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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Stüww(e)pund n. (Vr, St, Ge) Naturallohn des Müllers<br />

(einbehaltenes Mehl, Getreide). Stüwwpunde gewwen. → multern<br />

Stüwwerech(t) n. (Vr, Ge) das Recht, ein Gewässer zu stauen,<br />

Weideflächen zu fluten. → Flöötwieske<br />

Stüwwewaater n. gestautes Wasser. Wenn’t Stüwwewaater up was, deen<br />

wi met de Windmölle wie<strong>der</strong> (vom Mühlenbetrieb).<br />

su → so 1<br />

Sübbel, Sübbel-, sübbeln → Süwwel, Süwwel-, süwweln<br />

Sucht, Such f. (Süchte) Krankheit (bei Pflanzen); ansteckende<br />

Krankheit. Den Haawer krigg de Sucht (Der Hafer wird gelb, krank,<br />

wenn das Erdreich zu lose ist). → Krankhäid, Seekde.<br />

Zs.: Fall-, Gääl-, gääle, Maager-, Schwind-, Waater-<br />

Süchte; Söchte (Ge, Rh, Bo) f. (Süchten) Seufzer<br />

Süchte- auch: Söchte-<br />

Süchtekaore f. Person, die viel klagt<br />

süchten; söchten (Ge, Rh, Bo) seufzen<br />

Süchterij; Söchterij f. (Ge, Rh, Bo) Seufzen, Wehklagen. Wat helpt<br />

de ganze Süchterij!<br />

Süchtewiew n. Frau, die viel klagt. → Klaagewiew<br />

süchtig 1 (Vr) niedrig gelegen; feucht. ne süchtige Wäide (Weide<br />

in <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>ung, am Flußufer)<br />

süchtig 2 kränklich, anfällig. → seek.<br />

Zs.: fall-, schwind-, stried-<br />

sück(e), suck(e), sock(e) solche, solch. Socke Ääter bünt dat ook<br />

nich! Et giff sücke un sücke. Un alle sücke Saaken - (am Ende<br />

einer Erzählung). suck Schlagg (Sort) (solche Leute, abw.)<br />

suck-sack-siewe nach u. nach, allmählich. Ik häbb em dat so sucksack-siewe<br />

bibracht (schonend, nach u. nach).<br />

suck-suck-suck (Vr) Lockruf für Hunde<br />

suda (Ge) Scheuchruf für Schweine. → schouda<br />

Sudde 1 f. (Sudden) (Vr, Sü, Ge) Sode, gestochenes Stück Heide od.<br />

Feldtorf mit Wurzelwerk, Gras; abgetrocknetes, torfähnliches Stück<br />

(als Brennmaterial, Stallstreu). Natte Sudden un gröön Elsenholt,<br />

dat giff ‘t beste Füür: Dat eene, dat singt, und dat annere, dat<br />

lüssert (nasses Erlenholz brennt schlecht, iron, → Elsenholt). →<br />

Plagge, Schadden<br />

Sudde 2 f. Sud; schmutziges Wasser, Abwasser. ne schmeerige Sudde.<br />

De Sudde löpp an’n Vehpott harun<strong>der</strong> (übergekochtes Viehfutter).<br />

Suddel m., Suddelken, Süddelken schmutziger, unordentlicher<br />

Gegenstand; unsaubere, unordentliche Person. Wat’n Süddelken!<br />

suddelig, sud<strong>der</strong>ig schmutzig; schmierig, verkommen. Wat’n<br />

suddeligen Stall!<br />

Suddelij f. Sudelei, Schmutzerei<br />

suddeln 1. sudeln, schmutzige Arbeit verrichten. 2. fein regnen,<br />

nieseln; nässen. Et suddelt so’n bettken.<br />

Suddelräägen, -räänge(n) m. Nieselregen (feucht, schmutzig). →<br />

Schnuuwräägen<br />

sud<strong>der</strong>ig → suddelig<br />

suddewasken, -wassen 1. vorwaschen (am ersten Waschtag: Der<br />

gröbste Schmutz wurde ausgewaschen; die Wäsche war zuvor mit Soda<br />

eingeweicht). → büüken, vöörwasken. 2. flüchtig waschen, nicht<br />

sauber waschen (von <strong>der</strong> Körperwäsche, „Katzenwäsche”). → drööge,<br />

Kattenwöske, Kölsche Wisch<br />

Südlohn. Süüdlohn(e); Süddlohn(e) (Vr, Hei) ON Südlohn.<br />

Süüdlohnske Dick-köppe. Süüdlohnske Pielepatten (Orstsneckerei aus<br />

St). Süüdlohnske Wilgen-nüst. Süüdlohnske Spörriebünte

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