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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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gäißeln 1 (Vr, Bor, Rae) rennen, eilig laufen; traben (nach dem<br />

Ausbrechen, best. Gangart von Tieren). Daor gäißelt he hen.<br />

gäißeln 2 (Wes, Vr, St, Sü, Ge, Hei) geißeln, peitschen, peinigen.<br />

De kolle Wind gäißelt mi üm de Aorne (schneiden<strong>der</strong> Wind).<br />

Gäißfoot m. (Bo) Schnitzwerkzeug (in Form eines Ziegenfußes)<br />

Gaist m. Geist, in <strong>der</strong> Wendg. den (sienen) Gaist upgewwen<br />

(sterben; kaputtgehen, unbrauchbar werden). Dat Kleed häff sienen<br />

Gaist upgewwen (ist verschlissen). Wat Löö, de ha’n nen lichten<br />

Dood, de häbbt nich vull Gaist up te gewwen (scherzh.). → Geest<br />

Gait PN Gerd. → Gratz<br />

Gäite, Gait f. (Gäiten; Gäitken) (Vr, Ra, Bor) Ziege.<br />

Zs.: Praote-<br />

Galgen, Galge m. (Galgen) 1. Galgen. 2. galgenförmiges Gerät.<br />

Galgen van’n Vöörploog (Stellvorrichtung am Pflugbaum). Galgen<br />

an’t Föör (drehbare Vorrichtung seitlich am Herdfeuer, an <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Kessel über das Feuer geschwenkt werden kann). → Wennsuuse.<br />

Zs.: Ploog-<br />

Galgenkloss m. Auflage am Baum des Bockpfluges. → Ploogküssen<br />

Gall-appel m. Gallapfel (mod.). → Eek-appel<br />

Galle f. Galle. Mi kockt de Galle (löpp de Galle öwwer) (Ich bin<br />

wütend). → pratten.<br />

Zs.: gääle<br />

gallenbitter bitter wie Galle, sehr bitter<br />

Gallenblaose f., -bläösken Gallenblase<br />

Gallenkruud n. Schöllkraut. → Bullen-, Frattenkruud<br />

Gallensteen m. Gallenstein<br />

gällig (Wes, St, Sü, Ge, Ra, Bor, Hei, Rae, Bo) 1. gelblich, gelb<br />

an Haut u. Gesicht (durch Krankheit wie Gelbsucht, Gallenleiden);<br />

fahl, blaß. Dat Schaop is gällig (vom Leberegel befallen). He süht<br />

gällig uut (kränklich). 2. wütend. Hellig is nich so schlecht äs<br />

gällig. → Galle<br />

Gälligkäit f. (Wes, Vr, St, Sü, Bor, Hei, Rae). 1. Krankheit bei<br />

Schafen (Leberegel). 2. Wut, Zorn<br />

Galopp m. 1. Galopp, Gangart bei Pferden; eilen<strong>der</strong> Gang. He dööt<br />

alls in’n Galopp. 2. Tanzart (die Paare tanzen in schnellem,<br />

galoppartigem Schritt über die Tanzfläche, bevor die Musik in<br />

Walzer übergeht; letzter Teil des → Kun<strong>der</strong>danz). → Veersprung.<br />

Zs.: Schwiens-<br />

galoppeern galoppieren; schnell laufen<br />

galoppeernde Schwindsuch(t) f. Tuberkulose (akute Form, die sich<br />

schnell verschlimmert). → Tehringe<br />

galpen (Vr, St, Sü) knarren, quietschen<br />

Galwer-aos n. wer stöhnt od. schreit (nicht ernst zu nehmen)<br />

Galwerbux(e) f. wer stöhnt od. schreit<br />

Galwergatt n. wer stöhnt od. schreit<br />

galwern 1. knarren, quietschen. 2. stöhnen, schreien, weinen,<br />

jammern; jaulen, winseln, betteln. Eerst kalwern, un dann galwern<br />

(wenn ein tobendes Kind sich weh getan hat). → fergen, galpen,<br />

gulwern, kraaken, piepen<br />

Galwert m. Schreihals<br />

Gamaske, Gemaske, Gamasse, Kemaske f. Gamasche,<br />

Stiefelschaftstange. He gong met schwaore Gamasken. → Ommenpiepe.<br />

Zs.: Leer-, Wickel-<br />

gammelig (Wes, Vr, Ra) unordentlich, angegriffen, unbehaglich<br />

gammern (St) verfaulen, faulig werden. Dat Flees gammert.

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