13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Tuut(e)mann m. Nachtwächter. Tuutemann gao du vööran! (aus einem<br />

Kin<strong>der</strong>vers). → uproopen<br />

Tuutemannshaorn, -hurn n. Horn des Nachtwächters; Brandhorn. →<br />

Brand-, Nachtwächtershaorn<br />

Tuuten, Tuute m.; Tüüte f. (Ra) (Tuutens; Tüütken) 1. Tüte,<br />

Papiertüte. ne Tuuten vull Steeken (Tüte Bonbons). Föör uh ha’k<br />

noch wat in’t Tüütken (Für euch habe ich noch etw. Beson<strong>der</strong>es). *<br />

Dat häs noch nich in’t Tüütken. Dat is noch nich in’t Tüütken (Der<br />

Erfolg ist noch nicht sicher). Föör fiew Pennige schnüff he in’t<br />

Tüütken (Er ist sehr geizig). 2. in Wendungen wie Et is ähr alle<br />

in’n Tuuten loopen (Ihr geht alles durcheinan<strong>der</strong>, bes. die<br />

zeitliche Ordnung). Et löpp em in’t Tüütken (Er ist geistig<br />

verwirrt, durcheinan<strong>der</strong>, → demet). He gaff mi dr’ een an’n Tuuten<br />

(Ohrfeige). Kaas mi an’n Tuuten blaosen! („Rutsch mir den Buckel<br />

runter”). Ab, wegg, Tuuten to, Pund is Pund (wenn jd. sich nicht<br />

entscheiden kann).<br />

Zs.: Lohn-, Papier-, Punds-, Rou-, Spitz-,<br />

Ssucker-, Tabaks-<br />

tuuten tuten; auf einem Horn blasen. De tuut’t alle in’t selwe<br />

Haorn (halten zusammen). Se tuut mi wat in de Aorne (Sie redet<br />

ständig). Mi tuut’t de Aorne, de praot’t van mi (se häbbt mi bi’n<br />

Kopp) („mir klingen die Ohren”). Dat tuut mi in de Aorne. →<br />

blaosen, Klumpen<br />

tüüten brüllen, rufen (von Tieren, bes. vom „Rufen” <strong>der</strong><br />

Bienenkönigin). De Koh tüüt (Die Kuh brüllt). De Könningin tüüt. →<br />

lüüden, roopen<br />

Tuutendaorn, -durn m. kleine spitze Papiertüte (für Tabak, wurde<br />

in <strong>der</strong> Rocktasche getragen). → Spitztuuten<br />

Tuutenpapier, -pepier n. Papier für Tüten. Tuutenpapier up de<br />

Wunde leggen (zum Decken von Schürfwunden, war saugfähig u. klebte<br />

auf <strong>der</strong> Wunde fest)<br />

Tuuterij f. Blaserei; lautes Geräusch (z.B. Brüllen <strong>der</strong> Kühe)<br />

Tüütewelpe, -welte f. Moorvogel, großer Brachvogel. → Räägenwelpe,<br />

Tüüte<br />

Tuuthaorn, -hurn → Tuutehaorn<br />

Tuutken- auch: Tuttken-<br />

Tuutkenmoo(de)r f. (St, Sü, Ge) Urgroßmutter. → Ankebessmoo<strong>der</strong><br />

Tuutkenvaa(de)r m. (St, Sü, Ge) Urgroßvater. → Ankebessvaa<strong>der</strong><br />

Tuutmann → Tuutemann<br />

Tuuw m. (Tüüwe; Tüüwken) 1. Haarschopf; Haarwirbel,<br />

wi<strong>der</strong>spenstiger Haarwuchs; Stirnhaar; kleiner Haarknoten. De häff<br />

‘n Tüüwken vöörne up’n Kopp (Ponyhaarschnitt bei Jungen: Nur über<br />

<strong>der</strong> Stirn blieb ein Rest längerer Haare stehen). De Haore flechten<br />

un’n Tuuw maaken (upstääken) (einen Haarknoten machen). se häff ‘n<br />

falsken Tuuw (einen unechten Haarknoten, → Willem). De Hahn häff<br />

ne Tuuw (Kamm). → Dutt, Flechte 2, Hohnerköttel, Kuuwe, upstääken,<br />

Upstääksel. 2. Büschel, kleines Bündel. ne Tuuw Pickröske (Büschel<br />

Binsen). ‘n Tüüwkwn Höi (ein bißchen Heu). → Fussen.<br />

Zs.: Haor-, Seck-<br />

Tuvöörken, Tovöörken n. (Wes, Vr, Rh, Bo) Latz od. Einsatz im<br />

Kleid. ‘n Tuvöörken vöördoon. → Schamiesken<br />

twaddeln, Twaddeler(t) ‘taumeln’, ‘Herumschwärmer’ → dwaddeln,<br />

Dwaddelert<br />

Twäidel, Twäil ‘Aufnehmer’ → Dwäil<br />

Twäil → Twell<br />

twalw, Twalw-, Twalwtel → twelw, Twelw-, Twelwtel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!