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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Menskenflees, -fleesk n. „Menschenfleisch”, im Rätsel. → hol<strong>der</strong>de-bol<strong>der</strong><br />

Menskengedenken n. „Menschengedenken”, in <strong>der</strong> Wendg. siet<br />

Menskengedenken (seit langer Zeit)<br />

Menskenhaor n. Menschenhaar<br />

Menskenhatt(e) n. Menschenherz; menschliches Gefühl<br />

Menskenkenner m. Menschenkenner<br />

Menskenkin<strong>der</strong>s, -kinners → Menskenskind<br />

Menskenlääwen, -ben n. Menschenleben. Dat höllt wall een<br />

Menskenlääwen! (hält lange).<br />

Mensken-ol<strong>der</strong> n. Menschenalter<br />

Menskenschlagg m. Menschenschlag<br />

menskenschüü, -schöi menschenscheu. → blööde<br />

Menskenseele f. „Menschenseele”, in <strong>der</strong> Wendg. kinne Menskenseele<br />

(niemand)<br />

Menskenskind, Menskenkin<strong>der</strong>s, -kinners Menschenskin<strong>der</strong>! (Ausruf)<br />

Menskenspill n. Menschen (alle zusammen), Menschenmenge<br />

Menskenverstand m. „Menschenverstand”, in Wendungen wie He häff ‘n<br />

gesunden Menskenverstand. Dat sägg den klaoren Menskenverstand.<br />

Menskenwaater n. Urin vom Menschen (wurde als Heilmittel<br />

verwendet: beim Pferd gegen Wunden am Huf, gegen spröde Haut; bei<br />

Mundfäule wurde Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Mund damit ausgewaschen).<br />

Menskenwaater mö’ ih uh öwwer de Hand pissen (bei spröden Händen).<br />

Menskenwark, -werk n. Menschenwerk<br />

mensklik, mää(n)sklik. men(t)slik (Rh, Bo) menschlich.<br />

Zs.: öwwer-<br />

Mentse, Mentsen-, mentsen → Mensk, Mensken-, mensken-<br />

Menüüte, Menüüten- → Minuute, Minuuten-<br />

mer → män 1<br />

Meraakel → Miraakel<br />

Mergel, Mergel-, mergeln → Margel, Margel-, margeln<br />

merkaar(e), makaar, makan<strong>der</strong> zusammen, miteinan<strong>der</strong>. Den Torfspaan<br />

bruukten se met merkaare (gemeinschaftlich). Se willt dat inne<br />

merkaar koopen (gemeinsam, Rh). Se gaot (loopt) met merkaare (ein<br />

Pärchen, sie haben ein Verhältnis). De bäiden hollt düftig an<br />

merkaare (halten fest zusammen).<br />

Zs.: achter-, bi-, döör-, in-, uut-, van-, vöör-<br />

merken → marken<br />

Merseputte → Meerpoote<br />

Merske → Meerske<br />

Mersmoue → Mossmoue<br />

meschant (St, Sü) schlecht, böse<br />

meschien → mischien<br />

meschugge → maschucke<br />

Mess, Messer n. (Messers; Mess(er)ken) Messer. Et mutt wat föör’t<br />

Mess wenn’ (bei Tisch: nicht Suppe, son<strong>der</strong>n ein großes Stück<br />

Fleisch). Et geht as ‘n heet Mess döör de (weeke) Botter<br />

(schneidet gut, z.B. von <strong>der</strong> Säge). Se häbbt’n un<strong>der</strong>’t Mess hat<br />

(operiert). Denne häff ‘t Mess an bäide Sieten (an Weerskanten)<br />

scharp (ist beim Handeln raffiniert; bietet zu wenig). He steht<br />

nich up sien Messken (ist nachgiebig). He steht up sien Messken<br />

(rechthaberisch). Well steht ‘t leste noch vöör’t Mess? (Wer hält<br />

stand, wenn alle weglaufen, „wer holt die Kastanien aus dem<br />

Feuer”). den Düüwel an’t Mess lewwern (jd. ausliefern). Denne is<br />

‘n Düüwel van’t Mess sprungen (raffiniert, → Tornüster). → Farken,<br />

Kehle, Kniew, Leer 1, Pott, stönnen, vull.

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