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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Blijschup,-schop f. (Ot, Vr, St, Sü, Rae) Freude. Vaa<strong>der</strong> brach de<br />

Blijschup, dat den Sönn schrebben ha’ (die frohe Nachricht, wenn<br />

Feldpost kam).<br />

blijschwaor bleischwer. → lootschwaor<br />

Blijstift m. Bleistift (mod.). → Blijpenne<br />

Blijwitt n. Bleiweiß, Bleifarbe, Fensterfarbe. De Windfäärn wodden<br />

met Blijwitt strecken.<br />

Blijwittfarwe f. Bleiweiß, Bleifarbe<br />

blind 1. blind. Ne Blinden was froh, wenn he’t sehn konn (z.B. bei<br />

geringen Farbfehlern). Nao’t Dosken find’t ne blinde Henne ook<br />

noch äs ‘n Köörnken. Blinde Welt, wat haspels (wackels) du in’n<br />

Düüstern! (z.B. alte Leute über das Gespräch <strong>der</strong> Jungen beim<br />

Freien). Liebe is blind, den eenen föhrt (löpp) se in’t Schääpel,<br />

den annern in’t Spind (trifft Reiche wie Arme; Maße: 40 bzw. 10<br />

Pfund). Leewde is blind, se föllt nett sowall up’n Kohdreet as<br />

up’n sieden Lind. 2. nicht sichtbar, z.B zugemauert od. verputzt<br />

(Fenster, Tür). ne blinde Döör. De Rahmen was blind (tomesselt). →<br />

Blindrahmen.<br />

Zs.: farwen-, halw-, nacht-, schnee-, stock-<br />

blinde Fiske, Fisse (Pl.) „arme Ritter“ (Schnitte Brot od.<br />

Zwieback in Milch u. Eigelb gelegt, dann gebraten)<br />

Blind-dook m.n. Augenklappe, Augenblende. → Blindlappen<br />

blind-dööken die Augen mit einem Tuch bedecken. → blindlappen<br />

Blind-döör(e) f. zugemauerte Tür. → Blindrahmen<br />

Blindekoh f. „Blindekuh“ (Kin<strong>der</strong>spiel)<br />

Blinde-Müüse-jaagen Jugendstreich (In den Gummiverschluß <strong>der</strong><br />

früheren Bierflaschen wurde eine Schraube od. ein dicker Nagel<br />

gesteckt u. eine Schnur mit vielen Knoten daran befestigt. Das<br />

Gummi wurde von außen an eine Scheibe gedrückt; während man die<br />

Schnur mit den Knoten locker durch die Hand gleiten ließ, ergab<br />

sich ein gleichmäßiges, klapperndes Geräusch.)<br />

Blindfleege f. Blindfliege. → Bleeseke<br />

Blindgänger m. Blindgänger (z.B. Nichtskönner od. uneheliches<br />

Kind, scherzh.)<br />

Blindhäid f. Blindheit. He is met Blindhäid schlaagen<br />

(unvernünftig, dumm). → Gemeende<br />

Blindholt n. Holz unter dem Furnier (nicht sichtbar)<br />

Blindlappen m. Augenklappe, Augenblende (Tuch od. Sack, wurde<br />

ausbrechenden Rin<strong>der</strong>n od. Pferden vor die Augen gebunden);<br />

Augenbinde (z.B. bei Entzündung des Auges für Menschen od.<br />

Pferde). → Schüiklappe<br />

blindlappen die Augen mit einem Tuch bedecken, verbinden (z.B. bei<br />

ausbrechendem Vieh, beim „Blindekuhspielen“)<br />

blind-öögen 1. Augenbinde anlegen. → blindlappen. 2. blinzeln. →<br />

kniep-öögen<br />

Blindrahmen m. „blindes“, vorgetäuschtes Fenster (ausgemauerte u.<br />

verputzte, dann schwarz gestrichene Fensteröffnung)<br />

Blindwark, -werk n. (Vr, St, Ge, Rae) nicht sichtbare Füllung<br />

blindwegg blindlings. Blindwegg häbb ik em glofft.<br />

blinken glänzen, glitzern. Et blinkt as ne kopperen Käätel. →<br />

blenken<br />

Blinseke → Bleeseken<br />

Blitz m. (Blitze; Blitzken) Blitz. De Blitz is de ääben längs<br />

houen. Wahr di vöör’n Blitz (Warnung an Übermütigen). → Blixem,<br />

Löchte, vöörbi, wahrn

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