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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kloue, Klaue f. (Klaonen, Klouen; Kläönken, Klöiken) 1. Klaue, Fuß<br />

vom Rind, Schwein; Hand, Fuß (abw.). Dat Töör moch un<strong>der</strong> de Fessel<br />

un öwwer de Klaonen van’t Been (vom Festbinden <strong>der</strong> Kuh). de<br />

Klaonen aftrecken. → rappeln, Schoh. 2. unordentliche,<br />

unleserliche Schrift. → krackelig, Potthaaken.<br />

Zs.: Farken-<br />

Klouenfett n. Klauenfett (dünnes Schmieröl aus dem Fett <strong>der</strong><br />

Rin<strong>der</strong>klauen)<br />

Klouenkasper m. (St, Sü, Bor, Rae) Teufel<br />

Klub m. Club, Verein.<br />

Zs.: Kaarte-<br />

Klübben, Klübben- → Klüwwen, Klüwwen-<br />

Klubbsaage f. Klobsäge (Furniersäge)<br />

Klucht, klüchtig → Kluft, klüftig<br />

Kluck m. (Klücke; Klücksken) Schluck. ‘n Klücksken Waater. → Mund,<br />

Schluck<br />

Klucke f. (Klucken) Glucke; übermäßig fürsorgliche Mutter. * De<br />

Klucke häört bi de Küüken (Die Mutter soll bei den Kin<strong>der</strong>n<br />

bleiben). Wat ne olle Klucke (z.B. unangenehme, alberne Frau). →<br />

Kluckhenne<br />

klucken 1. glucken; Kin<strong>der</strong> (wie eine Glucke) umsorgen; liebkosen.<br />

De jungen Löö bünt an’t Klucken. → brööden. 2. sich (wie eine<br />

Glucke) spähend umsehen, schnüffeln; spionieren<br />

Kluckert m. Henne, die ständig gluckt<br />

kluckhalsen sich verschlucken, röchelnd husten (z.B. beim<br />

Verschlucken); Atemnot haben, würgen. → quackhalsen<br />

Kluckhenne f. Gluckhenne. De stüff dr’ up an as ne Kluckhenne<br />

(Klucke) (geht wütend drauflos).<br />

kluck-kluck Lockruf für Küken<br />

klucksen gluckern (Geräusch von Flüssigkeiten)<br />

Kluft 1, Klucht f. (Kluften) Kluft, Spalt (bes. im Holz);<br />

Markstrahl des Holzes. De Speeken wodden klofft nao de Kluft van’t<br />

Holt (entlang den Markstrahlen). Holt aone Kluft (nicht spaltbar,<br />

z.B. drehwüchsig, → öwwerspäönig)<br />

Kluft 2, Klucht f. (Kluften) (Vr, St, Ge, Bor, Bo) zwei<br />

Bauerschaften mit gemeinsamer Kapelle (auch als Feiergemeinschaft,<br />

Vr, St, Ge); Stadtbezirke (Bor, Bo, Vr)<br />

Kluft 3 f. Kleidung, bes. feiner Anzug; best. Berufskleidung,<br />

Gruppenkleidung. Wat häs ne faine Kluft an!<br />

Kluftholt n. Spaltholz. → Klööweholt<br />

klüftig, klüchtig klug, gescheit. so düftig un klüftig<br />

Klümmen, Klümmen- → Klüwwen, Klüwwen-<br />

klummers (Vr, Sü, Ge) klamm, steif vor Kälte; unbeholfen. De Hande<br />

bünt klummers. He is ganz klummers van Kölde. → klamm, verklummern<br />

Klump → Klumpen<br />

Klumpbiel(e), -bohr → Klümperbiele, -bohr<br />

Klumpbuck m. Hauklotz des Holzschuhmachers (dreibeinig, aus einem<br />

Baumstumpf). → Houbuck, -paol<br />

Klumpen, Klumpe, Klump m. (Klumpe(n); Klümpken) 1. Klumpen,<br />

Brocken; Scholle; großes Stück. in’n Klump schlaon (zerschlagen,<br />

kaputthauen). ‘n Klümpken (Zuckerstück, Bonbon. → Klünterken). →<br />

Klunte, Kluuten. 2. Holzschuh (meist aus Pappel-, Weiden- od.<br />

Birkenholz; Holzschuhe wurden bis zum Zweiten Weltkrieg allgemein<br />

getragen u. von Handwerkern geschnitzt, → Klumpenmääker). Klumpe<br />

schüürn up’n Tuun (war Arbeit am Samstag). Waor drückt di de<br />

Klumpe? (Welche Sorgen hast du). Lachs di kaputt in de Klumpen!

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