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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Engel m. (Engels; Engelken) Engel. ’n Engelken (Mädchen in Weiß,<br />

z.B. bei kirchlichen Festen). ’n Engelken (in’n Himmel)<br />

(gestorbenes Kind). Et is bi de Engelkes (gestorben, Bo). Ik<br />

graleer to’n Engelken in’n Hemmel (sagte man beim Tode eines<br />

Kindes, das noch nicht die Erstkommunion empfangen hatte). Dat is<br />

en Geföhl, as wann uh ‘n Engelken öwwer de Tunge pisst (von gutem<br />

Kaffee, Schnaps). → Bäädeler, radikaal, Ssuckerstengel.<br />

Zs.: Schutz-<br />

Engelbert PN Engelbert. → Betz<br />

Engel-des-Häärn-lüü(de)n Angelus läuten. → Angelus, Meddagg-lüüden<br />

Engelhaor n. Christbaumschmuck aus weißer Glaswolle<br />

Engelkruud n. Engelsüß, Tüpfelfarn. → Söötwottel<br />

Engel-land n. England. Den kann de Pieren häörn flöiten in Engelland<br />

(ist mißtrauisch, vorsichtig). * Schick ne Katte nao Engelland,<br />

kümp se trügge, sägg se „miau” (Man soll nichts<br />

Ungewöhnliches erwarten).<br />

Engel-län<strong>der</strong> m. 1. Englän<strong>der</strong>. 2. verstellbarer, feststellbarer<br />

Schraubenschlüssel<br />

engels(k) englisch. → Spinnmaschiene<br />

engels(k) Leer, Läär n. fester Baumwollstoff, Manchester Karo (für<br />

strapazierfähige Hosen). → Diem<br />

engelske Krankhäid f. Rachitis<br />

Engte f. Enge, enge Stelle. Dat Peerd will nich döör de Engte. He<br />

satt in de Engte (in <strong>der</strong> Klemme, in Not). in de Engte driewen<br />

Enk m. (Vr, Sü, Rae, Bo) hochgelegenes Ackerland. → Eske<br />

Enk ‘Tinte’ → Enkt<br />

Enkel m. (Enkels) Knöchel am Fuß, Enkel<br />

enkel → enkelt<br />

Enkelgänger m. Einzelgänger; unverheiratete Person. → Eenspänner<br />

enkelkehr(e), -kähr(e) vereinzelt, einzelne Male. Dat kann’k wall<br />

föör enkelkehre doon, owwer nich föör immer.<br />

Enkelkind n. Einzelkind. → Sorgenkind<br />

enkel(t) 1. einzelne, einige; vereinzelt. Dat hadden noch enkele<br />

olle Löö. Daor was äs enkelt eene. 2. dann u. wann, vereinzelt,<br />

selten. Dat kamm enkelt vöör (selten). Daor kamm enkelt eene (ab<br />

u. zu jd.). 3. dünn, mager. He is so enkelt (dünn u.<br />

aufgeschossen). De Boom süht lück enkelt uut (nur wenig Ast- u.<br />

Blattwerk, nicht üppig, mager).<br />

Enk(ers)pott m. (St, Sü, Ge, Bor, Rae, Bo) Tintenfaß aus Porzellan<br />

(z.B. eingelassen in den Schulbänken). → Dintenpott, Penne1<br />

Enkert → Enkt<br />

Enk-kocker m. Tintenfaß<br />

Enkpott → Enkerspott<br />

Enkt, Enk (St, Sü, Ge, Bor). Enkert (Bor, Bo). Inke (St). Ink (Bo)<br />

m.f.n. Tinte (Mit Tinte u. Fe<strong>der</strong> wurde erst in den Oberklassen <strong>der</strong><br />

Schule geschrieben, vorher nahm man Schiefertafel u. Griffel). →<br />

Dinte, Läipenne<br />

enns → eens<br />

Ennspann → Eenspann<br />

Enschede. Ää(n)ske(de) ON Enschede, NL, in Ortsneckerei: Ääskede<br />

is ne Stadt, Gronau is noch wat, Ääpe is en Aalengatt.<br />

ent- auch: int- (Wes, Ot, Vr, Rae)<br />

ent-arwen enterben. De is ent-arwt wodden, he häff de sik nich nao<br />

hat (hat sich unwürdig verhalten). → afdoon, buur-af<br />

Ente 1 f. (Enten) Pfropfreis beim Veredeln von Bäumen, bes.<br />

Obstbäumen. ne Ente met Oogen (Knoppen) (Pfropfreis mit Knospen).

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