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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Gequaater n. sinnloses Gerede, Geschwätz; Klagen<br />

Gequassel n. (sth.s) unwichtiges, sinnloses Geschwätz<br />

Gequieke n. Quieken; Geschrei<br />

geraade, geraade- → graade, graade-<br />

Gerack, Grack n. 1. Werkzeug, Gerät, alles, was nötig ist. He häff<br />

sien Gerack weer nich. → Geräi. 2. Anteil, Portion, Teil; was<br />

einem zusteht. Denne krigg sien Gerack wall. Wocht män, eenmaol<br />

krigg he sien Gerack ook noch (die ihm zustehende Strafe).<br />

Geräi, Gräi; Gräie (Hei) n. Gerät, Gerätschaften (z.B. Werkzeug);<br />

Zeug, Sachen, wertlose Dinge. Krigg äs ääben ‘t Gräi, üm ‘t Peerd<br />

an te spannen (Pferdegeschirr). dat Geräi, üm Peerde te beschlaon<br />

(Werkzeug, Hufeisen). dat ganze Geräi (alles, was man gerade<br />

braucht, alles zusammen). dat junge Geräi (die jungen Leute). →<br />

kläin, sööte.<br />

Zs.: Arbäids-, Back-, Blaagen-, Bloomen-, Buurn-, Dengel-, Dokter-<br />

, Drinkens-, Frouen-, Haar-, Handwarks-, Ieser-, Karmis-, Kläin-,<br />

Klewwe-, Knabber-, Koffiedrinkens-, Kraoms-, Kruup-, Melk-,<br />

Müggen-, Peerde-, Plodden-, Prütt-, Puppen-, Rummel-, Saod-,<br />

Scheer-, Schlicker-, Schüür-, Spinnen-, Spöll-, Stinke-, Strick-,<br />

Tüntel-, Uutputz-, Wäärd-<br />

Geräi- auch: Gräi-<br />

Geräikaamer f. Raum für die Geräte (z.B. für Werkzeug des<br />

Zimmermanns); Geschirrkammer<br />

Geräischup, -schop f. (Wes, Vr, St, Sü, Ge, Rae) Werkzeug,<br />

Gerätschaft. → Gereedschup<br />

geräit (Bor, Hei) bereit (etw. zu tun); munter, frisch. → praot<br />

gerao(de)n geraten; gelingen. De was nich so gudd gerodd<br />

(mißgestaltet). → Botterjaor, Gebacksel, missraoden, raaken<br />

Geraose n. Raserei; Radau, Getose<br />

gerech(t) gerecht. Gerecht Weer: entwee<strong>der</strong> arbäiden of freesen<br />

(bei kaltem Wetter).<br />

Zs.: stamm-, un-<br />

Gerechtigkäit f. Gerechtigkeit. → Rang<br />

Gereedschup, -schop f. Geräte (insgesamt), Gerätschaft(en). de<br />

Gereedschup föör’n Gaorden (z.B. Schaufel, Hacke u. Harke). →<br />

Geräischup<br />

gereegelt regelmäßig. He kamm gereegelt bi us. Alltied donne is<br />

ook ‘n gereegelt Lääwen!<br />

Gereer, Geräär, Gereerte n. Schreien (<strong>der</strong> Schweine vor dem<br />

Füttern); Geschrei, Geplärre<br />

gereformeert, gereff(e)meert, greffmeert evangelisch, reformiert.<br />

de Gereformeerten. Dat is ne Greffmeerten! (abw.). → Fienen,<br />

Growwen, herformt, refermeert<br />

Geribbe n. Skelett. → Knockengestell<br />

Gericht 1 n. Gericht, Justiz. Met denne gao’k in’t Gericht. Dat<br />

kümp vöör’t Gericht. He schmitt dat in’t Gericht. * Dat Gericht<br />

mäck klooke Köpp un kahle Röck (kostet viel Geld). → Gicht, Mispel<br />

Gericht 2 n. zubereitete Mahlzeit, Gericht. → Maoltied.<br />

Zs.: Vöör-<br />

gerichtlik gerichtlich<br />

geriewe (Wes, Ot, St, Bor) bequem, gelegen, passend. → geriewlik<br />

geriewhändig, -hännig griffbereit, auf dem richtigen Platz. He<br />

ha’t Gräi daor geriewhändig liggen. → griffhändig, handlik<br />

geriewlik, griewlik handlich, griffgerecht, praktisch, bequem. De<br />

Stottkaore was geriewliker as ‘n Waagen, daor kaos öwwerall met<br />

kommen. → griffhändig, handlik, tegreppe

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