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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Mieter(t) m. 1. schwache, kümmerliche Person. Wat’n Mieterken! 2.<br />

unangenehme Person (z.B. boshaft, betrügerisch). → Miegert<br />

mietrig 1. schlecht entwickelt, schwächlich, zurückgeblieben;<br />

elend, unangenehm, unwohl. so’n mietrig Käärlken (klein,<br />

schwächlich). den Mietrigsten (das jüngste Vögelchen). Ik föhl mi<br />

so mietrig (unwohl). Et is mietrig Weer. → minn, Stoppelkatte,<br />

verwossen. 2. unausstehlich, boshaft, gemein<br />

Mietsack m. 1. unangenehme Person. 2. kleines, zurückgebliebens<br />

Wesen, Schwächling<br />

mij → mi<br />

Mije, Mijken → Mia<br />

Mijnheer, Mienh´ä´är, -heer, Manneer, Minnheer m. Herr (bes. in<br />

<strong>der</strong> Anrede, meist scherzh.). ne fienen Mijnheer. Dat is ‘n fies<br />

Manneer (ist zu fein zum Arbeiten, Zupacken, iron.). den Mienheer<br />

markeern (den Herrn spielen, faulenzen). He geht wegg as ‘n<br />

Mijnheer un kümp as ‘n Schooier (Bäädeler) weer (früher von<br />

Gesellen, Handwerksburschen gesagt, → Bäär). → Häärbuur, Mispel,<br />

Müfrau<br />

Mijstiene, Mikstiene → Mariekristiene<br />

milääwe(n), -ben → melääwen<br />

Milbe f. (Milben) Milbe. → Mählworm, Miete 3.<br />

Zs.: Röiden-<br />

milbig voll von Milben<br />

Militäär, Melitäär n. Militär; Militärzeit. Dat is schlecht Höi,<br />

dat krigg dat Militäär. He mott nao’t Militäär (wurde einberufen).<br />

→ Loosung<br />

Milljoon f. (Milljoonen) Million<br />

Milßien → Medzien<br />

Milt, Milte f. Milz. De Milte steck (Seitenstiche).<br />

Miltstecke (Pl.) Seitenstiche. → Siedenstecke<br />

min<strong>der</strong>, minner geringer, weniger. De Krefte wodden minner<br />

(Flußkrebse wurden weniger, gingen zurück). * Wat he nu min<strong>der</strong><br />

häff an Geld, dat häff he an Verstand mähr („Aus Schaden wird man<br />

klug”, → muusen). → minn, minnste<br />

min<strong>der</strong>- auch: minner-<br />

min<strong>der</strong>jäörig, -jaorig min<strong>der</strong>jährig, unmündig<br />

min<strong>der</strong>n, minnern veringern; abnehmen. Masken min<strong>der</strong>n (abnehmen<br />

beim Stricken).<br />

min<strong>der</strong>seern, minnerseern abnehmen; verringern; sich einschränken,<br />

sparsam umgehen, sparen. minnerseern bi’t Plöögen (mit<br />

auslaufenden Furchen pflügen bei einem spitz zulaufenden Stück).<br />

Et häff sik min<strong>der</strong>seert (ist weniger geworden). Daomaols mochen wi<br />

hatt min<strong>der</strong>seern (finanziell zurückstecken, sparen). → min<strong>der</strong>n<br />

mindestens, minnstens mindestens, wenigstens<br />

minee → mäinee<br />

mi-nix-di-nix „mir nichts, dir nichts”, sehr schnell. → häste-mijneet-esehn,<br />

wat-giffste-wat-häste<br />

minn winzig, schwach, kümmerlich; zu wenig, gering. Dat is ‘n minn<br />

Jööselmännken (ganz schwächlich, zurückgeblieben). Dat is Geld te<br />

minn (Das Geld reicht nicht). He häff een te völle of een te minn<br />

(Er ist nicht ganz normal). → fraogen, lütt, mickrig, mietrig,<br />

min<strong>der</strong>, minnste, wennig<br />

Minna PN Wilhelmine. → dull, Miena.<br />

Zs.: Bleck-, Dröppel-<br />

minn-achten mißachten, geringachten, verachten

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