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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Pollacksfrou, Pollackenfrou f. Polin; geschmacklos od. grellbunt<br />

angezogene Frau. Rood, blau, Pollacksfrou! → ääksterbunt<br />

pöllen (Wes, Ot, Vr, St, Sü, Ge, Rae) bestocken, Seitentriebe<br />

bilden. De Rogge pöllt (sik) met Aprill. → Hatte, stöhlen<br />

pollshuus(ig) (Vr, St, Sü, Rae) unordentlich; aufgedonnert. De ha’<br />

so’n pollshuusig Spill. Se bünt pollshuus anetrocken (z.B. von<br />

weiter, flattern<strong>der</strong>, nicht maßgeschnei<strong>der</strong>ter Kleidung). →<br />

Bollhuus, plod<strong>der</strong>ig<br />

polnisch polnisch, in <strong>der</strong> Wendg. ne polnische Wirtschaft<br />

(Unordnung, Durcheinan<strong>der</strong>, → Moskau)<br />

polnischen Verband m. best. Mauerverband, Läuferverband<br />

(abwechselnd Streck- u. Kopfverband)<br />

Poloneese f. Polonaise, Tanzart. ‘S Aobends gaff’t ne Poloneese<br />

(Schützenfest).<br />

pölsken plantschen. De Blaagen sitt’t den ganzen Dagg in dat<br />

Waater te pölsken. → palsken, pulsken<br />

Polßäi, Polzai, Pulßäi, Pulzäi f. 1. Polizei, Ortspolizei. De<br />

Polßäi was ook daor (ein Polizist od. mehrere). → Klappspaon. 2.<br />

Amt in <strong>der</strong> Nachbarschaft (in Notzeiten). 3. Eichelhäher (Polizist<br />

des Waldes).<br />

Zs.: Buurn-, Karken-, Stadt-<br />

polßanten (Vr) groß sprechen, prahlen. → puwianten<br />

Polßist m. Polizist. → Börgermester<br />

Polter, Pölter m. (Polters; Pölterken) Schlafanzug, Nachthemd.<br />

Zs.: Hemd-, Nacht-<br />

polterig ungepflegt, unordentlich. → bülterig<br />

Polterij f. Gepolter<br />

poltern Krach machen, poltern; schimpfen. De Blaagen poltert up de<br />

Trappe. → bullern, kaputt<br />

Polzai → Polßäi<br />

Pompaduur n. kleines Damentäschchen, Perlen- od. Seidenbeutel. De<br />

bääteren Löö ha’n ne Pompaduur to’t beste Kleed. →→ Exküüsietäsken<br />

Ponni m. (Ponnis) 1. Pony, Pferd. → selten. 2. best. Schnitt des<br />

Stirnhaares. Se lött sik nen Ponni schnien.<br />

Zs.: Dübbel-, Russen-<br />

Ponnihengs(t) m. Ponyhengst<br />

Ponnischnitt n. best. Schnitt des Stirnhaares (Frisur <strong>der</strong> Jungen<br />

im Schulalter in den 30iger Jahren; später auch bei Mädchen)<br />

Pööpel n. Gesindel, Pöbel, schlechtes Volk<br />

poopelig wertlos; häßlich, unansehnlich. de ganze poopelige<br />

Verwandtschup (scherzh.). → puckelig<br />

Poose f. (Poosen; Pöösken) 1. Pause, kurze Weile. ‘n kläin Pöösken<br />

maaken (Nickerchen). Se bünt män ‘n kläin Pöösken wegg (sind eben<br />

erst weg). 2. Abschnitt beim Läuten, Läutedauer (z.B. beim<br />

Verläuten eines Toten). in dree Poosen lüüden. → bäiern, Tuur,<br />

verlüüden<br />

pööseln (Vr, Sü, Rae, Bo) trinken, süffeln. → picheln<br />

Poosemuckel, Pussemuckel entlegene Gegend. Dat ligg in Poosemuckel<br />

(weit weg). Gao nao Poosemuckel! (Hau ab). → Buxteruusen,<br />

Wallachai<br />

poosen Pause machen<br />

Poot m., Poote f. (Pooten; Pöötkes) Pfote (von Schwein, Hund,<br />

Katze). Pöötkes van’t Schwien (Eisbein). He krigg wat öwwer de<br />

Pooten (Schläge auf die Arme od. Hände). Laot de Pooten daor af!<br />

(Bleib mit den Händen davon). He kamm met hangende Pöötkes<br />

(reumütig, nie<strong>der</strong>geschlagen). Et geht em as ne Katte, he mäck sik

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