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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Täödelwiew n. schwatzhafte Frau<br />

Taofel f. (Taofels; Täöfelken) 1. Tisch; Eßtisch (alt). → Diss. Wi<br />

ha’en ne Taofel met sess Beene un ümmer vull Volk an’n Diss. Nu<br />

mo’ ih an de Taofel kommen! (Kommt zu Tisch). → düftig. 2.<br />

Schiefertafel. → Läie.<br />

Zs.: Alfabeeten-, Bruuds-, Fest-, Klapp-, Köcken-, Koffie-, Läi-,<br />

Rääken-, School-<br />

Taofeldook m. n. Tischdecke (alt). → Diss-dook<br />

Taofelkaste(n) m., -kästken Kasten für die Schultafel (älter als →<br />

Tornüster)<br />

Taofelkleed n. Tischdecke (alt). → Dissdääke<br />

Taofel-laaken n. Tischtuch<br />

Taofel-lappen m. Lappen zum Reinigen <strong>der</strong> Schultafel<br />

Taofel-liem m. Tischlerleim (aus Knochenmehl, wurde kalt<br />

eingeweicht u. gekocht, heiß verarbeitet). → inweeken<br />

taofeln zu Tische sitzen, tafeln; auftischen<br />

Taofelplodde(n) n. Lappen zum Reinigen <strong>der</strong> Schultafel<br />

Taofelschwämmken Schwamm zum Reinigen <strong>der</strong> Schultafel<br />

Taohäid f. Zähigkeit; Wi<strong>der</strong>standskraft<br />

Taokes, Taoker(t) m. (Vr, Rae, Rh, Bo) Popo, Hintern. in sienen<br />

blooten Taokes (mit nacktem Hintern; nackt). Kriss wat vöör’n<br />

Taokert! → Kaflippse<br />

Taorn. Tuorn (St, Sü). Turn (Rh, Bo) m. (Täörne; Täörnken) 1.<br />

Turm. Ik häbb em äs düftig van’n Taorn blaosen! (Ich habe ihm<br />

gründlich die Meinung gesagt). → Hahn. 2. hinterer Raum in <strong>der</strong><br />

Kirche (unterhalb des Turmes). Bi’t Hoog-amt kaos denne blooß<br />

achtern in’n Taorn finnen (kein eifriger Kirchgänger).<br />

Zs.: Buller-, Dun<strong>der</strong>-, Grummel-, Hüpoteeken-, Kark(en)-, Klocken-,<br />

Stäiger-, Waater-<br />

Taorn- auch: Tuorn-, Turn-<br />

Taorndack n. Turmdach<br />

Taorndöör(e) f. Tür zum Kirchturm<br />

Taornfalke m. Turmfalke<br />

Taornhahn m. Kirchturmhahn. → Wind<br />

Taornkrüüs n. Kirchturmkreuz<br />

Taornspitze f. Turmspitze<br />

Taorntou n. langes Seil des Dachdeckers (für den Kirchturm)<br />

Tapeete f. (Tapeeten) Tapete. Tapeeten gaff’t dao noch nich, de<br />

Müüren wodden rullt.<br />

Tappe f. (Tappen) (Bo) Spur, Fußspur. Tappen van’n Foss in’n Sand.<br />

→ Fospel<br />

Tappen m. (Tappens; Täppken) 1. Zapfen, Holzkeil (zum Verankern<br />

von Holzteilen, Balken). * Wi kriegt dat macklik öwwer’n Tappen<br />

(Wir werden das schon schaffen). 2. Tannen-, Kiefernzapfen<br />

(Fruchtstand <strong>der</strong> Nadelhölzer). 3. Zapfhahn (am Faß, an <strong>der</strong> Theke);<br />

Kran, <strong>der</strong> in das Faß geschlagen wird. He hout öwwer’n Tappen<br />

(kommt von einem Fest spät nach Hause). → Lock, Spund, Zwick. 4.<br />

Kneipe, Gaststätte. An disse Stää dee ik ´n Täppken loßmaaken<br />

(Gaststätte eröffnen)<br />

Zs.: Beer-, Dännen-, Holt-, Ies-, Schlöttel-, Spund-, Till-<br />

tappen 1 zapfen. Beer tappen. → aftappen<br />

tappen 2 umherirren (ohne zu sehen). in’n Düüstern tappen<br />

Tappenband n. (Ra, Bo) Zapfenband, Scharnier (bei alten<br />

Holzkonstruktionen). dat Tappenband an de Dööre (Drehpunkt an <strong>der</strong><br />

Tür)

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