13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Küüken n. (Küüken, Küüksken) Küken; Vogeljunges. * Dat Küüken will<br />

klooker wenn’ as ‘t Hohn. so dumm as ‘n Küüken (as ne Koh). en<br />

dull Küüken (übermütig, ungehorsam, bes. Mädchen). Se häff kien<br />

Kind of Küüken (ist ledig, ungebunden, → Keggel 2, Kind). → Äärs,<br />

Äi, Klucke, naakend, Sessel.<br />

Zs.: Eendaags-, Enten-, Ganse-, Hahnen-, Hennen-, Hohner-,<br />

Leewenhäärs-, Mäi-, Marie-en-, Naffel-, Nüffel-, Nüste-, Quaater-,<br />

Schnääter-, Schnotter-, Sommer-, Sünne-, Trieshohner-, Uulenforz-<br />

Küükendraod m. enger Maschendraht für Kükengehege (wurde auch als<br />

Stellnetz zum Fischefangen benutzt)<br />

Küükenfoor, -fuur n. Kükenfutter<br />

Kuulquappe; Kuulquacke (Bor) f. Kaulquappe. → Dick-kopp, Quappaole,<br />

Schluusenkopp<br />

Kuum m. (Küüme; Küümken) 1. Trog; Grube, z.B. Jauchegrube. 2.<br />

Gerbbottich (zur Vorbehandlung <strong>der</strong> Felle, stand im Freien od. in<br />

<strong>der</strong> Gerbgrube, ca. 2,50 x 2,50 m); Gerbgrube (2,50 m tief,<br />

gemauert, mit Gängen); Gerberei, Gerberhandwerk. De Schohmääkers<br />

hä’en alle ährn eegenen Kuum. De Felle satten wall ‘n Jaor of twee<br />

in’n Kuum (in <strong>der</strong> Gerblohe). He arbäidt up’n Kuum (up’t Küümken)<br />

(in <strong>der</strong> Gerberei). → Garwerij, Küüpe, Lohe.<br />

Zs.: Aal(en)-, Jauche-, Peerde-<br />

kuum kaum, schwerlich. → haoste, knapp, quälke<br />

Küümen, Küüben (Ot, Vr). Küüwen (Vr, St, Sü, Ge, We, Ra, Bor, Hei,<br />

Rae, Rh, Bo) n. (Küümens) Kübel, Bottich; großes Gefäß<br />

(Futtertrog, Faß, rundes Waschfaß, Holzwanne). Wi häbbt’n in’t<br />

Küüwen (Schlachtschwein). He lött sik nich an’t Küüwen leenen<br />

(läßt sich nicht „übers Ohr hauen”, weiß Bescheid). Alltied van<br />

nijen, as wenn de Koh ‘t Küüwen leckt (etw. wie<strong>der</strong>holen, erneut<br />

kritisieren; besser wissen, wie eine Kuh, die am Trog leckt).<br />

Wat’n Küüwen (dicke Person). → Kuum, Küüpe, twingen.<br />

Zs.: Bloomen-, Brou-, Büüke-, Drank-, Holt-, Koh-, Peckel-,<br />

Puggen-, Säi-, Salte-, Spais-, Spööl-, Stao-, Waater-, Wöske-<br />

Küümen- auch: Küüben-, Küüwen-<br />

Küümenbuck m. dreibeiniges Gestell, Schragen unter dem Bottich<br />

küümken gerben. → lohjen<br />

Küümker m. Gerber; Le<strong>der</strong>arbeiter. → Garwer, Lohjer<br />

Küüpe f. (Küüpen) großes Holzfaß, geküfertes Faß. De Hüüde kammen<br />

in de Küüpe (Gerbfaß). → Kuum, Küümen<br />

küüpen küfern<br />

Küüpenkäärl, -kerl m. Faßbin<strong>der</strong>, Küfer. → Fattmääker<br />

Küüper m. Küfer. Dat löpp rund äs de Küüper üm de Bände (z.B. ein<br />

Gerücht verbreitet sich; <strong>der</strong> Küfer geht beim Auftreiben <strong>der</strong> Reifen<br />

oft um das Faß herum). He daißt äs de Küüper üm de Bände (ist<br />

betriebsam, läuft hin u. her, St). → Fattmääker, Tunnenbin<strong>der</strong><br />

Küüperfatt n. großes Holzfaß (z.B. als Trog für Schweinefutter)<br />

Küüpholt n. Rohling für Faßdauben (aus gespaltener Eiche)<br />

Küür- auch: Köier-<br />

Küürbux(e) f. Schwätzerin<br />

Küürdööse, -doose f. wer viel redet<br />

Küürdraod m. Telefon (scherzh.)<br />

Küürerij f. Gerede; Gespräch<br />

küürig. köirig (Rh, Bo) gesprächig, klatschsüchtig, redselig. →<br />

quasselig<br />

Küürklaos m., -kläösken wer ohne Zusammenhang spricht, dumm u.<br />

viel daherredet; gesprächiger Junge<br />

Küürkunte f. wer viel redet, Schwätzerin

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!