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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kiepe f. (Kiepen; Kiepken) Tragekorb, Tragekasten für den Rücken.<br />

De Timmerlöö hä’en dat Gräi in de Kiepe (als Werkzeugkasten). →<br />

Brood, Masse 1.<br />

Zs.: Äier-, Plodden-<br />

Kiepenkäärl, -kerl m. Mann mit Kiepe, Hausierer, durchziehen<strong>der</strong><br />

Händler. → Massenkäärl<br />

Kier → Kehre<br />

kieskaasen (St) schlecht, lustlos essen. → kaasen, kanköösen<br />

Kieskouer m. (Vr, St) wer schlecht ißt, sich zimperlich anstellt<br />

beim Essen. → Kimmelpott<br />

Kieskuhle f. Grube, aus <strong>der</strong> Kies entnommen wird<br />

Kiespatt m. mit Kies belegter kleiner Weg<br />

Kies-sand m. Kies, grober Sand<br />

Kies-steen m. Kieselstein. → Kessling<br />

Kieswegg m. mit Kies bestreuter Weg, z.B. im Garten<br />

Kiewe f. (Kiewen) Wange, Backe (alt). → Backe. sik an de Kiewe<br />

raaken (zusammenstoßen, z.B. mit dem Wagen; aneinan<strong>der</strong> geraten;<br />

sich streiten). De Träönen leepen (hasselten) em öwwer die Kiewen.<br />

→ houen, Prüüm, Vaa<strong>der</strong>-unser<br />

Kiewen → Kiem<br />

Kiewenbutt n. Backenknochen, Kiefer<br />

Kiewentand m. Backenzahn. → Backen-, Kuusentand<br />

kiewig → kiebig<br />

Kiewitt m. Kiebitz. de Kiewitt röpp. ne Kiewitt van ne Käärl (wer<br />

die Leute zum Narren hält). He löpp as ne Kiewitt (unbeholfen,<br />

z.B. kleines Kind). Munter up, Spitzkopp, sagg de Düüwel, daor<br />

satt he up’n Kiewitt (Ot). Spitzkopp, dräi di, häff de Düüwel<br />

säggt, daor häff he up’n Kiewitt redden (Vr). Et geht em as ne<br />

Kiewitt, he kann un<strong>der</strong>´t Dack nich duurn (Er muß immer unterwegs<br />

sein.). → schooien<br />

Kiewitts-äi n. Kiebitzei (wurde zu Ostern gesammelt u. gegessen)<br />

Kiewittsnüst, -nüss n. Kiebitznest. De Jungs bünt up’t Vääne west<br />

hen Kiewittsnüster sööken.<br />

Kiff n. Kiefern- und Tannennadeln; lockere Rückstände, z.B. von<br />

Mäusefraß.<br />

Zs.: Muuse-<br />

Killefietken n. (Bo) mageres, unterentwickeltes Schwein. Fett!<br />

Fett! Wat’n fett Pugge, bo wisse, daor is dat usse jao maor ‘n<br />

Killefietken teggen! (Spruch beim Schlachtfest, → Fett-priesen).<br />

kille-kille „kille-kille” (wenn man kleine Kin<strong>der</strong> kitzelt). →<br />

Schmeerhand<br />

kimmeln (Rh) langsam essen. → mümmeln, ottken<br />

Kimmelpott m. wer beim Essen nicht vorankommt. → Kieskouer<br />

Kind n. (Kin<strong>der</strong>, Kinner; Kind(e)ken) Kind. van Kind af an (seit<br />

<strong>der</strong> Kindheit, → Kindsbeene). Se is as Kind in’t Huus (wie ein<br />

eigenes Kind, z.B. als Dienstbote gut behandelt). De eegenen<br />

Kin<strong>der</strong> bünt immer de besten (un Naobers Kin<strong>der</strong> de schlimmsten).<br />

Kin<strong>der</strong> bünt ook Löö. Uut Kin<strong>der</strong> wäärd groote Löö. Üm’n Kind kaas<br />

di nich behelpen (ist in jedem Falle nützlich, wertvoll, → nooit).<br />

* Well män een Kind häff un een Ooge, de mutt ait in Schreck<br />

lääwen. Waor fiew Kin<strong>der</strong> satt wäärd, bruukt dat sesste nich te<br />

schmachten. Völle Kin<strong>der</strong>, völle Schnään Brood, maor ook völle<br />

Vaa<strong>der</strong>-unsers (Kin<strong>der</strong> bringen Sorgen u. Segen, → Säängen). *<br />

Kläine Kin<strong>der</strong>, kläine Sorgen, groote Kin<strong>der</strong>, groote Sorgen. met<br />

Kind of Küüken („mit Kind u. Kegel”, → Keggel 2). ‘n Kindeken<br />

begraawen (Herrenstunde halten, 11.00 Uhr). He is ganz te Kinde

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