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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Koldliem m. Kaltleim (Tischlerleim)<br />

koldnatt naßkalt. → nattkold<br />

Koldpiepe f. Pfeife mit langem Mundstück. → lang<br />

Koldrooker m. 1. Zigarre, die man geschenkt bekommt. 2. Pfeife mit<br />

langem Pfeifenrohr. Kriss glieks ne Koldrooker! (einen Tadel,<br />

Rüffel).<br />

Koldschmööker m. Pfeife mit langem Pfeifenrohr<br />

Koliek f. Kolik. geschlottene Koliek (z.B. Blinddarmdurchbruch).<br />

Zs.: Peerde-, Sand-<br />

Koliene → Kaliene<br />

Kolk m. (Kölke; Kölksken) 1. kleiner Teich, Tümpel, Wasserloch;<br />

Lache. ne Kolk Waater (Pfütze). ‘n Kölksken Melk (verschüttete<br />

Milch). öwwer’n grooten Kolk (über See nach Amerika). → See. 2.<br />

Strudel im Fluß. Kölke in de Bääke. → Dräikolk, Pütt.<br />

Zs.: Baade-, Bleek-, Brand-, Dräi-, Enten-, Fiske-, Klooster-,<br />

Lehm-, Möllen-, Moor-, Schaops-, Suup-, Vääne-, Waater-<br />

kollammern (Vr) sich albern benehmen<br />

Kollammert m. (Wes, Vr, St) alberne Person, Tollpatsch<br />

Koll-aske, -asse f. Kohlenasche, Schlacke; schwarze Schottersteine<br />

Koll-asken- auch: Koll-assen-<br />

Koll-askenbetong m. Beton aus Zement u. Glasasche (im Verhältnis<br />

1:5). → Glass-aske<br />

Koll-askenpatt m. mit Kohlenschlacke befestigter Weg<br />

Koll-askenwegg m. mit Kohlenschlacke befestigter Weg. →<br />

Schlackenwegg<br />

Kollassen (Pl.) (St, Bor, Rae) Fleischgericht aus angebräunten<br />

Fleischstücken mit Salz u. Nelken (wurde am Schlachttag gegessen).<br />

→ Potthasten<br />

Kolle f. (Kollen) Kohle, Kohlenstück. Winterdagg dee wi de natten<br />

Klumpe met glöönige Kollen dröögen (glühende Kohlen in den<br />

Holzschuhen schütteln, bis diese trocken waren). * föör an<strong>der</strong>n de<br />

Kollen uut’t Föör haalen (→ Mess). → heet.<br />

Zs.: Äier-, Doow-, Holt-, Schadden-, Schmedde(föör)-, Steen-<br />

kolle(n) Brand, kolden Brand m. fortschreitende Entzündung,<br />

Durchblutungsstörung u. Absterben des Beins, Raucherbein. →<br />

Liekenvergiftung, schwatten Brand<br />

kolle Hand f. eiserner Handgriff, mit dem <strong>der</strong> Kessel über dem<br />

Feuer vom Kesselhaken abgenommen wurde. → Handgriepe, ieserne Hand<br />

kollen Mud<strong>der</strong>gottsdagg m. Feiertag <strong>der</strong> Hl. Maria (8. Dezember);<br />

Unbefleckte Empfängnis Mariens<br />

kolle Soffie, kolde Soffie f. „Kalte Sophie”, 15. Mai (Lostag, oft<br />

ein kalter Tag mit dem letzten Nachtfrost während <strong>der</strong><br />

„Eisheiligen”) Wocht met dat Potten bes de kolle Soffie vöörbi is.<br />

Tag <strong>der</strong> Einberufung. → Ieshilligen<br />

kollen Töns m. Namensfest des Hl. Antonius Abt (17. Januar). →<br />

Schwiene-, Wintertöns<br />

kollen Wisch → Kölsche Wisch<br />

Kollektant m. wer kollektiert, Almosen einsammelt<br />

Kollekte f. Geldsammlung im Gottesdienst. → Klingelbüül<br />

Kollektengeld n. in <strong>der</strong> Kirche gesammeltes Geld<br />

kollekteern Geld einsammeln in <strong>der</strong> Kirche<br />

köllen 1. verkohlen, zu Holzkohle werden; glühen. Dat Föör köllt<br />

noch. 2. mit Holzkohlestückchen hantieren, malen, spielen. de<br />

Klumpe köllen (glühende Holzkohle in den Holzschuhen hin- u.<br />

herbewegen, um sie zu trocknen u. zu erwärmen). → Holtkolle

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