sall ik drüm leegen! (warum<br />

nicht frei heraus sprechen). Et lügg de nich üm (Man spürt, wie es<br />

wirklich war; man muß die Folgen ertragen). * Leegen un Bedreegen<br />

häbbt kotte Beene. He dööt leegen un bedreegen un nümp dat, wat<br />

nich sien eegen (Sü). * Well anföng met Leegen, häört up met<br />

Bedreegen. Well lügg, de stellt, de pisst in’t Bedde, de dööt alls<br />

(Bor). sik wat in de Taske leegen (sich selbst täuschen, sich für

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