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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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wenn he’t Kind will sehn in de Weege. Dat is em in de Weege leggt<br />

(Das ist ihm angeboren). → kacken, Katte.<br />

Zs.: Kasten-, Kin<strong>der</strong>-, Korw-<br />

weegen wiegen, wiegend hin-, u. herbewegen; schaukeln. dat Kind<br />

weegen. De Oomas deen vull weegen in de Köcken: met’n Foot weegen,<br />

dann konn’m de noch Erpel bi schällen. De Bööme weegen sik in’n<br />

Wind. → büngeln, pussen, röideln, wäien<br />

Weegenfoot m. Wiegenfuß, Wiegengestell (aus Eiche)<br />

Weegenkind n. Wiegenkind, Säugling<br />

Weegenkorw m. Wiegenkorb (aus Weiden geflochten)<br />

Weegenleed n. Wiegenlied<br />

Weegenstroh n. Wiegenstroh. He häff ‘t Weegenstroh noch achter de<br />

Aorne sitten (noch an de Hacken sitten, noch ant ‘t Gatt hangen)<br />

(Denne schlöppt dat Weegenstroh noch nao) (Er ist unreif, jung,<br />

ist ein „Grünschnabel”, → Grööngaapert).<br />

week 1. weich. week gekockte Äier. Den Grund is so week as Papp<br />

(naß, aufgeweicht). Du büs noch lück week vöör’n Nibben (noch<br />

kränklich, blaß, → witt). weeke Dießel (Distelart). → Geföhl,<br />

Heek. 2. milde (vom Wetter). ne weeken Winter. → Karkhoff,<br />

schlock.<br />

Zs.: botter-, driete-, windel-<br />

weekbecks(k) empfindlich am Maul, Gebiß (von Pferden). →<br />

hattbecks, weekmuulig. En weekbecks Peerd kaos met’n Stangentoom<br />

nich föhrn.<br />

Weeke f. Einweichwasser; Einweichvorgang. de Wöske in de Weeke<br />

setten (in Soda einweichen). De Wöske steht in de Weeke. Potteerde<br />

in de Weeke setten (den Ton wässern; dauerte ca. eine<br />

Woche). → Rotte, Sooda<br />

weeken einweichen, weich machen. Knabbeln weeken. de Wöske dree<br />

Daage weeken laoten. → Reken<br />

weekhattig weichherzig<br />

Weekholt n. Weichholz (von verschiedenen Nadelhölzern, z.B.<br />

Kiefern-, Tannenholz). Kläine Löö bünt völle in Weekholt begraawen<br />

(in einem Tannenholzsarg). → Spint 2, Splint 1<br />

weeklig weichlich; empfindsam<br />

weekmelkig leicht zu melken. Bi weekmelkige Köje strüllt de Melk<br />

uut’t Geer bi’t Driewen.<br />

weekmöödig, -möötig warmherzig; von zartem Gemüt<br />

weekmuulig empfindlich am Maul (von Pferden). → hattmuulig,<br />

weekbecks<br />

weekseerig (Vr, St, Sü, Ra) empfindsam, mitfühlend; empfindlich,<br />

wehleidig, weinerlich. Dat is so ne Weekseerige, as de met’n<br />

Finger nao wiss, dann miaut se all.<br />

Weel n. (Weels; Weelken) 1. Rad. → Radd. 2. Spinnrad. dat Weel nao<br />

Huus hen dräägen (das Spinnrad nach Hause tragen zum Urlaub <strong>der</strong><br />

Mägde, → Spinnwääken). → Rocken, Spinneweel, Spinnradd, Sünte<br />

Micheel.<br />

Zs.: Flass-, Puppen-, Spinne-, Spool-, Wull-<br />

Weelband n. Fahrradreifen; Wulstreifen (am alten Fahrrad)<br />

Weelradd n. Spinnrad<br />

Weelspille f. eiserne Spindel am Spinnrad<br />

Weeme → Wemme<br />

ween → weeden<br />

weenig → wennig<br />

Weer, Wäär n. Wetter; Witterung. Wat’n Weer vandaage! Ääben nao’t<br />

Wäär kieken (nach dem Wetter sehen: morgens u. abends). Weer of

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