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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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vom Nichtstun, → töömig, trecken). → köckeln, wellen 2. 2. zum<br />

Kochen bringen, brutzeln. Suurmoos prötteln (Sauerkraut kochen).<br />

3. brummen; murren, meckern, schimpfen, unzufrieden sein. an’n<br />

Kopp prötteln (schimpfen). → ääkstern, grüwweln, knöttern,<br />

nostern, prewweln<br />

pröttken, pröttkern (Wes, Ot, Vr, St, Ge, Sü, Ra); prüttken (Vr,<br />

We, Hei, Bo) basteln, tüfteln; schnitzen; Flickarbeiten machen.<br />

Wat is he in de Köcken an’t Pröttken! He is an’t Pröttkern un an’t<br />

Prützen. → musseln 1, pöttersken, prouen, pruggen, prützen,<br />

terechte<br />

Pröttker(t) m. wer nörgelt, meckert, Streit sucht<br />

prouen (Wes) basteln, tüfteln (unfachmännisch) in <strong>der</strong> Werkstatt<br />

arbeiten. → pröttken<br />

prowesijn, profeßijn vorhersagen. He häff prowesijt, dat’t ne<br />

mooien Sommer giff. → vöörheer, waorsäggen<br />

Prowinzbuss, -busk m. Wald im Besitz des Landschaftsverbandes (als<br />

Rechtsnachfolger <strong>der</strong> Provinz Westfalen)<br />

Prowinzgrund m. Grund im Besitz <strong>der</strong> Provinz<br />

Prowinzholt n. Holz aus den Waldungen <strong>der</strong> Provinz<br />

Prozess; Proßess (Bo) m. Prozeß. → Ringelduuwe<br />

prozessen, prozesseern prozessieren, einen Prozeß führen. * Wenn<br />

de Buur üm de Koh prozesst, dann melkt se de Advekaot. * He is<br />

noch met de Gaanse an’t Prozessen: He weet noch nich, of he Fäärn<br />

an’n Baord krigg of Haor (Ra). * Teggen rieke Löö prozessen un<br />

teggen de Wind an pissen (pinkeln), dat krigg ih immer an de Buxe.<br />

* Teggen den Wind pinkeln un teggen de Häärens (rieke Herrn, ‘n<br />

Käiser, de Graof) prozessen, geht di ümschlieks an de Buxe (dat<br />

flögg di alltied (meerstieds) an de Buxe) (Gegen einflußreiche<br />

Leute ist man ziemlich machtlos).<br />

prück → prick<br />

Prücke → Pröike<br />

Prüeerholt n. Bruyèreholz (Wurzelholz <strong>der</strong> Baumheide; Holz für<br />

Pfeifen). → Holtpiepe, Wäikselholt<br />

Pruggehook → Pruggenhook<br />

Pruggekaamer f. (Vr, St, Sü, Hei) kleine Werkstatt, in <strong>der</strong> man<br />

basteln, tüfteln kann<br />

pruggen, prüggen, proggen (Wes, Vr, Sü, Hei, Rae) basteln, vor<br />

sich hin arbeiten, tüfteln; sich zu schaffen machen. → pröttken<br />

Prugge(n)hook, Proggelhook m. (Vr, St, Sü, Hei) kleine Werkstatt.<br />

→ Pluggehook, Pruggekaamer<br />

Prüllen (Pl.) alte, wertlose Sachen, Plun<strong>der</strong>; allerlei Gelump,<br />

„Siebensachen”. → Plodden, Wüllen<br />

Prüllenkraom m. wertloses Zeug<br />

Prüllenmarkt m.n. Krammarkt, Textilmarkt, z.B. am Kirmesmontag. →<br />

Kraom-, Ploddenmarkt<br />

Prüllerij f. Durcheinan<strong>der</strong> (unordentliche Sachen)<br />

Prunk, Pronk m. Prunk, Angeberei, vornehmes Getue. Wat ha’en de ne<br />

Prunk in’t Huus! Wat was daor ne Prunk! (Aufwand). → Ammeloe,<br />

Strunt<br />

Prunker m. Prasser; Angeber. Ne Schlackerer kann mähr<br />

verschlackern as ne Prunker verprunken kann (Ein Schlampiger kann<br />

mehr verkommen lassen als ein Prasser verprassen kann).<br />

Prunkstatt m. Angeber, z.B. elegante Frau. Bääter ne Prunkstatt as<br />

ne Schlackerbast! (Besser eine übertrieben feine als eine<br />

schlampige Frau, St).

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