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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Schnappmisse f., -missken kurze, meist stille Messe am Sonntag<br />

(genügt gerade zur Erfüllung <strong>der</strong> Sonntagspflicht). ääben ne<br />

Schnappmisse metnemmen (Messe in Eile besuchen, z.B. zu spät<br />

kommen od. vor dem Ende gehen). → schlappen<br />

Schnappmuule f. Frau, die vieles aufschnappt u. verdreht<br />

weitererzählt<br />

Schnappschlott n. einrastendes Schloß. → Schnäpper 1<br />

Schnapp-up-Männeken 1. Stehaufmännchen (Puppe mit halbkugeligem<br />

Fuß, die sich selbst wie<strong>der</strong> aufrichtet). 2. wer überall mitredet,<br />

ohne genau Bescheid zu wissen (Ge)<br />

Schnaps m. (Schnäpse; Schnäpsken) Schnaps. He drinkt noch gäärne<br />

‘n klaor Schnäpsken. → Blanken, Fuusel, Klaorn, Mönsterlän<strong>der</strong>.<br />

Zs.: Anies-, Anstands-, Buna-, Tuffel-<br />

Schnapsbraaner, -brenner m. Schnapsbrenner. → Stöckebaas<br />

Schnapsfatt n. Schnapsfaß (vom Böttcher gefertigt)<br />

Schnapsfläske, -flässe f. Schnapsflasche<br />

Schnapsglass n. Schnapsglas. → Hüüledopp, Pinneken<br />

Schnapskruuke f. 1. kleiner Steinzeugkrug für Schnaps. 2.<br />

Trinkerin. Wat ne olle Schnapskruuke! → Fuuseltöite<br />

Schnapsnösse f. rote Nase vom Alkohol<br />

Schnapspulle f. Schnapsflasche<br />

Schnarre 1 f. (Schnarren) 1. Lärminstrument, Klapper für Kin<strong>der</strong>.<br />

2. Karfreitagsratsche. → Kraake 1<br />

Schnarre 2 f. (Schnarren) (St, Ge, Bor) Misteldrossel<br />

Schnatz m. (Hei) in <strong>der</strong> Wendg. keenen Schnatz (kein bißchen). He<br />

konn de keenen Schnatz van kriegen (gar nichts).<br />

Schnäwwel, Schnäwwel-, schnäwweln → Schnäbbel, Schnäbbel-,<br />

schnäbbeln<br />

Schnedde m. (Schnedden) 1. Schnitt, Heuschnitt. Den eersten<br />

Schnedde foort bääter as ‘n twidden (Das Heu vom ersten Heuschnitt<br />

ist nahrhafter, im Ggs. zu → Naomadd). Nao’n eersten Schnedde<br />

kreegen we ne Wäide to’t Hööden. 2. Schärfe; Einschnitt. Den<br />

besten Schnedde was dr’ of (Die Sense schnitt nicht mehr nach<br />

mehrstündigem Mähen). → Schnitt.<br />

Zs.: Säißen-, Stoppel-<br />

Schnedde → Schnää<br />

Schneddekölde, -költe f. schneidende Kälte, trockene Kälte<br />

Schnee m. Schnee. up’n Schnee (bei Schnee). In’n Winter deen de<br />

Jungs de Maikes met Schnee wasken. Den Schnee föllt in’t Waater,<br />

dann fröss’t binnen veer-untwintig Stunden (dree Daage) (alte<br />

Bauernregel). Föllt den eersten Schnee in’n Dreck, is de ganze<br />

Winter ‘n Geck. Wenn de Katte (de Froulöö) ‘t Gatt wörmt, dann<br />

giff’t Schnee. He frett unner’n Schnee wegg (ist bald pleite). He<br />

is vergaon as Schnee vöör de Sünne (vom Sterben). → Äärsbasse,<br />

fien, Fost, fraogen, krassen, Kristus, quättken, wörmen.<br />

Zs.: Aprill-, Flack-, Jach-, Nij-, Ooster-, Plack-, Pulwer-,<br />

Waater-<br />

Schneebääse, -beer(e) f. „Knallbeere”, Beere des<br />

Schneeballstrauches. → Knack-, Pluff-, Schnotterbääse<br />

Schneeball m. 1. Schneeball. 2. Blüte des Schneeballstrauches. →<br />

Schneebölleken<br />

Schneeballen m. schneeballartige Blüten des Schneeballstrauches<br />

Schneeballenbusk, -buss m. Schneeballstrauch (Zierstrauch mit<br />

schneeballartigen Blüten, Geißblattgewächs)<br />

Schneeballkluute(n) m. Schneeball. → Schneekluuten<br />

Schneebank(e) f. Schneewehe, aufgeworfener Schnee. → Schneerewwel

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