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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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schlieten; schleeten (St, Sü, Ra) (schlett; schleet, schleeten;<br />

schletten) verschleißen<br />

Schliet-ieser, -n n. 1. Wagenbeschlag, Deichselbeschlag, Eisenteil<br />

am Vor<strong>der</strong>teil des Ackerwagens (an den hölzernen Teilen, die<br />

verschleißen, auf dem Achsenklotz). → Dräi-ieser, uutschlaon. 2.<br />

Streichbrett am Pflug<br />

Schliewark, -werk n. (St, Sü, Hei) ineinan<strong>der</strong> geschmiedetes<br />

verschränktes Zimmerwerk zur Befestigung <strong>der</strong> Dachsparren<br />

Schliff m. Schliff; Schleifung, Glättung. den lesten Schliff doon.<br />

→ Schleppe 2<br />

Schlije f. (Schlijen) Schleie (Karpfenart). → Bläier<br />

schlimm 1. schlimm, schlecht. Et kann noch schlimmer weern as’t<br />

is. Se is daor schlimm tepasse kommen (unglücklich geworden). Dat<br />

is ne Schlimmen (charakterlich schlecht, böse). Dat sall wa’<br />

schlimm uutsehn (Das wird wohl nicht gutgehen, gelingen). Man mutt<br />

ook nich alltied met’t Schlimmste rääken (z.B. nicht gleich ans<br />

Sterben denken). Man mutt nich alls te schlimm sehen (nicht immer<br />

schwarzsehen). Ik seh schlimm in de Mööte (befürchte Schlimmes).<br />

Wenn’t schlimm is, doo wi ‘n Läppken drüm, wenn’t noch schlimmer<br />

is, ‘n Kin<strong>der</strong>dook, un wenn’t ganz schlimm is, ‘n Beddelaaken,<br />

iron.). → Inbeldung, Karkentaorn, Metgeföhl. 2. entzündet; wund.<br />

en schlimmen Finger. en schlimm Ooge. 3. sehr. He is schlimm<br />

krank.<br />

Schlimmigkäit f. Bosheit, Gerissenheit. Dat is den Händler siene<br />

Schlimmigkäit.<br />

schlin<strong>der</strong>n, schlinnern; schlen<strong>der</strong>n (Rh, Bo) gleiten, rutschen (auf<br />

<strong>der</strong> Eisbahn). → schliern<br />

Schlingel; Schlüngel (Rae) m. Schlingel, frecher Junge;<br />

Drückeberger. → Bengel, Fläägel, Lümmel<br />

schlingen (schlingt; schlang, schlangen; schlungen) schlingen;<br />

gierig essen<br />

schlingfiesten, schlintfiesten hinterhältig in Erfahrung bringen<br />

Schlingfiester, Schlintfiester m. hinterhältige Person;<br />

Geheimniskrämer; Schlitzohr. → Schliekenfänger<br />

schlinnern → schlin<strong>der</strong>n<br />

schlintfiesten, Schlintfiester → schlingfiesten, Schlingfiester<br />

Schlippe f. (Schlippen; Schlippken) 1. Zipfel, Hemdzipfel,<br />

Rockzipfel; Rockschoß; Schürzenzipfel, Schürze. De Hemde hadden<br />

fröhr Schlippen. Se häng immer an Moo<strong>der</strong>s Schlippe (bi Moo<strong>der</strong> an<br />

de Schlippe) (ist unselbständig, abhängig). Dao ha’ se all weer<br />

een un<strong>der</strong> de Schlippe (schwanger). ne Schlippe vull Äier (eine<br />

Schürze voll Eier). ne Schlippe vull Gröön in’n Looptuun schmieten<br />

(eine Schürze voll Grünzeug als Futter). Kind in de Schlippe,<br />

Lichte öwwer de Schul<strong>der</strong> un met de Schuuwkaor nao’n Gaorden hen<br />

(Arbeiten mit einem Kleinkind: Es wurde vor <strong>der</strong> Brust in eine<br />

Schürze gebunden). → Frou, Schlawittken. 2. Schoß. dat Kind up de<br />

Schlippe nemmen. Sett di up miene Schlippe! → Knee, Schoot.<br />

Zs.: Hemd-, Rock-<br />

Schlippgatt n. (Bor, Hei, Rh) wer sich an jd. an<strong>der</strong>en anschließen<br />

will u. lästig ist (z.B. Kind, das <strong>der</strong> Mutter ständig<br />

hinterherläuft)<br />

Schlippjass n. (Vr, St, Sü) Gehrock, Frack mit „Schwalbenschwanz”<br />

Schlipprock m. Gehrock, Frack; Rockschoß<br />

Schlips m. (Schlipse) Schlips. He löpp in Schlips un Kraagen (fein<br />

gekleidet). Dat Peerd krigg ‘n rooden Schlips vöör (wird<br />

geschlachtet). → Schamiesken, Schlawittken, wesseln

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