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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Taftkleed n. Kleid aus Taft<br />

Taftmoaree n. Moireseide (gemasert durch Pressen). → Moareesiede<br />

Taftsiede f. Taftseide. Dat Kleed is uut dicke Taftsiede.<br />

Tagge-, taggen, Taggerij → Targe-, targen, Targerij<br />

tahlen zahlen. → betahlen<br />

tahnen → tanden<br />

Tähringe, tährn → Tehringe, tehrn<br />

tailhacken (Ot, Vr, St, Ra, Hei, Rae) in den Wendungen tailhacken<br />

gaon (et tailhacken laoten) („sich aus dem Staub machen”,<br />

weglaufen). → stiften 3, stuuwen 1, trecken<br />

taktfast(e) taktfest<br />

taktloss taktlos<br />

Takträädel f. (Sü, Rae) Karfreitagsratsche (Brauch in <strong>der</strong><br />

Karwoche). → Kraake 1, Raadel<br />

takträädeln (Wes, St, Sü, Rae) knarren mit <strong>der</strong> Karfreitagsratsche<br />

Taktstock m. Taktstock<br />

Talaar m. Talar, Priestergewand. → Albe, Röchel, Tabbert<br />

Talent n. Talent, Fähigkeit. He häff sien Talent vergraawen (hat<br />

seine Fähigkeit nicht genutzt, Sü).<br />

Tall f. (Tallen) 1. Zahl, Anzahl. → Getall. 2. in <strong>der</strong> Wendg. Tall<br />

un Antwort gewwen („Rede u. Antwort stehen”).<br />

Zs.: An-, Kopp-, Öwwer-, Un-<br />

Täll m. in <strong>der</strong> Wendg. (hooge) in Täll wenn’ (staon) (gut<br />

angesehen, geschätzt sein, von Bedeutung sein). Jungens bünt hooge<br />

in Täll. Se stonnen nich hooge in Täll (waren nicht angesehen).<br />

Daomals wann’ Tanten un Öhms noch in Täll. * Well Geld häff, de is<br />

in Täll (well et nich häff, nich so vull). Dat is so in Täll (in<br />

Mode, → Moode). → hooge-an<br />

tällen 1. zählen. Gao nao Huus hen: Mamma will de Blaagen (Buxen)<br />

tällen. * Well tällt, wat he ett, de wödd nich fett. getällt Geld<br />

(Schuppenstiche an Möbeln, Bo). De bünt nich te tällen (Es sind<br />

viele, unzählige). → fiewe, Geld, langs, riewe, Wulf. 2. wert<br />

sein; angesehen sein, geachtet werden. Daomaols, daor tällen ne<br />

Handwerker noch. 3. gelten. De ollen Priese tällt nich mähr.<br />

Zs.: Nööste-, Ööste-<br />

Täller m. 1. Zähler, Meßgerät (z.B. Uhr in <strong>der</strong> Weberei, danach<br />

wurde <strong>der</strong> Weber bezahlt). 2. wer das Vieh zählt.<br />

Zs.: Veh-<br />

Tallje, Tallge f. (Talljen) 1. Taille. de Froulöö up Tallje<br />

brengen (gute Kleidung schnei<strong>der</strong>n, gut anziehen). 2. Oberteil des<br />

zweiteiligen Kleides mit Schößchen. → Schooßtallje.<br />

Zs.: Schooß-, Un<strong>der</strong>-<br />

Tälmken n. (Bor, Rh) schmächtiges, zurückgebliebenes Kind. →<br />

Teemken<br />

talmken betteln, quengeln (von Kin<strong>der</strong>n). → drammen<br />

tamm zahm. en tamm Peerd. tamm maaken (zähmen, → fromm, katollsk).<br />

tamme Brümmelbääse (Gartenbrombeere). tamme Hinnebääse<br />

(Gartenhimbeere, im Ggs. zu → wild). tamme Wedden (gesetzte,<br />

angepflanzte Weidenruten, zum Körbeflechten, → Eerd-, Korw-wedde).<br />

ne tammen Wilden (unkultivierte Person)<br />

tamme Kastanje f. Eßkastanie (im Ggs. zu → wilde Kastanje). →<br />

Äätkastanje<br />

tammen Klaower m. roter Klee (rot blühend, gröbere Kleesorte,<br />

wurde geheut; kam vor dem Zweiten Weltkrieg auf, Ggs. → witten<br />

Klaower). → rooden Klaower

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