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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Stöckskes trecken (Stöckchen ziehen, zur Kontrolle des<br />

Kirchenbesuchs). → bi, Greepe, Hund, schlaon, Spaon, stiew. 2.<br />

Holz- od. Eisendorn, Holznagel, Riegel zum Vorstecken (z.B. am<br />

Fachwerkbau, am Langwagen). Häs ‘n Stock a’ vöör de Nenndööre? ne<br />

Stock in’t Langwaag. Daor sall ik em wall en Stöcksken vöörsetten!<br />

(einen Riegel vorschieben, etw. dagegen tun, → Piek m.). Ik will<br />

em ‘n Stöcksken stääken, daor sall he lange an denken! (einen<br />

Denkzettel verpassen; eins auswischen). → Bolten, Pigge, Spleet,<br />

Splint 2. 3. männl. Glied. 4. Stamm mit Wurzeln. Wilgen up’n Stock<br />

setten (Triebe u. Zweige <strong>der</strong> Weide bis auf den Stumpf<br />

zurückschneiden). → Kidde. 5. Stockwerk, Geschoß. ne Stock debi up<br />

setten. → Stockwark. 6. Tonballen auf <strong>der</strong> Drehscheibe, von dem<br />

mehrere kleine Gefäße mit einer bes. kleinen Schiene gedreht<br />

werden können. van’n Stock dräien.<br />

Zs.: Angel-, Bedde-, Dagg-, Dissel-, Dree-, Düüm-, Eeken-, Een-,<br />

Fahnen-, Fiezebohnen-, Gao-, Gudden-Dagg-, Hand-, Jaggd-, Kapp-,<br />

Knee-, Krück-, Krumm-, Laade-, Led<strong>der</strong>-, Liem-, Mantel-, Maot-,<br />

Meeter-, Mispel-, Nötten-, Palm-, Paraplüü-, Ploog-, Prick-,<br />

Pulske-, Reed-, Reem-, Rij-, Rocken-, Rohr-, Roosen-, Schäämel-,<br />

Schaop-, Scheeper-, Schredden-, Schruuw-, Schuuwkaoren-, Schwuck-,<br />

Spann-, Spazeer-, Spindel-, stiewen, Strick-, Striek-, Stütt-,<br />

Takt-, Toll-, Trumm-, Tumoor-, Twee-, Veh-, Wandel-, Wiem-,<br />

Wien(druuwen)-, Wipp-, Wöske-, Wottel-<br />

stockblind ganz blind<br />

Stockbohr n. Bohrer mit Quergriff (z.B. zum Bohren <strong>der</strong> Löcher für<br />

Holznägel im Fachwerkgerüst; Werkzeug des Zimmermanns,<br />

Holzschuhmachers)<br />

stockdoow sehr dumm<br />

stockdumm sehr dumm. → strohdumm<br />

stockdüüster sehr dunkel. → picke-, pott-, raawen-, sackdüüster<br />

Stöcke → Stecke<br />

Stöckebaas m. Schnapsbrenner. → Schnapsbraaner<br />

Stöckebarg, -berg m. offener Stapel von ungedroschenem Getreide<br />

mit verstellbarer Überdachung. → Haawer-, Kappbarg<br />

stöckedeern → stuckedeern<br />

stocken 1 heizen, schüren, anfachen. Den Pott (Vehpott) stocken<br />

(das Feuer unter dem Viehkessel anzünden u. in Gang halten). den<br />

Pott-ommen stocken (den Töpferofen heizen, nach dem<br />

Trockenbrennen). Steene stocken (Ziegel brennen). Stock wi föör de<br />

ganze Welt? (Wi stockt doch nich föör de Aapen!) (wenn jd. die Tür<br />

nicht zumacht, → Pannekooken). * Füür stocken is nett so schlimm<br />

as Füür bööden (Nachreden verbreiten, Bo). * Dat Stocken is mongs<br />

düürer as dat Backen (Es lohnt sich nicht, → backen). → bööten,<br />

braanen, porgen.<br />

Zs.: blau-, dood-, kaputt-<br />

stocken 2 innehalten, stocken, in <strong>der</strong> Bewegung aufhören<br />

stöcken 1. zuriegeln, mit einem Stock versehen. → Spleet. 2.<br />

verstellen (in <strong>der</strong> Höhe, bes. vom Pflug, Wagen). Den Ploog deepe<br />

stöcken (den Pflugbaum tiefer einstellen, um tief zu pflügen). Den<br />

Schläägel moch’m so stöcken, dat de jungen Peerde nich so schwaor<br />

trecken mochen (die Deichsel des Ackerwagens einstellen). →<br />

vöörhen 1.<br />

Zs.: fast(e)-<br />

Stock-ente, -ante f. Stockente<br />

Stöckeploog m. in <strong>der</strong> Höhe verstellbarer Pflug<br />

Stocker m. Heizer. Stocker an’t Käätelhuus van de Wääwerij.

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