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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Aor-ring m. Ohrring. → Aorbelle<br />

Aorsand m. eisenhaltiger roter Sand<br />

Aorschlaoge f. Ortsteinschicht. → Aorbanke<br />

Aort 1. Uort (St, Sü). Urt (Rae, Rh, Bo) m. (Äörte) nagelartiger,<br />

austauschbarer Stift, <strong>der</strong> in den Griff (→ Pinnheft) eingesteckt<br />

od. -geschraubt wird; Schusterahle. → Aole.<br />

Zs.: Flack-, Insteck-, Krumm-, Näi-, Pinn-, Platt-, Stepp-<br />

Aort 2. Uort (St, Sü). Urt (Rae, Rh, Bo) m. (Äörtken) altes Maß,<br />

ein Viertel; Viertelliter. en Äörtken (Viertelliter Schnaps). en<br />

Aort Daalers (ein Viertel Taler, 75 Pf). → Anker 1, halw, Pott,<br />

Tunne, Wettenschup 2.<br />

Zs.: Halw-<br />

Aortange f. Ohrwurm. → Aornknieper<br />

Aortfläske, -flässe f. Schnapsflasche<br />

Aortscheed n. (Wes, St, Hei, Rae) 1. Unterteilungsmöglichkeit am<br />

Kastenwagen bei etwa einem Viertel (wenn z.B. Kartoffeln von<br />

unterschiedlichen Sorten geholt werden). 2. Hauptschwengel an <strong>der</strong><br />

Deichsel (Zugholz zur Befestigung <strong>der</strong> Geschirrstränge am Wagen od.<br />

am Pflug), Flacheisen am Drehschemelbrett des Wagens → Flack-ieser<br />

Aor-uule f. Waldohreule<br />

Aorwedde f. Weidenrute für die Griffe am Korb (Die Ruten wurden<br />

beson<strong>der</strong>s ausgewählt). → Eerdwedde<br />

Aorworm m. Ohrwurm (mod.). → Aornknieper<br />

Aos n. (Äöse; Äösken) 1. gemeiner od. pfiffiger Kerl; Schlitzohr,<br />

Schlingel; aufgewecktes Kind. ‘n Aos van ne Deerne (Biest). Dat<br />

is’n Aos, dat kaas met de Knieptange nich anpacken. de Äöse van<br />

Blaagen (Lümmel, Racker). Den Kläinsten, dat is doch so’n Äösken<br />

(z.B. verschmitzt, schlau). Dat häff dat Aos all fääker daon<br />

(Trinklied). 2. Aas, faules Fleisch. → Ahle, Graes, Raawe,<br />

rad<strong>der</strong>ig.<br />

Zs.: Biet-, Driet-, Galwer-, Kläpp-, Raawen-, Rott-, Schind(e)-,<br />

Schwiene-, Stinke-<br />

Aos ‘As’ → As<br />

Äösebäcksken Spucknapf. → Spijback<br />

äöselig, aoselik, äöselik 1. kleinlich; unansehnlich; schlecht.<br />

so’n aoselik Weer! 2. unwohl, unpäßlich. Mi is so aoselik in’n<br />

Buuk. → raar<br />

Aosem, aosemen → Aom, aomen<br />

äösen 1. schmutzig machen; unangenehme Arbeit verrichten;<br />

verschwenden (Futter, Nahrung). Ik häbb met em lange wat te äösen<br />

hat (Mühe gehabt, zu tun gehabt). 2. leicht sticheln, ärgern; zum<br />

Narren haben. → esseln<br />

Äösepott (St, Sü, Ge, Rae, Bo) m. Aschenbecher; Spucknapf<br />

Äöserij f. 1. Schmutz, Unrat, Abfall. 2. Schweinerei. 3. Streit,<br />

Gezänke<br />

Äösewark, -werk n. sehr schwere od. schmutzige Arbeit<br />

Äöseweer, -wäär n. schlechtes Wetter<br />

Aosfleege f. Aasfliege, Schmeißfliege (legt Eier auf Fleisch). →<br />

Driet-, Mestfleege<br />

äösig 1. schmutzig, verkommen. Wat häff de Junge sik äösig maakt!<br />

ne äösigen Sommer (feuchter, verregneter Sommer). → räin,<br />

schmeerig. 2. grob, ungehobelt; unartig; betrügerisch; gehässig,<br />

böse, streitsüchtig. ne äösigen Käärl (von Grund auf böse). Wenn<br />

de Düüwel ganz äösig wödd, dann föhrt he in’n old Wiew (von böser,<br />

alter Frau). → hellig, össelig<br />

Aosröcke m. unangenehmer Geruch

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