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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Ssiepel f. (Ssiepeln; Ssiepelken) Zwiebel. Froulöö bünt as<br />

Ssiepeln, man kann de öwwer hüülen. Foort de Blaagen met Ssiepel,<br />

dann kö’ih se in’n Düüstern finnen (Spott auf We). → Weseke.<br />

Zs.: Säi-, Stink-, Stääk-, Sünt-Jans-, Tulpen-, wilde<br />

Ssiepel-appel m. Apfelsorte (klein, gelb od. rot). De kläine roode<br />

Ssiepel-appel ruukt lecker un schmaakt ook lecker.<br />

Ssiepelbast, -bass m. Zwiebelschale. Ooster-äier dee Moo<strong>der</strong> met<br />

Ssieplbäste farwen (im Kochwasser von Zwiebelschalen).<br />

Ssiepelbedde f. Zwiebelbeet<br />

Ssiepelblaose f. (St, Ra, Rae) Blähung; Blähbauch<br />

Ssiepelbloome f. Ackerhornkraut (Gewürzkraut). → wilde Ssiepel<br />

Ssiepelbuur m. „Zwiebelbauer”, in Ortsneckerei. Ssiepelbuuren!<br />

(Antwort:) Wo Ssiepel wasst, daor wöss ook süss no wat. → Graes,<br />

Lünten, Weseke<br />

Ssiepelfabriek f. „Zwiebelfabrik”, in Ortsneckerei. → Lünten<br />

ssiepelig, ssippelig zimperlich, wehleidig, anstellerisch,<br />

verwöhnt. → ssimpelig<br />

Ssiepelkäörken gebrechlicher kleiner Wagen<br />

Ssiepelkopp m. „Zwiebelkopf”, in Ortsneckerei. → Weseke<br />

Ssiepel-land n. Zwiebelland, -acker, in Ortsneckerei. → Weseke<br />

Ssiepelpann(e)kooke(n), -kook m. Zwiebelpfannkuchen. → Armkorw<br />

Ssiepelröcke m. Zwiebelgeruch<br />

Ssiepelsack m. Zwiebelsack (aus losem Gewebe)<br />

Ssiepelscheese f. 1. wackeliges Gefährt, z.B. Seifenkiste, altes<br />

Fahrrad. 2. wehleidige, anstellerische, langweilige Person (bes.<br />

Mädchen)<br />

Ssiepelsooße f. Zwiebelsoße (zum Suppenfleisch, Teil des<br />

Hochzeitsessens, → Bruudlachts-ääten)<br />

Ssiepel-ssegge f. unangenehme Person; zickiges, wehleidiges,<br />

weinerliches Mädchen, langweilige Frau<br />

Ssiepeltriene f. wehleidige, verwöhnte, anstellerische Person. →<br />

Ssimpeltriene<br />

Ssiepel-ümschlagg m. Umschlag aus gekochten Zwiebelschalen (gegen<br />

Halsschmerzen)<br />

Ssiepelwaater n. Wasser, in dem Zwiebelschalen gekocht werden (zum<br />

Färben von Ostereiern). → Spinaotwaater<br />

ssierlik → zierlik<br />

ssiern ‘zieren’ → ziern<br />

ssierpken, ssierpen, zierpken zirpen, zilpen. De Heemkes bünt an’t<br />

Ssierpken. → schierpen, ssiesken<br />

Ssiesaor n., Ssiesäörken; Ssüsäörken (St) langweilige, dümmliche,<br />

zickige, verwöhnte Person (bes. Mädchen); unordentliche,<br />

ungepflegte Frau (die nicht vorankommt). Wat föör’n Ssiesaor van<br />

ne Frou!<br />

Ssieseken, Zieseken n. kleines Fohlen (Kin<strong>der</strong>spr.). → Ssiesfüll<br />

Ssiesemann, Ziesemann, Ssissemann, Ssiesmann m., Ssiesemänneken 1.<br />

Fohlen, junges Pferd; Kalb. → Kissmann. 2. schmächtige, dünne<br />

Person. → Heesemänneken. 3. mit Schwarzpulver gefüllter Strohhalm<br />

(wurde ins Schlüsselloch gesteckt u. angezündet, brennt in<br />

schlangenartigen Bewegungen; Jungenstreich). He was wegg as so’n<br />

Ssiesemänneken (war sehr schnell weg). He löpp as ‘n<br />

Ssiesemänneken (läuft schnell).<br />

Ssiesewost(e) f. kleine Wurst aus Fleischresten (wurde beim<br />

Wursten gleich verzehrt). → Jöösel-, Ssooßießen-, Suurwoste<br />

Ssiesfüll, -en, Ziesfüllen n., -fülleken kleines Fohlen<br />

(Kin<strong>der</strong>spr.). → Ssieseken, Ssiesemann

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