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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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wiesverständig, -verstännig vernünftig, klug; sachverständig,<br />

sachkundig; ernsthaft. Dat häff he mi wiesverständig vertällt. ‘n<br />

wiesverständig Määske<br />

wieten → wieden<br />

Wiew n. (Wiewer; Wiewken) Frau, Weib (oft abw.). Käärl un Wiew<br />

(Mann u. Frau). Wenn de Wiewer an’t Loopen bünt, dann giff’t<br />

Räägen (→ lööpsk, Räägen, schooien). Kommt twee Wiewer binnen,<br />

wödd de daarde döör de Hääkel trocken (vom Tratschen). en old<br />

Wiewken (z.B. unmännliche Person). Mien Wiew, mien Wiew! Waor<br />

is’t, waor is’t? Daor sitt’t, daor sitt’t! (So wurde <strong>der</strong> Ruf des<br />

Singdrosselmännchens gedeutet, wenn die Gefahr vorüber ist, St, →<br />

uutkielen). * Muss di ‘n old Huus un ‘n jung Wiew nemmen, dann häs<br />

Dagg un Nacht wat te doon (scherzh.). → Ääksternüst, Afsiede,<br />

Baord, Böisterwind, Bookwäitensaod, Düüwel, flicken, mien,<br />

Nienhuus Wiewken, nijsgierig, old, Pott, stiew, Tiedverdriew,<br />

Wiewer, Wiewken.<br />

Zs.: Bäädel-, Bleck-, Bölke-, Döddel-, Faorn-, griese, Kääkel-,<br />

Kindelbeer-, Klaage-, Kommiesen-, Krüüden-, löie, Mann-, Naober-,<br />

Newwel-, Pol<strong>der</strong>-, Pollacks-, Quaase-, Quaater-, Quack-, Rott-,<br />

Schlaater-, Schlacker-, Schlod<strong>der</strong>-, Schlöör-, Schnääter-, Schooi-,<br />

Spinne-, Ssigöiner-, Staots-, Strunt-, Süchte-, Waske-, witte<br />

Wiewer (Pl.) (Bo) Dornige Hauhechel. → Hatthääkel, Pisser<br />

Wiewerfutt f. „Weibergesäß”, im Trinklied. → Schüppe<br />

Wiewer-regement n. „Weiberregiment”, Herrschaft <strong>der</strong> Frau(en)<br />

Wiewersommer m. Altweibersommer, Herbst. → Kraanen-,<br />

Oldwiewersommer<br />

Wiewervolk n. Frauen (alle zusammen, abw.)<br />

Wiewken Weibchen, weibl. Tier (bes. Taube, Hase, Kaninchen). →<br />

Moor f.<br />

Zs.: Duuwen-, Haasen-, Kanienen-<br />

wiggelig (Bor) durcheinan<strong>der</strong>; unruhig, nervös. → wibbelig,<br />

wisperig<br />

wiggeln hin- u. herbewegen, rütteln, schütteln.<br />

Zs.: loss-<br />

Wije f. (Wijen) Weihe. He häff de Wijen kreggen (wurde geweiht).<br />

Zs.: Kark-<br />

wijen weihen, segnen. Den Palm wodde wijt. Daor häbbt se de Karke<br />

nijs wijt. De Pastoor is gewijt. → Palmstruuk<br />

Wijrook m. Weihrauch<br />

Wijrookfatt n. Weihrauchfaß<br />

Wijwaater n. Weihwasser, gesegnetes Wasser. Wijwaater nemmen (sich<br />

mit Weihwasser segnen). De geht met’t Wijwaater nao Huus (Er geht<br />

nach dem Gottesdienst nicht mehr ins Wirtshaus, → naobääden). He<br />

is so fromm, he kann wall Wijwaater pissen (Er ist scheinheilig<br />

fromm). Well ‘t Wijwaater häff, säängt sik sölws te-eerst<br />

(Ausnutzen einer Stelle, → dicht, Krüüs, Seepe).<br />

Wijwaaterbecken n. Weihwasserbecken<br />

Wijwaaterpott, -pulle → Wijwaaterspott,<br />

-pulle<br />

Wijwaatersback m. Weihwassergefäß. ‘n Wijwaatersbäcksken in’n<br />

Schlaopstommen. → Wijwaatersnäppken<br />

Wijwaaters-emmer m. Eimer mit Weihwasser (Daraus schöpfte man<br />

Weihwasser für zu Hause). Den Wijwaaters-emmer stonn in de<br />

Sackerstij.<br />

Wijwaatersfläske, -flässe f. Flasche für Weihwasser (um es mit<br />

nach Hause zu nehmen). → Wijwaaterspulle

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