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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Wostepinnen-öhmken (St, Ge, We, Bor, Rae, Bo) wer die Holzdornen<br />

(zum Verschließen <strong>der</strong> Würste) entrindete<br />

Wosteprofeet m. (Vr, St, Bor, Hei, Rae) Besserwisser. →<br />

Broodprofeet<br />

Wosterij f. Wursten, Wurstherstellung (am Schlachttag)<br />

Wosterööster m.n. Wurstrost<br />

Wosteschneese f. Stock, an dem die Würste im Rauchfang hingen. →<br />

Schneese<br />

Wostespelde f. (Hei) Dorn zum Verschließen <strong>der</strong> Wurst<br />

Wostespiele f. (Wes, St, Sü, Bor, Hei, Rae, Bo) Stock, an dem die<br />

Würste aufgehängt wurden<br />

Woste-ssoppe(n) → Wostebrood-ssoppen<br />

Wostestück n. Wurststück<br />

Wostetou n. dünner Bindfaden zum Zubinden <strong>der</strong> Würste<br />

Wostevisiete, -vesiete f. (Ge) Besuch am Abend des Schlachttages.<br />

Wenn de Schlachterij gudd un wall an de Sied was, konn de<br />

Wostevisiete hollen weern. → Fett-priesen<br />

Wostewaater n. Kochwasser <strong>der</strong> Würste. → Pannasswaater<br />

Wostkäätel, -kettel → Wostekäätel<br />

Wost-uphaalen Brauch zu Fastnacht: in <strong>der</strong> Nachbarschaft Würste<br />

einsammeln. → Butten-hollen, Büürte, Fuckepott, Rookfang<br />

Wottel. Wortel (Rh, Bo) f. (Wotteln; Wottelken) 1. Wurzel.<br />

Queckwen met lange Wotteln. 2. Möhre (Speise- od. Futtermöhre).<br />

Vandaage giff’t Wotteln (Wurzelgemüse). Dat geht as Wottelafbrääken<br />

(Das geht leicht u. schnell). * Denne sall ik wall de<br />

Wottel schraapen! (Dem werde ich gehörig die Meinung sagen, →<br />

Lewieten). → Ottensteen, schmieten, spotteln, Wessum.<br />

Zs.: Ääte-, Bandworm-, Bitter-, Boom-, Braaken-, Foor-, Frangen-,<br />

gääle, Harwst-, Katten-, Kock-, Krapp-, Paol-, Pinn-, Posse-,<br />

Potte-, Präi-, Pump-, Quecke-, Schliem-, Schwatt-, Schweer-,<br />

Seepen-, Sööt-, spaanske, Spree-, Ssuckerijs-, Tande-, Tapp-, Veh-<br />

, Waater-, Wull-<br />

Wottel- auch: Wortel-<br />

Wottelbedde n. 1. Möhrenbeet, kleines mit Möhren besetztes Stück<br />

Land. 2. mehrere Tänze zum Schluß eines Festes (z.B. bei einer<br />

Hochzeit: Die Musikanten spielen mehrere Tänze hintereinan<strong>der</strong>, zum<br />

Zeichen, daß das Fest beendet ist). → weggspöllen<br />

Wottelbohr n. „Wurzelbohrer”, nicht existieren<strong>der</strong> Gegenstand. Haal<br />

äs ääben ‘n Wottelbohr! (Aprilscherz). → Näinaodelsaod,<br />

Wottelsewwe<br />

Wotteldöörgemöös n. Möhreneintopf. → Wottelngemöös<br />

Wottelgatt n. „Wurzelloch”, in Ortsneckerei. → Ahaus<br />

Wottelgemöös → Wottelngemöös<br />

Wottelgröön n. Krautbund <strong>der</strong> Möhre. Wottelgröön föör’n Vehpott. →<br />

Moosbladd<br />

Wottelknolle f. Wurzelknolle, Verdickung <strong>der</strong> Wurzel<br />

Wottelkuhle f. Wintereinlagerung von Möhren (draußen in <strong>der</strong> Erde).<br />

→ Kockwottel<br />

Wottel-land n. Möhrenacker, in Ortsneckerei. He kümp van’t<br />

Ottensteenske Wottel-land.<br />

Wottelmaschienken Gerät, mit dem Möhrensamen in Reihen gelegt<br />

werden. → Drillmaschienken<br />

wotteln Wurzeln schlagen<br />

Wottel(n)gemöös n. Eintopfgericht aus Möhren (gekochte Möhren u.<br />

Kartoffeln zu Brei gestampft). Wottelgemöös met Appelkompott (met<br />

gebraodene Bloodwoste)

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