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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Riemßel n., Riem m. (Ot, St, Sü, Ge, We) Reim. Dat häbbt se gudd<br />

in’n Riem esatt.<br />

Rien FlußN Rhein. → Badde, Waater<br />

rien → rieden<br />

Rienlän<strong>der</strong>, -länner m. 1. vom Rhein stammend. 2. Rheinlän<strong>der</strong><br />

(Tanz)<br />

riep → riepe<br />

Riepe f. Reife<br />

riep(e) reif. Sünt Jans is‘t Waater riepe (Nach dem 24. Juni ist<br />

das Wasser zum Fischen u. Baden geeignet). Den Räägen is noch wa’<br />

riepe (Es kann aus je<strong>der</strong> Wolke regnen). De Tied is riepe (Es ist<br />

soweit). Dat Schweer is riepe (Das Geschwür bricht durch). * Wat<br />

‘n eenen riepe is, dat blöit ‘n an<strong>der</strong>n (Das Schicksal, das den<br />

einen trifft, droht auch dem an<strong>der</strong>n; man soll den Mund nicht so<br />

voll nehmen über an<strong>der</strong>e Leute). Riepe Peern flaatst händig kapott<br />

(Bo). → blöien.<br />

Zs.: dood-, döör-, froh-, legge-, hoog-, nood-, öwwer-, plück-,<br />

schlagg-, trouens-, un-<br />

riepen 1 mit Rauhreif bedecken, leicht frieren (vom Boden). →<br />

gieseln.<br />

Zs.: rou-<br />

riepen 2 reif werden, reifen. De Rogge riept (ein best. knackendes<br />

Geräusch bei reifem Roggen).<br />

Zs.: nood-<br />

rieplik reiflich, in <strong>der</strong> Wendg. Dat mo’k mi rieplik öwwerleggen.<br />

Ries m. Reis. Ries met Ssucker un Kaneel (met Pruumen) (Nachspeise<br />

z.B. beim Hochzeitsessen). Arftensuppe un dicken Ries (Abendessen<br />

am Tag <strong>der</strong> Kindtaufe, bis ca. 1920).<br />

Zs.: dicken, Melk-<br />

Ries n. Rieser (Ra, Rae, Rh, Bo) (Riese; Rieseken) Gerte, Reisig,<br />

einzelner grüner Zweig. Up’t leste Foor Rogge kamm ‘n Ries up te<br />

staon (Erntebrauch). → Quadde, Stoppelhahn.<br />

Zs.: Arften-, Barken-, Bessen-, Braom-, Buusken-, Schaa(n)ßen-,<br />

Waater-<br />

Riese m. (Riesen) Riese, riesige Person<br />

Riesekaste f. (Ot, Vr, St, Rae) Gärschrank <strong>der</strong> Backstube. → riesen<br />

2<br />

rieseln → riesen 1<br />

Rieselsand m. feiner Sand (<strong>der</strong> durch die Hände rinnt). → Mahl-,<br />

Wellsand<br />

riesen 1; rieseln (Bor, Bo) nadeln, Nadeln fallen lassen (von<br />

Nadelhölzern). → höideln, riesken 2<br />

riesen 2 (riest; rees, reesen; ressen (sth. s)) (Vr, St) aufgehen<br />

von Teig, Pfannkuchenteig. → dijen, Riesekaste<br />

riesengroot sehr groß. ‘n riesengroot Lock. ne riesengrooten Käärl<br />

Rieser → Ries n.<br />

Rieserbessem, -n m. Reisigbesen aus Besenheide od. Birkenreisern,<br />

feinerer Besen. Dat Schlachteschwien konn sik achter’n<br />

Rieserbessen verstoppen (sehr mageres Schwein, scherzh., → räin,<br />

Schüppenstell). → Däälbessem<br />

riesken 1 (Vr, Ge) schnell fahren. met de Fietse riesken. →<br />

riesten, röisken<br />

riesken 2 gleiten, rieseln. Ik laot den Sand döör de Hande<br />

riesken. → glieden, höideln, mahlen, riesen 1, röisken, sichten,<br />

süüseln.<br />

Zs.: wegg-

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