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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Rispe f., Rispel n. (Rispen) (Sü, Bor, Hei, Rh, Bo)<br />

Kartoffelschälkorb, flacher ovaler Weidenkorb ohne Bügel (auch für<br />

Rüben). → Schällschüüte<br />

Rispelbredd n. Schalbrett (roh am Gatter gesägt)<br />

rispeln aufrauhen<br />

rispen durchhecheln. Flass rispen. → döör-rispen<br />

Riss m. (Risse) 1. Zeichen auf Brettern, Bauholz od. Bäumen beim<br />

Behauen (schwarzer Strich auf weißem Feld). De Boom is up Riss<br />

(gezeichnet). 2. Riß. De Planken häbbt Risse nao’t Saagen. Risse<br />

un Löcker in’n Disk. → Boste, Ritz.<br />

Zs.: Haar-<br />

Rissel n. (Rissels; Risselken) (Rh, Bo) abgetrennter Streifen,<br />

schmaler Stoffrest (z.B. beim Zuschneiden abfallen<strong>der</strong> Rest, wurde<br />

als Strumpfband verwendet); Randstück beim Backen von → Beschüüte<br />

auf dem Backblech<br />

rissen → ritzen<br />

Ritt 1 n. (Ritte) Einfahrt zu einem Grundstück (am Hof, an einer<br />

Acker- od. Weideeinfriedung); Durchfahrt durch eine Wallhecke.<br />

Maak‘t Ritt äs loss! → Fohrlock, Hecke.<br />

Zs.: Af-, Fohr-, Göör(en)-, Schleeter-, Wäide-<br />

Ritt 2 n., 1. Wegstrecke. He häff ‘n ganz Ritt afsehn (ein<br />

ansehnliches Stück zurückgelegt). → Ruck. 2. in <strong>der</strong> Wendg. He is<br />

immer up Ritt (immer unterwegs). → Patt, Walz<br />

Ritt(e)paol m. Eckpfahl an einem Tor od. an einer Weideeinfriedung<br />

Ritz m. (Ritzen) 1. Ritz. 2. Zeichen auf Bäumen in <strong>der</strong><br />

Forstwirtschaft. → Riss<br />

Ritze f. (Ritzen) Ritze. De Wind jägg döör alle Ritzen.<br />

ritzen, rissen anzeichnen (z.B. Bäume, Bretter); einteilen,<br />

vorstechen beim Torfstich. → afklämmen, anteeknen, uutschriewen<br />

Ritzhaaken, -haok(en) m. U-förmiges Messer zum Anzeichnen <strong>der</strong><br />

Bäume (zum Einritzen <strong>der</strong> Rinde). → Blässhaaken<br />

ritzig 1 (Ot, Vr, Sü, Bor, Hei, Rae) mager, von leichtem<br />

Körperbau. De Peerde wann’ ritzig (fienbüttig, rassig) (von<br />

Reitpferden). → ratzig<br />

ritzig 2 (Ge) aufsässig. → upstrinäötsk<br />

Ritzmess, -er n. 1. Haumesser zum Anzeichnen <strong>der</strong> Bäume (zum<br />

Einritzen <strong>der</strong> Rinde). → Blässmess. 2. Schnitzmesser (z.B. zum<br />

Schnitzen von Verzierungen an Truhen, Giebeln)<br />

Robbe → Rowwe<br />

robust grob, rauh, robust<br />

Röchel, Röckel n. (Vr, St, Sü, Ge, Bor, Hei, Rae) Rochett,<br />

halblanges Priestergewand (bei <strong>der</strong> Beichte), Talar. → Albe, Talaar<br />

röcheln röcheln. → qualstern<br />

Röchte f. in <strong>der</strong> Wendg. in de Röchte (nach oben, empor). He kick<br />

in de Röchte. → Ende, Höchte<br />

Rochus m. Ärger, Wut, Haß. He krigg ne Rochus drup.<br />

Rock m. (Röcke; Röcksken) 1. Rock, Jakett, Sonntagsrock. Up’n<br />

schwatten Rock süht’m alls up (von Fehltritten <strong>der</strong> schwarz<br />

gekleideten Priester). De ha’ ne gröönen Rock an (Forstwärter). ne<br />

alldaggsen Rock (Werktagsrock). Ne ümgewennten Rock is selääwen<br />

kinne nijen (Aus einem gewendeten Rock wird kein neuer, wer seine<br />

Meinung gänzlich än<strong>der</strong>t, z.B. Konvertit). Hier verschliet’t se<br />

mähr Röcke as Kiels (Faule Gesellen in einer Werkstatt<br />

verschleißen mehr Sonntagsröcke als Arbeitskittel). Man versöch,<br />

sienen Rock (sien Jass) an’t beste Hecke up te hangen (vom<br />

Einheiraten). → Ammeloe, Kiel 1, näöger, schwatt. 2. Frauenrock.

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