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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Äußerstes. Et was bes an’t Rändeken (bis zum Äußersten, kaum noch<br />

erträglich). He was kott an’t Rändeken (beinahe tot). 3. Mund.<br />

Holl dienen Rand! → Band, Nüst, Schmand.<br />

Zs.: Bödden-, Emmer-, Gold-, Heft-, Krimmert-, Kuhlen-, Plaggen-,<br />

Pütten-, Schussee-, Sollen-, Straoten-, Teller-, Wegg-<br />

randaleern randalieren, lärmen, toben<br />

randen mit einem Rand versehen<br />

Randmess, -er n. flaches Messer des Schusters zum Schneiden <strong>der</strong><br />

Sohlenrän<strong>der</strong>. → Schnitt-ieser, -mess<br />

Randstück n. Randstück (z.B. seitliche Kruste, → Siedenkoste)<br />

randverkant, rand-van-kant alles, restlos. randverkant up-ääten. →<br />

ratzekatz<br />

randvull bis oben hin voll. → flöppenvull<br />

Rang m. (Ränge) Rang. nao Rang un Gerechtigkäit.<br />

Zs.: Vöör-<br />

rangeln sich balgen (albern)<br />

Rängesken (Sü, Bor) Kapuzinerkresse. → Klämmerken.<br />

Zs.: Gold-<br />

rank dünn, biegsam, geschmeidig<br />

Ranke f. (Ranken; Ränksken) Ranke; Efeu. → Äiloof.<br />

Zs.: Brümmelbääsen-, Düüwels-, Hoppen-, Waater-<br />

ranken ranken, sich schlingen. Gao nao binnen met diene Gedanken,<br />

laot se stillekes ranken (Bo).<br />

rannen → rennen<br />

Rannepeeter m. (Hei) <strong>Kreis</strong>el für Jungen. → Hack-kloot<br />

Ranstrop → Ramsdorf<br />

ranzeln, raa(n)ßeln (Ot, Sü, Ge, Rae, Rh, Bo) schimpfen,<br />

anschnauzen<br />

ranzig ranzig (mod.). → gänstrig<br />

Raod m. Rat, guter Rat. Daor is wall Raod föör (Daor weet ik Raod<br />

an) (Dagegen läßt sich wohl etw. machen). Se wuss sik kinn Raod<br />

mähr. Raod nemmen (beratschlagen, aufpassen). → Bookwäitensaod,<br />

Daod, inhollen.<br />

Zs.: Amts-, Bi-, Gehaim-, Gemeende-, Huus-, Karken-, Land-,<br />

School-, Stadt-, Verschöönerungs-, Zier-<br />

Räödelgatt n. geschwätzige Person, bes. Kind<br />

räödelig geschwätzig, redselig (z.B. nach Alkohol-, Kaffeegenuß)<br />

Räödelkunte f. geschwätzige Person<br />

räödeln lallen, plappern (von munteren Kleinkin<strong>der</strong>n); gackern. De<br />

Höhner räödelt (wenn Hühner gesund sind u. gut legen). → kackeln,<br />

krouen, räötern<br />

raoden, raon (rödd; reed, reeden; raoden) (jd.) raten, einen Rat<br />

geben. Daor rao ik ook noch ne Dagg (de Wääke) met! (Ich bestimme<br />

auch noch mit). → afraoden. 2. erraten. Dat kann’k nich raoden.<br />

Knicker(s) raoden (Ratespiel: abschätzen, wie viele Knicker in <strong>der</strong><br />

geschlossenen Hand sind). Käiser Kardel hadde ‘n Hund. Ik legge di<br />

den Naamen in den Mund. Raod äs, wu hett de Hund? (Antwort: Rodes,<br />

Raod-äs). → Gaffel, Lampe, Maote, Pricke, Rouert.<br />

Zs.: miss-<br />

Raodhuus n. Rathaus. Wann ih van’t Raodhuus kommt, bün ih klööker,<br />

as wann ih hengaot (iron.). He häff ne Kopp as ‘n Raodhuus (as ne<br />

Mutthoop) (hat viel zu behalten u. zu bedenken). → Amt<br />

raodsaam, -sam ratsam. Dt is mi nich raodsaam genugg (Das möchte<br />

ich an<strong>der</strong>s machen).<br />

Räödsel n. Rätsel. Et was mi ‘n Räödsel (unerklärlich).

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