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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Krante, Kurante f. (Ot, Vr, St, Sü, Ge, Bor, Rae, Rh, Bo)<br />

(Kranten; Kräntken) Zeitung. → Bladd, Tiedung<br />

Kräntsel, Kränsel n. Kornabfall, Abfall beim Dreschen (Ähren,<br />

Unkrautsamen u.a.). → Schmachtkaorn.<br />

Zs.: Af-<br />

Kranz, Kraa(n)s. Krai(n)s (St, Sü, Ge, We) m. (Kränze; Kränzken)<br />

1. Kranz; Girlande. Bi’t An-nemmen droogen des Maikes en Kränzken.<br />

ne Kraans binnen (Strohkranz, in dem zwei Personen tanzen,<br />

Fastnachtsbrauch, We). Kränze an’t Graff, dat kennden se frühr<br />

nich so rech (→ kränzen). 2. kranzförmiger, kranzartiger<br />

Gegenstand. Kranz an’n Schapp (Gesims, runde Profile). 3. <strong>Kreis</strong>,<br />

Ring. Daor is ‘n Kranz üm de Maone, et giff an<strong>der</strong> Weer (Der Mond<br />

hat einen Hof, → Waaterkranz). ne Kranz üm de Sünne (→ Lock). 4.<br />

Runde, Gesprächskreis. Wi häbbt eenmaol in de Wääke Kränzken<br />

(Damenkränzchen). → Kring.<br />

Zs.: Adwents-, Äier-, Bloomen-, Bruuds-, Dräi-, Eeken-, Koffie,<br />

Kommjoon-, Mürten-, Richt-, Roosen-, Ssucker-, Stroh-, Waater-,<br />

Woste-<br />

Kranz- auch: Kraa(n)s-, Krai(n)s-<br />

Kranzbin<strong>der</strong>, -binner m. Kranzbin<strong>der</strong><br />

Kranzdarm m. (Vr, Sü, Bor, Rae, Bo) Dünndarm<br />

kränzen, krää(n)sen. kräi(n)ßen (St, Sü, Ge, We) 1. Kranz u.<br />

Girlanden aus Tannenzweigen binden u. aufhängen, die Tür des<br />

Festhauses schmücken (Hochzeitsbrauch: am Abend vor <strong>der</strong> Hochzeit<br />

od. auch als Vorfeier, Verlobungsfeier, z.B. fünf Wochen vor <strong>der</strong><br />

Hochzeit). De bäiden bünt an’t Kränzen (feiern Verlobung). →<br />

Boggen-, Böömkes-setten, mooimaaken. 2. grüne Zweige od.<br />

Stechpalme zu einem Kranz binden (Totenbrauchtum in einigen<br />

Nachbarschaften: Der Kranz wurde mit weißen Blumen od. roten<br />

Beeren verziert u. von den Nachbarn aufs Grab gelegt).<br />

kraol (St, Ra, Ge) lebhaft; heiter, lustig. kraole Erpel<br />

(Salzkartoffeln, Ge). → kreggel<br />

Kraol(e) → Kraote<br />

Kraom 1 m. Kram, nutzlose, ungeordnete Dinge, Plun<strong>der</strong>. met’n<br />

heelen Kraom (mit allem zusammen). → Krempel, Papier, Rempempel.<br />

Zs.: Düüwels-, Flitzen-, Fussel-, Karmis-, Kläin-, Klecker-,<br />

Klüngel(s)-, Krims-, Lod<strong>der</strong>-, Papier-, Prüllen-, Puppen-, Schiet-,<br />

Schmeer-, Schmuddel-, Schriewe-<br />

Kraom 2 m. 1. Nie<strong>der</strong>kunft, Geburt. 2. Wochenbett. in’n Kraom<br />

kommen (Beginn <strong>der</strong> Wehen). Se ligg in’n Kraom (1. in den Wehen. 2.<br />

im Wochenbett). → Kindsbedde, langwielig.<br />

Zs.: Froh-<br />

Kraombedde n. Wochenbett<br />

Kraombuude f. 1. Bude auf dem Krammarkt. 2. unordentliches Haus<br />

od. Zimmer<br />

Kraomdaage (Pl.) (Bo) Zeit des Wochenbettes. Nao de tien<br />

Kraomdaage moch se weer alls versorgen.<br />

kraomen kramen, herumhantieren<br />

kräömen gebären (Mensch u. Tier), Junge werfen, ein Kind bekommen.<br />

De Sogge kräömt (bekommt Ferkel). Se föng an te kräömen (Die<br />

Geburt beginnt).<br />

Kräömer, Kräömer- → Kreemer, Kreemer-<br />

Kraomerij f. Kramen, Herumhantieren<br />

Kraomfrou f. (Bo) Wöchnerin<br />

Kraomhuus n. Haus, in dem ein Kind geboren wurde<br />

Kraomkaamer f. Gerümpelkammer, Abstellraum

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