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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Spoorbüsse f. Sparbüchse, Spartopf. Du häs de Spoorbüsse loss!<br />

(Bei dir kann man die Pofalten sehen, z.B. zu spielendem Kind).<br />

Spoordööse, -doose f. Spardose<br />

Spöörhund m. Spürhund<br />

Spoorkasse f. Sparkasse. De Löö häbbt Geld up de Spoorkasse.<br />

spoorn. spuurn (Wes, Ot, Ge, We, Ra, Bor, Hei, Rae, Rh, Bo)<br />

sparen. De Arbäid ha’k mi spoorn konnt! Dat hä’es di spoorn konnt!<br />

(„Das wäre doch nicht nötig gewesen”, bei einem Geschenk). Daor<br />

häbbt se met Farwe spoort (zu wenig Farbe). Se spoort an’n<br />

verkährten End. * Spoorn mutt man van de Rieken lährn, nich van de<br />

Armen. * De spoort met vulle Pötte (Sie sparen ohne Grund,<br />

brauchten nicht sparsam zu sein). Et is te laate spoort, wenn de<br />

Botter up´n Grunde is. Well spoorn will mutt met´n Hals anfangen.<br />

→ Arwe m., glücklik, häbben, Halsgatt, Lecht, Led<strong>der</strong>, Salt,<br />

Schmeelnaamen, Schohsolle<br />

spöörn 1. spüürn (Wes, Ot, Ge, We, Ra, Bor, Hei, Rae, Rh, Bo)<br />

spurgenau, spurrichtig fahren, in <strong>der</strong> Spur bleiben (von<br />

Fahrzeugen, die die richtige Radweite haben). Den Waagen spöört<br />

(bleibt genau in <strong>der</strong> Spur). Den Waagen spöört nich mähr, de häff<br />

te völle Vergang.<br />

spöörn 2. spüürn (Wes, Ot, Ge, We, Ra, Bor, Hei, Rae, Rh, Bo)<br />

spüren; aufspüren, Spuren verfolgen. Se häbbt em genau spöörn<br />

konnt (Sie haben seine Spuren verfolgt, ihn aufgespürt).<br />

Spoornäägel, -naagel m. (Vr, St, Sü, Ge, Hei, Rae) Dübel,<br />

Holznagel, mit dem <strong>der</strong> Sparren auf <strong>der</strong> Pfette befestigt ist<br />

(dicker als <strong>der</strong> Holzstift, → Pigge, an einem Ende verjüngt)<br />

Spöörnösse f. Spürnase<br />

Spoorpott m. Spartopf<br />

spoorsaam, -sam sparsam. → söönig<br />

Spoorwiedte f. Spurweite<br />

Spörge(l), Spörge(l)- → Spörrie, Spörrie-<br />

Spork m. (Rae, Rh, Bo) Faulbaum. → Spraakel<br />

sporkdröög(e) sehr trocken. → sprockendrööge<br />

Spörkelholt, Spörkenholt n. (Hei, Rae, Rh) 1. Faulbaum,<br />

Faulbeerstrauch. 2. Holz des Faulbaums. → Spraakelholt<br />

Sporkworm (Vr, St, Sü, Ge); Sprockworm m. (Vr, St, Sü, Ge, Bor,<br />

Rae, Bo) Kö<strong>der</strong>wurm zum Angeln, Fischen (Wurm im Reisigholz, Larve<br />

<strong>der</strong> Köcherfliege)<br />

Spörrie. Spörge (Ge, We); Spörgel (Wes, Ot, Bo) m.f.n. Spörgel,<br />

Ackerspergel (Grünpflanze, Futterpflanze mit geringem Nährwert auf<br />

Magerböden; stark duftend, bis in die 30er Jahre angebaut, bes.<br />

für Kühe). * Man soll de Koh nich te wied in de Spörrie schlaon<br />

(in’t Spörrie driewen), dann wödd se schetterig! (wenn jd. eine<br />

Gelegenheit zu gierig ausnutzt u. sich den Erfolg verscherzt; wenn<br />

jd. über seine Verhältnisse lebt, sich zu viel vornimmt, etw.<br />

übertreibt). → Hecke, splenterig.<br />

Zs.: wilden<br />

Spörrie- auch: Spörge-, Spörgel-<br />

Spörriebotter f. Butter aus Milch, die die Kühe nach dem Fressen<br />

von Spörgel geben (wurde für den Winter eingestampft). De<br />

Spörriebotter schmeck lecker, de Rööwenbotter schmeck bitter.<br />

Spörriebünte f. „Spörgelkuh”, schlechte Kuh, in Ortsneckerei. →<br />

Südlohn<br />

Spörriebuur m., -büürken armer Bauer; Bauer auf ärmlichem<br />

Sandboden. → Oeding<br />

Spörriegelte f. unordentliche, lie<strong>der</strong>liche Frau

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