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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Sinne an (Doo’t nao’t Sinne an)! (Immer mit <strong>der</strong> Ruhe,<br />

Abschiedsgruß). → metgaar, sinnig.<br />

Zs.: Blööd-, Licht-, Stump-, Teggen-, Un-<br />

sinneern grübeln, nachdenken<br />

Sinnerwegg m. (Vr, Bor, We, Rae) mit Kohlenschlacke befestigter<br />

Weg. → Asken-, Koll-asken-, Schlackenwegg<br />

sinnig ruhig, sanft; gutmütig; bedachtsam, nachdenklich,<br />

vorsichtig. Peerde sinnig maaken (Pferde zähmen, → kattollsk). Den<br />

Hund is noch wall sinnig (gutmütig). He lött’t sinnig angaon<br />

(arbeitet langsam, mit Unterbrechung). Föhrt sinnig! (Fahrt<br />

vorsichtig, Abschiedsgruß). Laot’t sinnig gaon (Sinnig an)! (Immer<br />

mit <strong>der</strong> Ruhe, Abschiedsgruß). → Ruhe, Sinn, Waord.<br />

Zs.: ächter-, blööd-, deep-, eegen-, licht-, sacht-, un-<br />

Sippe f. (Sippen) Sippe. de heele Sippe<br />

Sitt(e)-äärs m. ruhige, bequeme, langsame Person (mit<br />

„Sitzfleisch”)<br />

Sitt(e)bank(e) f. Bank, Küchenbank<br />

Sittegatt n. ruhige, bequeme, langsame Person (mit „Sitzfleisch”).<br />

→ Gatt, Stohl, Strohkäärl<br />

sitten (sitt; satt, satten; sääten) sitzen. Gao sitten! Gaot<br />

sitten, Stöhle kommt faorts (Stöhle wädd’t maakt) (Setzt euch,<br />

scherzh., → pütten, Stommen). Dat kaas in’t Sitten doon (Dat is<br />

sittend te doon) (sehr leichte Arbeit). Ik hä’ se in’t Sitten<br />

doodschlaon konnt (heftige Ablehnung). So häff’t sääten, säggt<br />

kläine Kinner (1. wenn etw. hinfällt, zerbricht. 2. „So war <strong>der</strong><br />

Sachverhalt”). Dat Kleed sitt nich (paßt nicht). He häff eene<br />

sitten (ist betrunken). Daor is he drup sitten blewwen (z.B. zu<br />

teure Ware). Daor häff he Geld drin sitten laoten (Dabei hat er<br />

Geld verloren). He is drin sitten blewwen (stecken geblieben, z.B.<br />

beim Gedichtaufsagen). He häff de Deerne (met’t Kind) sitten<br />

laoten. Daor sitt Waater in de Grund. Se satt vull Buttenpiene<br />

(hatte Rheuma). He sitt up den Hoff (Er wohnt auf dem Hof, →<br />

wonnen). De häff’t nich gudd sitten (Er ist nicht ganz gesund). He<br />

häff’t schlimm demet sitten (z.B. Der Gedanke geht ihm nicht aus<br />

dem Kopf). Sitten is gaar nich gudd föör olle Löö, de mütt´t an´t<br />

Loopen bliewen. Dat häbb wi de nich ansitten (Das können wir uns<br />

nicht leisten). → an, andoon, Bedde, Bichte, demet, drin, Fell,<br />

Fenster, gaon, Gatt, Geld, liggen, löi, Markt, met, Nüst,<br />

öwwerall, rösten, Wiew.<br />

Zs.: daale-, fast(e)-, loss-<br />

Sitterij f. Sitzung (z.B. im Stadtrat, abw.)<br />

Sitteschiewe, -be f. (St) Töpferscheibe, Drehscheibe mit<br />

Fußantrieb, an <strong>der</strong> <strong>der</strong> Töpfer sitzen mußte. → Dräi-, Schubbe-,<br />

Stootschiewe<br />

Sittinge f. (Vr, Sü) Sitz (von Stuhl, Sessel). de Sittinge van’n<br />

Plüüs-sessel<br />

Sittküssen n. Sitzkissen (des Korbstuhls). → Matte 2<br />

sittsaam, -sam sittsam. → friedsaam<br />

Skaat m. Skat. Skaat spöllen (kloppen)<br />

Skaatkaarte f. Skatkarte<br />

Skaatspöll n. Skatspiel<br />

Skandaal, Schandaal m. Skandal, Ärgernis. Dat is ja ‘n Skandaal,<br />

so schlecht at ih lehrt häbbt!<br />

’s Mäis → Mäi<br />

’s Meddaggs → Meddagg<br />

’s Morgens → Morgen

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