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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Toschlagg m. 1. Zuschlag (z.B. bei Versteigerung). 2. junges Stück<br />

Ackerland<br />

toschlaon 1. zuschlagen, zumachen. Dat Book wödd toschlaon<br />

(toschlaagen). Man sall de Dööre melääwen nich ganz toschlaon (bei<br />

Streit z.B. zwischen Eltern u. Kin<strong>der</strong>n). → dichtedoon. 2.<br />

zuschlagen (beim Kauf); sich entschließen. He nemp sik’ n Hatte un<br />

schleet to. 3. zuteilen. 4. in <strong>der</strong> Wendg. toschlaon up (achten<br />

auf; bedacht sein auf). Daor häbb ik nich up toschlaone (Darauf<br />

habe ich nicht geachtet). Daor wödd gaar nich up toschlaagen<br />

(Darauf wird kein Wert gelegt).<br />

toschleppen, -schlöppen zueggen. dat Kaorn toschleppen (das gesäte<br />

Korn mit umgedrehter Egge mit Erde bedecken)<br />

toschluuten zuschließen, verschließen<br />

toschmeern 1. verschmieren, abdichten. 2. beschmieren<br />

toschmieten zuwerfen. He schmitt de Rüüe ‘n Butt to. → Ball,<br />

bieten, Ooge, Schaops-ooge<br />

toschmüstern (Wes, Sü, Ge, Hei, Rae, Rh, Bo) zuflüstern; vorsagen.<br />

→ toflüstern<br />

toschnappen zuschnappen. De Falle häff toschnappt.<br />

toschnie(de)n zuschneiden; zurechtsägen. ‘n Kleed toschnieden. dat<br />

Holt eers toschnien (die Form heraussägen)<br />

toschriewen, -ben zuschreiben. Dat wödd em toschrewwen.<br />

toschruuwen, -ben zuschrauben<br />

toschüdden, -schudden zuschütten<br />

toschüppen zuschaufeln. dat Graff toschüppen<br />

toshhuustern heimlich zuwenden. → toschanzen<br />

toschuuwen, -ben 1. einebnen (durch Schieben). ne Graawen<br />

toschuuwen. → inlieken. 2. zukommen lassen. He woll mi immer de<br />

twidde Rulle toschuuwen.<br />

toschwöörn schwören, nachdrücklich versichern. Ik ha’ mi<br />

toschwoorn, ik haal mi kinne Zigaretten weer.<br />

tosehn zusehen. Seh to, dat bolle fäärig büs!<br />

tosetten zusetzen, zufügen; mit Verlust arbeiten. Daor setts Geld<br />

(up) to. He häff nich vull to te setten (ist kraftlos, hat keine<br />

Reserven). → bisetten, tobottern<br />

tositten geschlossen sein, verstopft sein. Dat Röhr sitt to. De<br />

Bowwendööre satt völle to, de wodden bolle gaar nich bruukt (Die<br />

Haustür am Wohnende war meistens abgeschlossen).<br />

tospöllen zuspielen. → toschmieten<br />

tosprääken zureden, -sprechen<br />

Tospraoke f. 1. Zulauf, Gefallen. 2. Zusprache, Trost<br />

tospringen zuspringen; zuschnappen. Dat Schlott was tosprungen.<br />

tosseken (St, Sü) tüfteln; erfolglos arbeiten, nicht vorankommen.<br />

→ musseln 1<br />

Tossen, Tosse. Torße (Rh, Bo). Toss, Tosch (Vr, Bor, Hei, Rae) m.<br />

(Tossens) 1. Grassode, abgestochenes Stück Erde mit Grasbewuchs. →<br />

Bunken, Plagge. 2. gutmütige, ruhige Person; ruhiges Pferd. fromm<br />

as ne Tossen. ne rüigen Tosch. He schlöpp as ‘n Tossen, de ligg<br />

ook un röhrt sik nich (schläft sehr fest). → Kossen.<br />

Zs.: Gröss-, Quecken-<br />

tossen. torßen (Rh, Bo) treiben beim Fischfang, das Wasser<br />

bewegen, aufwirbeln. → pulsken.<br />

Zs.: Fisse-, Kribben-<br />

Tosser. Torßer (Rh, Bo) m. Treiber beim Fischen (<strong>der</strong> das Wasser<br />

aufwirbelt zum Greifen <strong>der</strong> Fische). → Pulsker

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