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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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quackelig (St, Sü, Ge, Rae, Bo) 1. schwach, lau, fad. quackelig<br />

Weer (unbeständig). Ne quackeligen Winter, de is gudd föör’n<br />

Dokter un ‘n Apteeker (Erkrankungen bei mildem Winter). →<br />

schlackerig. 2. zitterig (z.B. von <strong>der</strong> Schrift). Dat was so<br />

quackelig schrewwen. ne quackelige Hand (unordentliche Schrift). →<br />

schlackerig<br />

quackeln (Vr, St, Sü, Ge, Rae, Bo) 1. kränkeln, kränklich sein. 2.<br />

schlecht, unordentlich, zitterig schreiben<br />

quacken klatschend, plump hinfallen od. -werfen, nie<strong>der</strong>schleu<strong>der</strong>n,<br />

-schmettern. Ik häbb den Sack in’n Hook equackt. Ik konn di an de<br />

Müüre quacken (Ich könnte dich umbringen). → schmacken<br />

Quackert m. harter Schlag (mit <strong>der</strong> Faust). He giff em ne Quackert.<br />

quackhalsen röchelnd husten (z.B. wenn sich jd. verschluckt hat<br />

od. mit Auswurf). Usse Vaa<strong>der</strong> is an’t Quackhalsen. → juck-,<br />

kluckhalsen, quachen, qualstern<br />

Quacksalwenkästken Hausapotheke (scherzh.)<br />

Quacksalwer m. „Quacksalber”, unfachmännischer Arzt<br />

Quacksalwerij f. unsachgemäße Verarztung<br />

quacksalwern unsachgemäß behandeln<br />

Quäckstatt, -stättken → Quickstatt<br />

Quackwiew n. klatschsüchtige Frau<br />

Quadde, Quarre (Vr, Hei). Quärre (Ot) f. (Quadden; Quäddeken)<br />

dünner Zweig am Baum, Gerte. → Ries n.<br />

Quaddel m. (Quaddels; Quäddelken) juckende Hautschwellung<br />

quäddelig, quaddelig weichlich, unfest, formlos, gallertartig. Dat<br />

Fett is so quäddelig. quäddelig Loof (zusammenklebendes, feuchtes<br />

Laub). Wenn de Rogge te wellig is, dann is se ook quäddelig, dann<br />

geht se bi’n Schuur liggen (zu üppig wachsen<strong>der</strong> Roggen wird<br />

brüchig u. legt sich bei einem Schauer zu Boden). → quabbelig,<br />

quäd<strong>der</strong>ig, schnotterig<br />

quäd<strong>der</strong>ig runzelig, schrumpelig, welk. Den Boskopp-appel wödd to<br />

Oostern so quäd<strong>der</strong>ig. Sien Gesicht was ganz quäd<strong>der</strong>ig (von <strong>der</strong><br />

Haut eines alten Mannes).<br />

Quadraot- auch Quedraot-<br />

Quadraotmeeter m. Quadratmeter. Du bruuks antlest blooß twee<br />

Quadraotmeeter (Grab). → veerkante, Veerkantmeeter<br />

Quadraotmöörken dicke Frau<br />

Quadrillje f. volkstümlicher Tanz in fünf Touren. → Bocholt,<br />

Kun<strong>der</strong>danz<br />

quälk(e), quölk(e), quaolik (Vr, Sü, Rae) kaum, schwerlich. Dat is<br />

quälk te doon (kaum zu schaffen). He kann de quälk bi. Dao ko’ ik<br />

noch quälke öwwer’n Strohspier strieden (so erschöpft, müde in den<br />

Beinen, scherzh.). → haoste, kuum<br />

Qualm m. Qualm, dicker Rauch. Klüün, dat gaff ook gaar recht kinn<br />

Qualm (vom Verbrennen von Mischtorf).<br />

Zs.: Ssigaretten-, Ssigarren-, Tabaks-<br />

qualmen rauchen; dampfen. He lügg, an’t em qualmt uut de Kopp. He<br />

qualmt as wenn ne armen Mann Brood bäck. He qualmt as ne<br />

Schosteen. → dampen, rooken, schmööken<br />

Qualmer m. (Bo) Raucher<br />

qualmig, qualmerig verraucht<br />

Qualmschloot m. Raucher (abw.)<br />

Qualster m. Hustenauswurf, Schleim beim Spucken (von<br />

Kautabakpriemern)<br />

qualstern Schleim aushusten u. ausspucken, z.B. bei Leuten, die<br />

Kautabak priemen). → quackhalsen, röcheln

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