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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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kriegen (wird nie fertig, kann nicht recht beginnen). He häff ‘n<br />

Dräi faort kreggen (wußte sofort, worum es geht). 3. Freude, Spaß<br />

(Bo). Se häbbt daor ährn Dräi an.<br />

Dräi-äärs m., -äärsken (Vr, St, Sü, Rae) 1. affiges Mädchen, das<br />

(beim Gehen) den Hintern drehend bewegt; eingebildete Person. Dat<br />

is noch wall ‘n Dräi-äärsken! 2. Eingeheirateter, wer eine<br />

„Hausbraut” heiratet<br />

dräi-äärßen (Wes, Vr, St, Sü, Bor, Hei) 1. den Hintern affig<br />

drehend bewegen; sich albern bewegen. 2. einheiraten (scherzh.). →<br />

Gatt, indräien<br />

Dräibäitel, -bäidel m. best. Meißel (z.B. Drechslerwerkzeug)<br />

Dräibank(e) f. Drehbank (in <strong>der</strong> Schlosser- od.<br />

Drechslerwerkstatt). → afdräien, Dreckselbanke.<br />

Zs.: Holt-<br />

Dräibohr n. Bohrwinde. → Bohr-ümschlagg<br />

Dräiboom m. drehbarer Kesselhalter über dem Herdfeuer. → Wennsuuse<br />

Dräibuck m. Drehkreuz am Fußweg, an <strong>der</strong> Viehweidengrenze. →<br />

Dräikrüüs<br />

Dräidopp m. Setzkreisel. → Döppken, Hack-kloot<br />

Dräidraod m. dicker, gezwirnter Faden. → Dreedraod<br />

dräien. draien (Rh, Bo) 1. drehen. Wi mochen dräien helpen in de<br />

Warkstää (z.B. beim Wagenbau). An ne Kaffmölle kaos die krank an<br />

dräien (muß man kräftig drehen, → Äärs). up de Schiewe dräien (auf<br />

<strong>der</strong> Töpferscheibe dem Ton Form geben). Up Karmis lao ik di dräien<br />

(laß dich das Glücksrad drehen, wenn jd. einen Gefallen getan hat,<br />

→ Graawen). → Muus, ümheer, Wedde. 2. sich drehen, in Betrieb<br />

sein. De Mölle dräit (Die Mühle ist in Betrieb). Et dräit gudd (Es<br />

läuft gut, z.B. ein Geschäft, → loopen). → lieke. 3. wenden, in<br />

eine an<strong>der</strong>e Richtung abbiegen. met’n Ploog dräien an de Enden<br />

van’t Land. De Wind dräit (sik). → Houpt.<br />

Zs.: dull-, fas(e)-, hoog(e)-, rund-<br />

Dräier m. 1. Drechsler. 2. Kurbel, Griff zum Drehen (z.B. am<br />

Kesselhalter, am Schleifstein, an <strong>der</strong> Häckselmaschine). Wenn den<br />

Dräier bomm was, dann mochen de trecken (beim Häckseln von Stroh,<br />

am Griff <strong>der</strong> Maschine war ein Haltestrang). → Dräi-ieser,<br />

Schwungradd.<br />

Zs.: Af-, Katten-, Kruuken-, Liern-, Papp-, Pillen-, Pott-,<br />

Schruuwen-, Stohl-, Tappen-, Wind-<br />

Dräi(ers)huus n., -hüüsken Töpferwerkstatt. → Dräikaamer<br />

Dräigatt n. eingebildete, alberne Person (bes. Mädchen). →<br />

Däddelgatt<br />

Dräihälsken Wendehals (Spechtvogel)<br />

Dräihaol n. Kesselhaken mit Kurbel u. Zahnstange für schwere<br />

Kessel (Viehkessel)<br />

Dräiheck(e) n. (Wes, Vr, St, Ra, We, Hei, Bo) Toreinfahrt mit<br />

drehbarem Schlagbaum, Drehtor zur Viehweide. → Balkenhecke,<br />

Haspel, Loophecke<br />

Dräihuus → Dräiershuus<br />

Dräi-ieser, -n n. 1. Dreheisen, Werkzeug zum Gewindeschneiden (mit<br />

aufgesetztem Knebel in viereckigen Löchern). → Wende-ieser. 2.<br />

Flacheisen am Drehschemel des Wagens. → Schliet-ieser<br />

Dräikaamer f. Töpferwerkstatt mit Töpferscheiben<br />

Dräikaarne, -kanne f. Kirne mit Kurbel. → Botterkaarne<br />

Dräikaore f. eingebildete, alberne Person (bes. Mädchen)<br />

Dräikloot m. <strong>Kreis</strong>el aus Holz (Spielzeug bes. für Mädchen). →<br />

Driewekloot

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