13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

upwiesen aufweisen; vorzeigen, vorweisen. He häff nix up te wiesen<br />

(hat keine Leistungen vorzuweisen).<br />

upwinden, -winnen aufwinden; hochhebeln. → upkracken, uptaakeln<br />

upwisken, -wissen aufwischen<br />

upwöhlen aufwühlen, tief graben<br />

upwolken (Vr, St) wogen. Dat Kaorn wolkt so richtig up. → schuuwen<br />

Upwönner m. (Bo) Heuerling, Pächter eines Gutes. → Inwönner,<br />

Liewtüchter, Wönner<br />

upwörmen aufwärmen. upgewörmt Ääten. Upgewörmten Papp wödd licht<br />

suur. Dat wödd immer weer upwörmt (immer wie<strong>der</strong> erzählt). → Papp<br />

up-wupp(k)en (St, Sü, Ge, Bor, Rae, Rh) aufblähen, ausbeuteln. Dat<br />

Linnen häff sik upwuppket. → upbüülen<br />

urplik ‘ärmlich, dürftig’ → örpelig<br />

Urt ‘Stift’; ‘Viertelliter’ → Aort 1; Aort 2<br />

us. uns (Rh, Bo) uns<br />

usse (sth.s). unse (Rh, Bo) unser, unsere. usse Franz (z.B. unser<br />

Sohn Franz; mein Mann). usse Mama. usse Volk (Familie, Gesinde).<br />

de Usse(n) (die Unsrigen, die Familie). Daor häbbt Usse faake üm<br />

lacht. → Löö<br />

usse- auch: unse-<br />

usse-een(e), usser-een(e) (sth.s) unsereiner, Leute wie wir. Usseeene<br />

passt daor nich hen. Föör usse-eene is dat nix!<br />

usselig, usselik (sth.s) (Ot, St, Rh). ooselig, ööselig (Bo) 1.<br />

naßkalt, regnerisch, schmutzig. Wat’n usselig Weer! 2. unwohl,<br />

schlecht. Et wödd mi so usselik. → rotterig<br />

usser-een(e) → usse-eene<br />

ussetglieken, ussert-glieken (sth.s) unseresgleichen<br />

ussethalwen, -ben (sth.s) unsertwegen<br />

ussetwäägen, -weggen (sth.s) unsertwegen, um unseretwillen<br />

Üttken → Üütken<br />

Uule, Uul f. (Uulen; Üülken) 1. Eule, Kauz. kläine Uule (Waldkauz,<br />

→ Schüür-uule). He süht uut as ne Uule (z.B. ungekämmt). He is<br />

nett as ne Uule un<strong>der</strong> de Vöggel (Er fällt auf). He sitt daor as de<br />

Uule un<strong>der</strong> de Vöggel (z.B. einsam). Jeedet Üülken mennt, dat sien<br />

Junge en Düüwken is (Jede Mutter meint, daß ihr Sohn <strong>der</strong> beste<br />

ist). ** Bääter met de Uule te sitten as met de Ääkster te wippen<br />

(Lieber mit einer häßlichen Frau in gesicherten Verhältnissen als<br />

mit einer schönen ohne wirtschaftliche Sicherheit, → Ääksternüst).<br />

* Tööge aardt nao’n Stamm, un Uule brööd’t Uulen („Der Apfel fällt<br />

nicht weit vom Stamm”). * Wenn man sägg „Härr ik” („Hädd ik”),<br />

dann is’t te laate, dann häff de ne Uule sääten (wenn jd. sagt<br />

„hätte ich”; Entgegnung auf zu späte Reue). → Brille, dicke,<br />

donne, Flucht 3, gries, hacken, Nachtigall, Oostgatt, satt, spee,<br />

stuuwen, Voggel. 2. wer abends spät noch arbeitet, nicht zu Bett<br />

geht.<br />

Zs.: Aor-, Balken-, Buss-, Nacht-, Schläier-, Schüür-, Steen-<br />

uulen 1. abends spät (bei Dunkelheit) noch arbeiten; abends in <strong>der</strong><br />

Dämmerung ohne Licht sitzen. Wat sitt ih daor te uulen! 2.<br />

unlustig, müde sein.<br />

Zs.: nacht-<br />

uulenfeers wi<strong>der</strong>borstig (wie die Fe<strong>der</strong>n einer Eule)<br />

Uulenfluch(t) f. 1. Loch in <strong>der</strong> Giebelwand zum Einfliegen <strong>der</strong><br />

Eulen. → Uulenlock. 2. Zeit, zu <strong>der</strong> die Eulen fliegen,<br />

Abenddämmerung. → Flucht 3, Nikodeemus-stunde<br />

Uulenforzküüken n. (Hei) dumme od. häßliche Person<br />

Uulengatt n. (Bo) Rauchabzug

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!